Das war nicht das Wintersport-Wochenende der Toggenburger Weltcup-Athletinnen und Athleten. Podestplätze blieben ausser Reichweite. Der Wattwiler Langläufer Christoph Eigenmann scheiterte zum Auftakt im Prolog.
QUEBEC. Seit dem 26. November weilt Christoph Eigenmann mit der Nationalmannschaft in Kanada. Als Test bestritten die Schweizer vor dem Weltcup-Auftakt in Quebec ein Rennen des Kanada-Cups. Der Wattwiler sprintete hinter den Teamkollegen Eligius Tambornino sowie Jovien Hediger und vor Jöri Kindschi auf Rang drei. Dabei zeigte sich, was Eigenmann im WM-Winter erwartet: Es zeichnete sich schon im Vorprogramm ab, dass es immer schwieriger werden dürfte, als «Mann gegen Mann»-Spezialist den Prolog unter den Top 30 zu beenden und sich für die Viertelfinals zu qualifizieren.
Schafft Eigenmann die Hürde, ist für das 33jährige Mitglied des SC Gardes Frontières (Passivmitglied SC Speer Ebnat-Kappel und SC Ulisbach) fast alles möglich. Dies zeigte sich in der Vergangenheit öfters. So wie es Radprofis gibt, die sich im Sprint durchzusetzen vermögen, aber im Einzel-Zeitfahren kaum zum Favoritenkreis zählen. In Quebec fehlten dem Teamsenior (Jahrgang 1979) in Abwesenheit einiger Spitzenleute auf Position 35 nach drei Minuten und 18 Sekunden lediglich 68 Hundertstel, um die erste Runde zu überstehen. Drei Landsleute mit den Jahrgängen 1986/1987/1990 waren schneller.
Der Start zur Qualifikationsphase für die am 20. Februar in Val di Fiemme (Italien) beginnende Weltmeisterschaft verlief damit für Christoph Eigenmann «suboptimal». Am nächsten Wochenende in Canmore (Kanada) steht der mehrfache Olympia- und WM-Teilnehmer damit unter Druck. Ein weiterer «Nuller» bei der nach Einschätzung des Routiniers von Jahr zu Jahr grösser werdenden nationalen und internationalen Konkurrenz brächte ihn schon früh unter Zugzwang. «Inzwischen wird der Langlauf-Sprint in allen Nationen als eigenständige Disziplin gefördert. Dies war früher anders», hat Christoph Eigenmann erkannt. Stehen noch Allrounder wie Petter Northug (Norwegen), Dimitri Iaparow (Russland) oder Dario Cologna (fehlten in Quebec) am Start, wird die Aufgabe doppelt schwierig.
Ebenfalls sechs Zehntel fehlten Marianne Kaufmann-Abderhalden (Krinau) nach dem Ausfall in der Super-Kombination beim Super-G in St. Moritz zu Rang 30 (40.). 1:04.94 statt der gefahrenen 1:15.95 hätten Marianne Kaufmann auf Platz 22 vorrücken lassen. Bereits im Training zeigte sich, dass ihr im Super-G die Routine fehlt, um bereits im ersten Lauf reüssieren zu können. Und im Weltcup heisst es in der zweiten Speed-Disziplin – im Gegensatz zur Abfahrt – nach der Besichtigung «Auf die Plätze, fertig, los». Bisher raste die «Schwinger-Schwester» dreimal in die Punkteränge (17./29./30.).
Die skispringende Klubkollegin Bigna Windmüller (SSC Toggenburg) wird 2014 mit gemischten Gefühlen an die Olympischen Spiele nach Sotschi reisen. Bei der Hauptprobe verpasste sie am ersten Tag den Finaldurchgang (Top 30) und 24 Stunden später reichte es ihr zu Platz 31. Wobei sie wegen der Punktgleichheit zweier Springerinnen in der Qualifikation im Final stand, dort aber den 26. Rang nicht zu verteidigen vermochte.
26 Hundertstel fehlte Anschieberin Elisabeth Graf (Mosnang) mit Pilotin Fabienne Meyer beim Weltcup in Winterberg. Nach dem überraschenden zweiten Rang in Whistler (Kanada) reichte die Zeit für Rang 6 unter den 20 Zweier-Schlitten. Obwohl diesmal die Startzeiten eher durchschnittlich ausfielen, gehörte das erst seit rund drei Wochen zusammen fahrende Duo zur Spitzengruppe (Top 7). Nun geht's für den Bob-Zirkus weiter nach La Plagne.
Hanne Schenk, die erfolgreiche Stamm-Anschieberin von Meyer (unter anderem EM-Dritte), hat inzwischen den Vertrag aufgelöst. «Elli» Graf wird damit bei Fabienne Meyer und in ihrem Stamm-Team mit Pilotin Eveline Gerber dringend «gebraucht». Ein (Verbands)Problem, das seit Jahren auch bei den Männern besteht: Es fehlt an erstklassigen Anschiebern, die im übrigen früher Bremser hiessen.