Ober- und unterirdisch, wo die Kabel liegen

Wie die Strassen gehören auch die Elektrizitäts-Freileitungen zum Landschaftsbild des Appenzellerlandes. Doch immer mehr oberirdische Leitungen verschwinden und werden in den Boden gelegt. Ein SAK-Fachmann nennt Zahlen und Fakten.

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Vor der endgültigen Demontage werden die nicht mehr benötigten Stromdrähte mit Flaschenzügen provisorisch gesichert, derweil die Netzelektriker die neue unterirdische Leitung ans Netz anschliessen. (Bilder: gä)

Vor der endgültigen Demontage werden die nicht mehr benötigten Stromdrähte mit Flaschenzügen provisorisch gesichert, derweil die Netzelektriker die neue unterirdische Leitung ans Netz anschliessen. (Bilder: gä)

Winkeln. «Im Appenzellerland gibt es rund 1160 km Nieder- und Mittelspannungsleitungen», erklärt Roland Menet, Leiter Bau und Instandhaltung bei den St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerken (SAK). Im ganzen SAK-Gebiet, das die Kantone St. Gallen und beide Appenzell umfasst, seien es 3000 km Niederspannungs- und 1250 km Mittelspannungsleitungen.

Zwei Drittel im Boden

Unter Niederspannung versteht der Fachmann 400 Volt, unter Mittelspannung 20 Kilovolt, sprich 20 000 Volt. Der Anteil der Leitungen, die im Boden verlegt sind, beträgt nach Auskunft von Roland Menet im Appenzellerland rund 70 Prozent. Deren Vorteil sei die geringere Störungsanfälligkeit, da sie nicht direkt den äusseren Umwelteinflüssen ausgesetzt seien.

Auch hätten die unterirdisch verlegten Kabel eine längere Lebensdauer und verursachten geringere Unterhaltskosten, so der SAK-Fachmann. Da nicht sichtbar, verbesserten sie zudem das Landschaftsbild.

Freileitungen hingegen könnten günstiger erstellt werden, und eine einfachere Leitungsführung sei möglich. Allfällige Schäden seien bei Freileitungen besser sichtbar und Störungen könnten in kürzerer Zeit behoben werden.

Ein Mehrfaches teurer

Was heute noch kaum in den Boden verlegt wird, sind die grossen Hochspannungs-Überlandleitungen. «Technisch könnte alles im Boden verbaut werden», erklärt Roland Menet. In topographisch extrem hügeligen Gebieten wie dem Appenzellerland oder Toggenburg sei dies jedoch ein Mehrfaches teurer als der Bau von Freileitungen. (gä/pd)

www.sak.ch