HERISAU. Heute in einer Woche debattiert der Herisauer Einwohnerrat über einen Kredit zur Sanierung des Turnhallendachs auf dem Ebnet. Für rund 421 000 Franken beabsichtigt der Gemeinderat das Dach zu sanieren und anschliessend eine Solaranlage und Sonnenkollektoren zu installieren.
HERISAU. Heute in einer Woche debattiert der Herisauer Einwohnerrat über einen Kredit zur Sanierung des Turnhallendachs auf dem Ebnet. Für rund 421 000 Franken beabsichtigt der Gemeinderat das Dach zu sanieren und anschliessend eine Solaranlage und Sonnenkollektoren zu installieren. Die gleichzeitige Umsetzung dränge sich auf, weil das Dach der Turnhalle früher als erwartet saniert werden müsse, heisst es seitens der Gemeinde. Durch die Montage einer Solaranlage liessen sich Kosten bei der Dachsanierung sparen.
Anders sieht das Peter Schmid: «Das ist herausgeworfenes Geld», bilanziert der Präsident der IG Sport die Vorlage. Sie bringe den Herisauern keinerlei Vorteile, sondern zusätzliche Kosten und werde die Entwicklung behindern. In seiner Aussage bezieht sich Schmid auf die vom Gemeinderat im Februar 2015 veröffentlichte Sportstättenrichtplanung. Darin heisst es, dass derzeit keine Sanierungen der bestehenden Einfachturnhallen geplant seien. Sollte sich das Bedürfnis ergeben, würden sowohl Sanierungen als auch Anpassungen oder mögliche Erweiterungen geprüft. Die in der gleichen Richtplanung angekündigte Sanierung des Turnhallendachs war für 2017 vorgesehen, könnte aber gemäss Schmid um einige Jahre hinausgeschoben und den kommenden Bedürfnissen angepasst werden.
Laut Peter Schmid dient die vom Gemeinderat angestrebte Investition auf dem Turnhallendach dem Bürger von Herisau keineswegs. «Die rund 400 000 Franken sind schlicht und einfach eine Fehlinvestition», so der Präsident der IG Sport Herisau. Seine Begründung: Die Sanierung des Dachs und die anschliessende Installation der Solaranlage verhinderten eine mögliche Neunutzung des Areals im Sinne des verabschiedeten Sportkonzeptes. Werde dieses dennoch in wenigen Jahren in Angriff genommen, sei das Geld, welches jetzt für die Sanierung eingesetzt werde, ohnehin zum Fenster hinausgeworfen.
In seiner Begründung richtet Peter Schmid seinen Blick in die Zukunft: «Das Areal, auf dem die Turnhallen Ebnet stehen, würde sich ideal für eine Dreifachturnhalle eignen.» Eine solche werde früher oder später wieder ein aktuelles Thema für Herisau werden, prognostiziert er. Im weiteren staunt Peter Schmid, dass ein Projekt mit so hohen Energiekosten und einer Amortisationszeit von deutlich über 25 Jahren dem Einwohnerrat überhaupt vorgelegt wird. «Die Energiekosten sollen bei einer Betriebsdauer von 25 Jahren 35 Rp./kWh für die Solarzellen und 54 Rp./kWh für die Kollektoren betragen. Das ist ein Vielfaches der heutigen Marktpreise von 7 bis 18 Rp./kWh. Sollte die Betriebsdauer wegen nötiger Sanierungen weniger als 25 Jahre sein, werden sich die Kosten zusätzlich erhöhen», so Schmid.
Der Einwohnerrat debattiert am Mittwoch, 10. Juni, über diese Vorlage. Bei trockenem Wetter findet diese Sitzung als Open-Air-Veranstaltung – passend zur Vorlage – auf dem Ebnet statt.