APPENZELL: Preis für Audio-Künstlerin

Die Innerrhoder Kunststiftung vergibt den diesjährigen Werkbeitrag an Roswitha Gobbo. Die Verleihung des Preises findet am 18. November statt.

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Roswitha Gobbo, aktuell auf Südamerikareise, wird bei der Preisverleihung nur via Bildschirmübertragung dabei sein können. (Bild: PD)

Roswitha Gobbo, aktuell auf Südamerikareise, wird bei der Preisverleihung nur via Bildschirmübertragung dabei sein können. (Bild: PD)

Seit dem Jahr 2000 vergibt die Innerrhoder Kunststiftung in unregelmässigen Abständen Werkbeiträge, um zeitgenössisches Kunstschaffen zu fördern. Der Stiftungsrat hat gemäss einer ­Medienmitteilung einstimmig beschlossen, den diesjährigen Werkbeitrag von 10000 Franken an Roswitha Gobbo, Appenzell, zu vergeben.

Die Auswahl erfolgte aufgrund von eingereichten Werkdokumenten von acht Kunstschaffenden. Roswitha Gobbo (Jahrgang 1989) erhält den Werkbeitrag für ihr Projekt «Klanglandschaften». Im Rahmen einer Südamerikareise führt die Audio-Künstlerin ein Klangtagebuch, das aus Soundscapes besteht. Soundscapes sind Landschaftsaufnahmen aus Klang. Die regelmässigen Aufzeichnungen sollen aber nicht nur ein Logbuch der Reise sein. Die Künstlerin möchte Südamerika als Klanglandschaft hörbar machen und die Unterschiede der Landschaften untersuchen. Die Aufnahmen werden im Internet als Podcast mit Angabe von Ort und Uhrzeit dokumentiert. Zudem wird die Arbeit in einer Gruppenausstellung zum Thema «Grenzen» im Projektraum Nextex in St. Gallen gezeigt. Die Künstlerin Roswitha Gobbo zielt mit ihren Klangarbeiten auf Bilder, die im Kopf der Betrachter entstehen, und tritt mit ihrem partizipativen Arbeiten immer wieder mit ihrem Publikum in eine Wechselbeziehung. Sie verarbeitet als Audio-Künstlerin Geräusche und Sprache, und vielfach verzichtet sie auf das Bild. Zudem spielt die extreme Dauer eine Rolle, auf welche sich der Betrachter einzulassen hat. Der Künstlerin gelingt es mit ihren Klanginstallationen, Videoarbeiten oder Performances auf eindrückliche Weise, das Publikum durch überraschende Sinneseindrücke und vielschichtige inhaltliche Zugänge anzuregen, zu begeistern und herauszufordern. Die Jury ist von ihrer Arbeit beeindruckt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die Versuchsanordnung des Langzeitprojekts sei nachvollziehbar und die künstlerische Intention sei schlüssig und fokussiert; das ­Resultat interessiere in hohem Masse. (pd)

Die Verleihung des Werkbeitrags an Roswitha Gobbo findet am 18. November um 16 Uhr im kleinen Ratssaal in Appenzell statt.