HERISAU. Nach 40 Jahren verlässt die legendäre Wirtin Rosmarie Bleiker, genannt Rosi, das beliebte Lokal am Schwänli-Kreisel. Die Nachfolgeregelung gelang ganz nach ihren Wünschen.
Die Express-Café-Bar am Schwänli-Kreisel hat kürzlich den Besitzer gewechselt. Mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden hat die bisherige Betreiberin Rosmarie Bleiker, genannt Rosi, den Wunschkäufer für ihre Liegenschaft gefunden. Nun kann sie sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben. «Es war die beste Lösung. Alles läuft weiter wie bisher. Mein Gottemeitli Jaqueline Papa übernimmt die Café-Bar im Januar, und Marianne Kaiser kann den Kiosk weiterführen», freut sich Rosi.
40 Jahre lang hat Rosi Bleiker die Express-Café-Bar am Schwänli-Kreisel geführt. In dieser Zeit hat sie unzählige Gäste bewirtet, ihre Sorgen und Nöte geteilt und mit ihnen gefeiert. In der Anfangszeit war sie beim Kioskbetreiber Schmidt-Agence angestellt. «Wir haben neben Getränken einfache Gerichte wie Plätzli à la minute verkauft», erinnert sie sich. Sie habe immer einen guten Umsatz erwirtschaftet und darum die Gelegenheit erhalten, das kleine Restaurant zu übernehmen. Sie absolvierte die Wirteprüfung und führte die Arbeit als Gastgeberin während 40 Jahren perfekt aus. «Es hat sich nie wie Arbeit angefühlt», sagt sie rückblickend. «Es war eher wie ein schönes Hobby.» Anlässlich ihres 33-Jahr-Jubiläums sagte Rosi Bleiker in einem Interview mit dieser Zeitung, sie gehe nicht weg von der Express-Café-Bar, solange die Gäste sie gern hätten. So gesehen, hätte sie noch lange bleiben können. Denn Rosi haben einfach alle gern. «Ich habe an meiner Mutter immer bewundert, dass sie stets zu allen Gästen gleich lieb war», erinnert sich Tochter Sabina. Anlässlich der «Austrinkete» am 30. Dezember drängten sich die Stammgäste während Stunden in dem kleinen Lokal, um sich persönlich von «ihrer» Rosi und der langjährigen Mitarbeiterin Joli verabschieden zu können.
Ohne die vielen guten Geister wäre es ihr nicht möglich gewesen, den Betrieb während so langer Zeit aufrechtzuerhalten, sagt Rosi. «Ich hatte immer tolle Wybli, die mir geholfen haben. Wir waren wie eine Familie.» So konnte Rosi immer wieder Reisen in die weite Welt unternehmen, und auch als sie wegen einer Hüftoperation einige Monate ausfiel, lief der Betrieb im gewohnten Stil weiter. «Mein liebes Team führte die Bar so sorgfältig, als wäre es ihre eigene», freut sie sich. Grosse Projekte hat Rosi für ihren Ruhestand keine. «Ich werde regelmässig in der Café-Bar vorbeischauen und freue mich, meine ehemaligen Gäste dort wieder zu treffen.»