Regen und weniger Besucher als im Vorjahr: Die Organisatoren des Clanx Festivals sind trotzdem zufrieden. Und der guten Laune auf dem Festivalgelände konnte ohnehin nichts anhaben.
Die diesjährigen Clanx-Besucherinnen und -Besucher lassen sich auch von Matsch und Regen nicht die Festivallaune verderben. Am Samstagabend war das Festivalgelände am Fusse der Burgruine Clanx in Appenzell gut besucht. Die Besucherzahlen und somit auch das Festivalgelände sind dieses Jahr allerdings um 50 Prozent reduziert. Zu den mehrheitlich Appenzeller Festivalgängerinnen und Festivalgängern gesellten sich auch einige St.Gallerinnen und St.Galler.
Am Nachmittag ist es noch verhältnismässig ruhig auf der Wiese oberhalb Appenzells. Das ändert sich aber schlagartig, als der Gewinner des diesjährigen Band-X-Ost, Rapture Boy, auf die Bühne kommt. Der Hip-Hop-Akt lockt vor allem das jüngere Publikum an. So entsteht vor der Bühne bald ruckzuck der alljährliche Matsch – wie es sich für ein Festival auch gehört.
«Die Stimmung ist sensationell», sagt Fabian Frech, Kommunikationsverantwortlicher des Clanx Festivals. In den vergangenen Tagen habe er gemerkt, dass das Bedürfnis nach Veranstaltungen wie dem Clanx Festival gross sei.
«Die Leute sind dankbar und freuen sich über das Stattfinden unseres Musikfestivals.»
Die Änderungen, die dieses Jahr am Clanx Einzug gehalten haben, seien gut umgesetzt worden, sagt Remo Hollenstein, Chef des Organisationskomitees. Der Plan, 2021 weniger Abfall zu produzieren, sei bis jetzt gut verlaufen, obwohl auch in den Jahren zuvor nie Unmengen Müll zurückgeblieben seien, so Hollenstein.
Die Besucherinnen und Besucher des Clanx erhalten beim Kauf des ersten Getränks ein Plastikbierglas, in dem jedes darauffolgende Getränk ausgeschenkt wird. Vereinzelt gibt es auch Einwegbecher, jedoch sieht man diese eher selten. Den Festivalgängerinnen und Festivalgängern scheint die neue Regelung jedenfalls zu gefallen; viele tragen den Bierkrug als Accessoire an Bauchtasche oder Rucksack.
Auch die Essensausgabe mit Porzellangeschirr und Metallbesteck verlaufe soweit gut, berichten mehrere Mitarbeiter im Dome-Zelt, das dieses Jahr als einer der Essensstände fungiert. Bisher habe es keine Scherben zu verzeichnen gegeben. Zu essen gibt es wie in den Jahren davor nebst Bratwürsten gesunde und grösstenteils vegetarische Kost. Neu sind auch Tacos im Angebot. Gezahlt wird mit sogenannten Wertkarten, wie seit jeher schon am Clanx. Das bargeldlose Zahlen trage auch den pandemischen Umständen, die derzeit herrschen, Rechnung, sagt Frech.
Aber nicht nur für das Essen und die Getränke ist mit insgesamt drei Verpflegungsständen und ebenso vielen Bars mit einem jeweils grossen Sortiment gesorgt, auch das Musikprogramm ist vielseitig gestaltet. Dieses Jahr besonders: Die einzelnen Acts werden bis zum Schluss geheimgehalten. So kommt es, dass die Festivalgäste jedes Mal aufs Neue überrascht werden. Angekündigt werden die jeweiligen Künstlerinnen und Künstler kurz vor Beginn ihres Auftritts gemeinsam von Remo Hollenstein und Fabian Frech.
Auf Nachfrage bei einigen der Anwesenden sei die Unwissenheit über das Line-up aber überhaupt nicht nachteilig. Sie kämen sowieso nicht primär wegen der Musik ans Clanx. Vielmehr seien es die Leute und die mehrfach genannte «geniale Stimmung», die das Clanx so einzigartig machen und jedes Mal für einen Ansturm auf den Ticketvorverkauf sorgen.