Diesen Mittwoch wird der Gemeinderat von Trogen über die Zukunft des Kulturhauses beraten. Der bisherige Vertrag zwischen der Gemeinde und dem einstigen Kulturhaus-Verein ist nicht mehr existent. Kulturschaffende wollen für das Haus kämpfen.
TROGEN. Viel Volk hat am Samstag den Weg zum Wintermarkt ins Kulturhaus in Trogen gefunden. Von selbstkreiertem Schmuck über Strickarbeiten bis hin zu alten Postkarten oder Konfitüren wurde alles feilgeboten. Doch bei den Organisatoren herrschte nicht nur eitel Sonnenschein. Die Zukunft des Kulturhauses an der Bühlerstrasse 3 steht auf der Kippe. Der Vertrag zwischen dem bisherigen Kulturhaus-Verein und der Gemeinde sei rückwirkend auf Ende letzten Jahres aufgelöst worden, ist von der freischaffenden Künstlerin Franziska Schiltknecht zu erfahren. Am Mittwoch berate der Gemeinderat darüber, ob das Kulturhaus weiterhin existieren soll.
Franziska Schiltknecht und weitere Personen wollen, dass das Kulturhaus in Trogen weiterhin ein Ort für Kreativität und Phantasie bleibt. Ein Team von fünf Leuten hat denn auch ein neues Konzept geschrieben.
Gemeinderat Marc Fahrni – der Gemeindepräsident konnte nicht erreicht werden – bestätigt, dass das Kulturhaus am Mittwoch Thema im Gemeinderat sein wird. Beschlüsse seien bislang aber noch keine gefasst worden, und die Diskussion werde in der ganzen Breite geführt. Will heissen: Es ist durchaus denkbar, dass die Gemeinde als Besitzerin der Liegenschaft den Fächer wieder öffnen könnte und wie vor fünf Jahren einen Ideenwettbewerb ausschreibt. Damals kamen nebst der Idee, das ehemalige Schulhaus Vorderdorf als Kulturhaus zu nutzen, auch Vorschläge für Umzonungen und Wohnbauten. «Doch der Gemeinderat hat sich da für das Kulturhaus entschieden», sagt Marc Fahrni.
Die weiteren Schritte rund um das Kulturhaus dürfen mit Spannung erwartet werden. Für Franziska Schiltknecht steht derweil fest, dass ein Dorf, das sich Kulturdorf nenne, ein Kulturhaus nicht einfach schliessen könne. «Wir wollen das Haus weiter beleben und wünschen, dass die Gemeinde dieses für einen tragbaren Mietzins zur Verfügung stellt», sagt Schiltknecht. Dann widmet sie sich wieder dem Wintermarkt, der in vollem Gang ist und das kreative Schaffen zahlreicher Menschen sichtbar macht.