Startseite
Ostschweiz
Appenzellerland
In einem ersten Schritt wird Anfang des kommenden Jahres der Saal des Hotels Linde neu möbliert sowie das Restaurant und einige Zimmer saniert. Dazu wird der Betrieb vorübergehend geschlossen.
Die Bemühungen zur nachhaltigen Rettung des Hotels Linde in Heiden laufen weiter auf Hochtouren. Nachdem im Oktober des letzten Jahres die Stiftung gegründet und der Immobilienkauf abgewickelt wurden, erstellte der Stiftungsrat ein stringentes Konzept zur künftigen Ausrichtung des Hotel- und Gastrobetriebes. Der hauptsächliche Anziehungspunkt der «Linde» ist der historische Saal.
Nach diesen Richtlinien plant das Heidler Architekturbüro Sonderegger in enger Zusammenarbeit mit der Baukommission und unter Zuzug externer Fachleute die Restauration sowie den Umbau. Dieser soll in zwei Etappen erfolgen, wie Stiftungsratspräsident Urs-Peter Frey erläutert. «Die Vorbereitung und Sicherstellung der Finanzierung für das Gesamtprojekt hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen.» Bei einer Sanierung in einem Schritt hätte die «Linde» in der Hochsaison im Sommer 2020 geschlossen werden müssen, sagt Frey. Daher sei diese Lösung verworfen worden.
Vorgesehen ist, den ersten Teil der Bauarbeiten Anfang 2020 zu tätigen, weshalb es im ersten Quartal des nächsten Jahres zu einem ersten Betriebsunterbruch kommen wird. Zuerst werden das Restaurant, der Eingangsbereich, die Möblierung des Saals, die Küche im Untergeschoss sowie die sechs Zimmer auf der Ostseite des Gebäudes erneuert. Dabei verfolgt der Stiftungsrat, dem nebst Urs-Peter Frey, Peter Widmer, Vera Caroni, Annemarie Kägi, Roger Nobs, Gallus Pfister und Richard Butz angehören, zwei Ziele: Primär geht es darum, eine möglichst gute Infrastruktur für effiziente Abläufe zu schaffen, sodass die Personalsituation optimiert werden kann. Die Räume im Gastrobereich sollen übersichtlicher gestaltet werden, damit die Bedienung der Gäste erleichtert wird.
Ein Jahr nach Umsetzung dieser Massnahmen wird Anfang 2021 der zweite Teil der Bauarbeiten getätigt. Dann werden die übrigen elf Hotelzimmer modernisiert, damit sie in Zukunft grösser sind und eine eigene Nasszelle erhalten. Gemäss Planung wird die Zimmerzahl von 17 auf 19 steigen. Der dafür notwendige Platz entsteht durch eine bessere Integration der Dachwohnung, es besteht auch die Idee, eine Junior-Suite zu realisieren. Die Auslastung der Zimmer soll auf mindestens 65 Prozent angehoben werden. Dabei könnte die «Linde» von fehlenden Hotels im Vorderland profitieren.
In den letzten Wochen hat der Stiftungsrat zusammen mit der Baukommission das Gasthaus Rössli Mogelsberg und das Hotel Schloss Wartegg in Rorschacherberg besucht, um deren Philosophien kennen zu lernen und Ideen zu sammeln. Die «Linde» ist vor allem wegen ihres historischen Saals bekannt. In der Vermarktung spielt dieser eine zentrale Rolle. Künftig sollen noch mehr Event- und Seminargäste nach Heiden gelockt werden. Zu den weiteren Zielgruppen gehören Wanderer und Biker, Senioren, Firmenkunden und die einheimische Bevölkerung.
Bereits heute setzen die Gastgeber Kasia Balinska Turnherr und Edi Turnherr auf Nachhaltigkeit. Dazu haben sie ein Konzept erarbeitet. Dieses sieht unter anderem Massnahmen gegen «Foodwaste», der Gebrauch von abbaubaren Pflegemitteln und den Bezug regionaler Produkte vor.
Wie hoch die Gesamtkosten des Umbaus sind, steht noch nicht fest. Wenn die Bauplanungen bis Ende Juni abgeschlossen seien, werde man die Finanzbeschaffung wieder intensivieren, sagt Urs-Peter Frey. Bis Ende 2018 sind ein Eigenkapital von 1,7 Millionen Franken und ein Fremdkapital von 2,5 Millionen Franken gesprochen worden.