Regionalfussball
Bühler verliert: Anfälligkeit bei Cornern bestraft

Ein Spiel gegen die Statistik: Die 1.-Liga-Fussballerinnen aus Bühler unterliegen zu Hause Baar 2:4.

Lukas Pfiffner
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Der FC Bühler kämpft, der FC Bühler leidet – hier mit der gestürzten Sina Eichrodt.

Der FC Bühler kämpft, der FC Bühler leidet – hier mit der gestürzten Sina Eichrodt.

Bild: Lukas Pfiffner

«Hinten nichts und vorne nichts.» Die Einschätzung von Bühler-Trainer Andy Jurt betrifft die erste halbe Stunde des 1.-Liga-Spiels gegen Baar. Ein aussichtsreicher Angriff über die Sturmspitzen Larissa Zehnder und Selina Ramelli endet mit einem harmlosen Schuss, und nachher ist an diesem nasskühlen Sonntag vorübergehend das schwache Verhalten der Einheimischen bei gegnerischen Cornern augenfälliges Thema.

Sie kassieren nach 13 Minuten im Anschluss an einen Eckball von rechts das erste Gegentor. Zwei Minuten später bekommen die Gäste einen Foulpenalty zugesprochen, der (im Rutschen) zum Ausbau der Führung genützt wird. Der nächste Eckball von rechts wird auch nicht unter Kontrolle gebracht, Torhüterin Joëlle Büchler muss sich pflegen lassen. Der dritte Corner von rechts trägt den Gästen das 0:3 ein, und bald danach erzielt ein Eckball von links beinahe das vierte Tor: Baar trifft nur die Latte.

Endlich einmal zweites Tor

Es ist früh ersichtlich: Der Tabellenfünfte Baar wird diesmal seinem Ruf nicht gerecht. Dann, wenn die Zentralschweizerinnen mitwirken, fallen nämlich in der 1.-Liga-Gruppe 2 durchschnittlich am wenigsten Tore, bis am Wochenende nur 29 in 13 Partien. Sie selber arbeiten auf der Göbsimühle fleissig gegen diese Statistik, und auch Bühlers Captain Belinda Bischof kümmert das Zahlenspiel wenig: Sie freut sich nach einem Freistoss aus grosser Distanz (44.) über das 1:3. Noch vor der Pause kommen zwei der Winter-Zuzüge aus Appenzell als neue Stürmerinnen aufs Feld: Barbara Dorsa und Pascale Engetschwiler. Nach 50 Minuten passt die erste auf die zweite; der Anschlusstreffer ist Tatsache.

Damit geht eine spezielle Serie zu Ende: Seit dem 4. Oktober (jenes 5:5 im Derby gegen Appenzell figuriert wegen des Innerrhoder Rückzugs nicht mehr in der Wertung) hat Bühler in sechs aufeinanderfolgenden Spielen immer genau ein Tor geschossen, dabei aber nur einen Punkt geholt.

Nun besser strukturiert

Die Einheimischen wollen an diesem Nachmittag noch mehr, um aussichtsreich in die Schlussphase der Saison steigen zu können. Ein Versuch Bischofs wird zum Corner abgelenkt, eine folgende Hereingabe senkt sich auf die Latte. Die zweite Halbzeit ist von Seiten Bühlers spielerisch ansehnlich, deutlich besser strukturiert. Es gelingen dem Heimteam einige schöne Ballpassagen.

Die Hypothek aus der ersten Halbzeit erweist sich aber als gross. «Wir waren zunächst unkonzentriert», ärgert sich der Trainer. Schon beim Aufwärmen und Einspielen habe er dies festgestellt, ergänzt Andy Jurt. Erst nach der Pause sei der Auftritt besser geworden und etwa in jener Art gewesen, wie man zwei Wochen zuvor in Schwyz eigentlich mehr als ein Unentschieden verdient hätte.

Noch sieben Spiele bleiben

Zweimal prallt der Ball in der zweiten Halbzeit bei Abschlüssen der Gäste noch vom Pfosten respektive von der Latte zurück ins Feld. Bühler, das kämpferisch überzeugt und geschlossen auftritt, kann deshalb bis fünf Minuten vor Schluss hoffen: Da fliegt ein sehenswerter Schuss der Zentralschweizerinnen via Innenseite des Pfostens zum 2:4 ins Tor. Wer die ganze Spielzeit berücksichtigt, kommt zur Einschätzung: Der Sieg Baars ist verdient.

Sieben Spiele hat der Tabellenelfte Bühler (er hat fünf Punkte) noch zu absolvieren. Auf dem «Ligaerhaltsplatz» neun liegt aktuell Balerna, das nach dem Sieg über die Blue Stars wie Thusis-Cazis zehn Zähler aufweist. «Wir haben weiter zu arbeiten», gibt Trainer Jurt die Devise vor. Unter anderem am Verhalten bei gegnerischen Eckbällen.

Die Resultate der übrigen Appenzeller Teams

In der 2. Liga der Männer führte der FC Herisau im wichtigen Heimspiel gegen Mels mit drei Toren und gewann schliesslich 3:2, er kam zum ersten Meisterschaftssieg seit dem 10. September. Herisau liegt nur noch zwei Punkte hinter dem zehnten Platz. In der 3. Liga unterlag Appenzell zu Hause der zweiten Mannschaft des SC Brühl 2:4; Teufen gewann bei Fortuna St.Gallen dank eines späten Tores 2:1. Eine Liga tiefer setzte sich Heiden im Heimspiel gegen Rebstein 2a 5:2 durch, während Speicher auswärts gegen Rorschacherberg 3:2 gewann und Urnäsch zuhause gegen Jedinstvo ein 9:0 feierte. Die Gruppierung Teufen-Bühler 2 verlor in der 5. Liga bei der dritten Mannschaft von Frauenfeld 0:5. (pf)