Haare lassen

«Etwas Neues!» «Nicht immer nur die Spitzen.» «Peppig und frech!» – Die Vorsätze vor den Coiffeurbesuchen sind doch stets dieselben.

Annina Clavadetscher
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Bild: Annina Clavadetscher

Bild: Annina Clavadetscher

«Etwas Neues!» «Nicht immer nur die Spitzen.» «Peppig und frech!» – Die Vorsätze vor den Coiffeurbesuchen sind doch stets dieselben. Sitzt man dann aber auf dem verheissungsvollen Stuhl, die Schürze um den Hals und die Schere der Veränderung in Reichweite, sieht die Lage wieder wesentlich anders aus. Zweifel. «Was, wenn mir der neue Schnitt nicht steht?» «Kann ich mich noch draussen blicken lassen?!» «Eigentlich siehts doch ganz gut aus im Moment…»

Für meinen letzten Besuch hab ich mich deshalb mental gut vorbereitet, mir genau ausgedacht, was ich sagen wollte und mir fest vorgenommen, es diesmal durchzuziehen. Kurz sollten sie werden – kurz für meine Verhältnisse. Gerade so auf die Schultern fallen, damit man sie im Notfall noch zusammenbinden könnte. «Eine gute Idee», pflichtete mir die Friseurin bei. Und meine Haare schwebten langsam zu Boden. Ich spürte, es war eine gute Entscheidung. Luftig, leicht und praktisch.

Dass mein neuer Schnitt auch einen Namen hat und momentan DIE Trendfrisur in Hollywood ist, erfuhr ich erst später: der Clavi-Cut! Ist das zu fassen? Clavi-Cut! Ein Schnitt für mich – eine waschechte Clavadetscher – meine höchstpersönliche Wohlfühlfrisur. Gut, die Frisur hat ihren Namen nicht mir und meinen trendbewussten Namensvettern zu verdanken, sondern in Anspielung auf seine Länge der Schlüsselbeinpartie («clavicle» in Englisch). Doch das tut der frohen Botschaft keinen Abbruch. Ich reihe mich nun in eine Vielzahl von Stars und Schauspielgrössen ein, die auf ihrem Kopf quasi meinen Namen spazieren tragen. Ach, Veränderungen tun gut!