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Ostschweiz
Appenzellerland
Trotz Nebel und Kälte versammelten sich rund 70 Personen im Dorf, um den Gewinner gebührend zu feiern.
Drei Wochen nach dem Gewinn des Weltmeistertitels in der Fachrichtung Steildach wurde Lukas Nabulon in seinem Wohnort Urnäsch öffentlich geehrt. Der Grund für die Verspätung lag indes nicht bei der Gemeinde, sondern beim Bund: Der junge Berufsmann musste nämlich zuerst noch den WK im Militär absolvieren.
Am Samstag versammelten sich trotz Nebel und Kälte bei der Landi rund 70 Personen, um den Medaillengewinner zum Festlokal im Rekadorf zu begleiten. Der feierliche Umzug bestand aus Familienmitgliedern, Freunden und Turnerkollegen, welche stolz die Vereinsfahne schwenkten. Auch Gemeindepräsident Peter Kürsteiner und der Präsident des Handwerker- und Gewerbevereins, Willi Urbanz, waren unter den Teilnehmern auszumachen. Lukas Nabulon fuhr mit seiner Frau, seinem Arbeitgeber Werner Altherr und dessen Ehefrau in einer geschmückten Pferdekutsche vor. Nach kurzem Umzug durch das Dorf wurde der Tross beim Feriendorf von der Musikgesellschaft Urnäsch mit einem Ständchen empfangen.
Unter den geladenen Gästen waren auch Landammann Dölf Biasotto und Bildungsdirektor Alfred Stricker, welche die Gratulationen des Kantons überbrachten. «Wir sind stolz auf dich und dein Team», sagte Biasotto. Die Appenzeller Baukultur brauche solche Fachleute. «Wir müssen unsere Kultur pflegen, sie ist wichtig für die Identität des Kantons.» Biasotto lobte weiter das Dachdeckerunternehmen von Werner Altherr, das sich vorbildlich um den Berufsnachwuchs kümmere.
Alfred Stricker fragte sich in seiner Rede, warum die jungen Appenzellerinnen und Appenzeller an den Berufswettbewerben so überdurchschnittlich gut abschneiden, und kam zum Schluss: «Gutes Holz wächst eben an gutem Holz und an einem guten Standort.» Er überreichte dem Weltmeister eine traditionelle Rollen-Schelle und ermunterte ihn, zusammen ein Zäurerli zu nehmen. Schnell waren einige Mitglieder von Chlausenschuppeln gefunden, die gemeinsam mit den beiden Magistraten einen feierlichen Gesang anstimmten.
Werner Altherr als Ausbildner und heutiger Arbeitgeber war voll des Lobes über seinen Mitarbeiter. Von 2013 bis 2016 hatte dieser bei ihm die Lehre als Dachdecker absolviert und sich 2017 an den Swiss Skills für die Weltmeisterschaft qualifiziert, die 2020 in Peking hätten stattfinden sollen. Während der Vorbereitungszeit hat er sich zudem noch zum Gruppen- und Objektleiter sowie zum Bauführer weitergebildet. In einem kurzen Interview fragte Werner Altherr Lukas Nabulon, woher er seine ruhige und effiziente Arbeitsweise habe. Dieser meinte grinsend, da sei wohl auch Vererbung im Spiel. Nach dem Mittagessen klang die Feier mit weiteren Reden und Musik des Trio Dezibel aus.