UNIHOCKEY. Mit einer 8:12-Niederlage scheidet der UHC Herisau in der zweiten Partie des Playoff-Viertelfinals gegen die Rheintal Gators Widnau aus. Dabei sah zu Beginn noch alles gut aus. Die erste Partie vor einer Woche verlor die Mannschaft mit 8:9.
Nichts deutete am Samstagabend in der Sporthalle Herisau darauf hin, dass der UHC Herisau die zweite Partie des Playoff-Viertelfinals verlieren könnte. Mit dem 6:1 nach zwanzig Spielminuten hat der UHC bewiesen, was vor Spielbeginn Sportchef Bruno Kläger zu Protokoll gab: «Wir sind richtig heiss auf das Spiel und haben alles dafür getan, das wir auch noch zur dritten Partie im Playoff-Viertelfinal antreten können.» Dazu kommt es aber nicht.
Rund 330 Zuschauer wurden am Samstagabend Zeugen davon, dass der UHC im letzten Drittel in der Verteidigung so spielte wie Widnau im ersten Drittel. Nichts schien mehr zusammenzupassen. Und demonstrierte der UHC im ersten Drittel mit regelmässigen Weitschüssen noch Mut und Torgefährlichkeit, so waren entsprechende Szenen im Schlussdrittel nur noch eine Seltenheit. Die Anweisung von Widnaus Trainer nach den ersten Spielminuten, seine Mannschaft müsse hinten schneller entscheiden und den Ball besser laufen lassen, hätte er in den Schlussminuten geradezu eins zu eins auch den Herisauern mitteilen können.
Mit zur Kehrtwende der Partie beigetragen hat sicher auch, dass die Rheintal Gators Widnau in der Hälfte des Spiels beim Stand von 8:4 ihren Torhüter ausgewechselt haben. Der neue Beschützer des Netzes wirkte wesentlich souveräner und liess ab sofort keinen einzigen Ball mehr passieren. Der UHC Herisau musste überdies kurz nach Widnaus Goaliewechsel mit ansehen, wie die Schiedsrichter den Trainer Roman Bischof auf die Tribüne verbannten. Weil er offenbar nicht mit ansehen konnte, wie der Schiedsrichter das Spiel laufen liess, während einer des Teams am Boden lag, war er aufs Spielfeld gerannt. «Wegen unsportlichen Verhaltens», wie die Speakerin informierte, wurde der Trainer mit dem Verweis auf die Zuschauerränge bestraft.
Überhaupt kassierten die Hinterländer Unihockeyaner das Doppelte an Strafen im Vergleich zu ihren Gegner. Vier der insgesamt zehn Strafen gegen den UHC wurden in den letzten zehn Minuten ausgesprochen, was dazu führte, dass die Mannschaft zweimal gar nur mit drei Spielern auf dem Spielfeld stand. Entsprechend emotional und laut wurde es sodann in der Sporthalle.
Letztlich hatten die Herisauer noch das Glück, dass sie kein dreizehntes Tor kassiert haben. Kurz vor Schluss vermasselte Widnau den zweiten Penalty.
Während sich die Rheintal Gators Widnau am Schluss in den Armen lagen, kämpften die Einheimischen mit den Tränen. Für sie ist die Saison mit dem Ausscheiden aus den Playoffs zu Ende. Ein sichtlich mitgenommener UHC-Mittelstürmer Silvan Stern versuchte zu analysieren: «Ich kann nicht genau sagen, was nach dem ersten Drittel passiert ist. Sicher haben die Gegner auch einiges an Glück gehabt mit den Goals in Überzahl.» Was die Schiedsrichterleistung anbelangt, weiss Silvan Stern, dass man darüber immer streiten kann. «Sicher sind wir nicht in alle Szenen geschickt hineingegangen. Wir haben ja gewusst, was gepfiffen wird», so Stern selbstkritisch.
Herisau – Widnau 8:12 (6:1, 2:5, 0:6) Sportzentrum. – 330 Zuschauer. – Sr. Boss/Hottiger. Tore: 2. Di Lena (Tobias Hess) 1:0. 6. Meier (Waldvogel) 2:0. 7. A. Rüesch (Knecht) 3:0. 16. Di Lena 4:0. 17. C. Huber 5:0. 18. Hess (Meier) 6:0. 18. A. Rutz (Oesch) 6:1. 24. Studach (R. Durot) 6:2. 25. Knecht (C. Huber) 7:2. 27. Kühnis (Tanner) 7:3. 29. Brunner (A. Rüesch) 8:3. 30. Papaj (Kühnis) 8:4. 32. Siegrist (Hunziker) 8:5. 37. Eigentor 8:6. 46. Papaj 8:7. 52. Papaj 8:8. 53. Oesch (Kühnis) 8:9. 58. Siegrist 8:10. 60. (59:32) Untersander 8:11. 60. (59:59) Siegrist 8:12. Strafen: 7mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Schöb), 1mal 10 Minuten (Wetter) gegen Herisau. 4mal 2 Minuten gegen Widnau.