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Zehn Tage nach Pfingsten wird in Appenzell Innerrhoden «Öse Herrgottstaag» gefeiert. Dieses Jahr fällt die farbenprächtige Prozession wegen Corona aus. Gefeiert wird ein schlichter Gottesdienst.
Die Prozession zu Fronleichnam in Appenzell Innerrhoden hat Tradition und zieht jeweils viel Publikum an. Nicht zuletzt zahlreiche Frauen in der Landes- oder Festtagstracht tragen an diesem hohen kirchlichen Feiertag zu einem farbenfrohen Bild in der Hauptgasse Appenzell bei. Aufgrund der Coronasituation wird dieses Jahr auf die Prozession verzichtet.
Durchgeführt wird hingegen am Donnerstag, 11. Juni, um 9.15 Uhr, der Fronleichnamsgottesdienst in der Kirche St. Mauritius in Appenzell. «Es wird ein schlichter Gottesdienst unter Einhaltung des Schutzkonzeptes», sagt Pfarrer Lukas Hidber. Die Verantwortlichen der Pfarrei St. Mauritius bitten die Touristen, die limitierten Plätze in der Kirche für einheimische Gläubigen freizuhalten. Etwa 300 Gottesdienstbesucher dürfen sich in der Kirche aufhalten.
An der Prozession tragen jeweils 15 Jungfrauen in der Jungferntracht – genannt Geheimnisträgerinnen oder «Täfelimeedle» – bemalte Holztäfelchen mit den Geheimnissen des freudenreichen, des schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes. Diese jungen Frauen gehören dem St. Johannsverein an.
Bannerträger kirchlicher und anderer Vereine, Rhodsfähnriche mit den Junkern, alte Gardisten, die Behörden, die Kirchenräte mit Mantel und Kerzen, Ministranten in blauen Röcken und weissen Hemden, weiss gekleidete Mädchen, Schulkinder, Pfadfinder, die Musikgesellschaft und die Herrgottsschützen in Militäruniform bilden in «normalen» Zeiten den Prozessionszug. Das Allerheiligste in der Monstranz unter dem Baldachin wird von der Geistlichkeit im festlichen Ornat und den Herrgottsgrenadieren begleitet. «Die eucharistische Segnung der Monstranz bildet den Abschluss des diesjährigen Gottesdienstes», sagt Pfarrer Hidber.