Peter Frehner erlebte die Nacht seines Lebens. Er war unterwegs – mit seinem Schneepflug.
In der Nacht auf Freitag schneite es in Schwellbrunn rund 60 Zentimeter. Keine aussergewöhnliche Schneemenge, wie der Herisauer Strassenkreisinspektor Daniel Berner berichtet. «Speziell war, dass der Schnee sehr nass und somit schwer war.» Um 2.30 Uhr wurde Peter Frehner vom zuständigen Pikettchef für den Winterdienst angerufen. «Das ist eine Stunde früher als normal», sagt Frehner. Der Pikettchef habe die Situation auf den Strassen frühzeitig erkannt und die Schneepflug-Fahrer aufgeboten.
Um 3 Uhr begann Frehner mit seiner Tour. Rund 46 Strassenkilometer pflügt er während den Wintermonaten für den Kanton. Sein Gebiet beinhaltet Gemeindestrassen von Schwellbrunn und die Anschlussverbindungen in alle Himmelsrichtungen. Normalerweise benötigt Frehner für seine Tour rund drei Stunden. Gestern war er fast doppelt so lange unterwegs.«Ich bin seit 32 Jahren im Winterdienst. Aber so eine Nacht habe ich noch nie erlebt», betont Frehner. Der nasse Schnee erschwerte den Transport. Teilweise so sehr, dass selbst das Durchkommen mit dem Schneepflug kritisch wurde. Bei solchen Verhältnissen werden mit dem Schneepflug mehrere Durchfahrten gemacht, bis die Strasse gänzlich vom Schnee befreit ist. «Bei der ersten Durchfahrt blieb ich fast mit dem Schneepflug stehen», berichtet Frehner. «Würgen und die Weiterfahrt erzwingen, bringt jedoch nichts.» In solchen Situationen zähle die Aufmerksamkeit während der Fahrt und die Routine. «Ich legte den Rückwärtsgang ein, startete erneut und hoffte auf ein Durchkommen», so Frehner. Trotz des schweren Schnees waren am Freitagmorgen die Strassen freigeräumt und bereit für den Arbeitsverkehr.
Noemi Oesch
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