«Piraten» erobern Bahnhalle

GAIS. Die baulichen Vorbereitungen auf das im AB-Depot Gais zur Aufführung gelangende Piratical sind auf Kurs. In diesen Tagen wird die nach hinten ansteigende und 340 Personen Platz bietende Zuschauertribüne aufgebaut.

Martin Hüsler
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Dölf Fuchs und Paul Grunder verladen das Kulissenrohmaterial. (Bild: hü)

Dölf Fuchs und Paul Grunder verladen das Kulissenrohmaterial. (Bild: hü)

Wenige Wochen vor der Piratical-Premiere am 7. August verwandelt sich das Depot Gais der Appenzeller Bahnen immer mehr in eine Spielstätte und damit ins Piratenstädtchen Port Monnée. Einige Elemente sind bereits montiert. Der Bau der Bühne und der Publikumstribüne erfolgt in diesen Tagen.

Dass Theaterproduktionen in Räumlichkeiten stattfinden, die ansonsten einem völlig anderen Zweck dienen, ist längst nicht mehr aussergewöhnlich. Da und dort geht man mit Theatralischem dorthin, wo man Aufführungen bislang eigentlich für undenkbar hielt. Diesbezüglich hält der Chor Gais mit seinen Musicals eine Tradition hoch. Anatevka ging 1998 im AB-Depot über die Bühne, Don Quixote 2002 in der Lagerhalle der Holzbaufirma Nägeli in der Zwislen. Jetzt kehrt man mit dem Piratical quasi enternderweise ins AB-Depot zurück.

Grosse Trennwand

Damit das Nebeneinander von Arbeitswelt und Theaterwelt denn doch keine allzu schroffen Gegensätze heraufbeschwört, ist eine grosse Trennwand zwischen den Depot-Einrichtungen und dem bespielten Raum errichtet worden. Sie bewirkt auch, dass sich der Schall nicht in der Weite der Halle verflüchtigt. Abgedeckt werden mussten selbstverständlich die Gruben, über denen im Alltag die Bahnwagen zu Revisionszwecken stationiert sind.

In diesen Tagen wird unter der Leitung von Bauchef Dölf Fuchs die nach hinten ansteigende und 340 Personen Platz bietende Zuschauertribüne aufgebaut. Sie ermöglicht einen unverstellten Blick auf den Bühnenbereich, den es ebenfalls noch zu errichten gilt.

Kulissen malen

Das Geschehen auf der Bühne ist eingebettet in passende Bühnenbilder. Was an Rohmaterial für die Kulissen nötig war, entstand aufgrund exakter, von Paul Grunder gefertigter Pläne in einwöchiger Zimmermannsarbeit in der Zimmerei Heierli in Bühler. In mehreren Fuhren wurden die Elemente nach Gais transportiert, wo sie den Farbanstrich erhielten und damit zur piratesken Atmosphäre beitragen.

Etwas von dieser Atmosphäre wird bereits im Empfangszelt am Bahnhof Gais zu spüren sein. Vom Bahnhof verkehren Sonderzüge hinüber ins Depot. An beiden Orten ist für das leibliche Wohl des Publikums gesorgt.

Ticketbestellungen für das Piratical können über www.piratical.ch oder über www.starticket.ch getätigt werden. Billette sind auch an den Schaltern der St. Galler Kantonalbank in Herisau, Teufen und Altstätten sowie bei Appenzellerland Tourismus in Appenzell und am Gemeindeschalter Gais erhältlich.