Gold für Toggenburger

Fast fünf sehr intensive Wochen sind vorbei. Ich habe alles in den Koffer gepackt und sollte um 12 Uhr in Zürich landen. Ich freue mich auf Menschen, die in einer Reihe nicht nach vorne drängen, denn in Russland ist es so: Der Stärkere kommt zuerst. Im Laden, im Bus, einfach überall.

Beni Giger
Drucken

Fast fünf sehr intensive Wochen sind vorbei. Ich habe alles in den Koffer gepackt und sollte um 12 Uhr in Zürich landen. Ich freue mich auf Menschen, die in einer Reihe nicht nach vorne drängen, denn in Russland ist es so: Der Stärkere kommt zuerst. Im Laden, im Bus, einfach überall.

Ich freue mich, dass nicht jedes Essen nach Knoblauch schmeckt. Am meisten freue ich mich natürlich auf meine Familie. Die habe ich sehr vermisst.

Fehlen wird mir die Kameradschaft, die wir hier am Berg hatten. Jeder sprang für jeden ein, jeder half dem anderen. Das war einmalig.

Fehlen werden mir auch die paar Russen, mit denen eine echte Freundschaft entstanden ist. Wenn sie dich einmal kennen, helfen sie dir, wo sie nur können. Und zum Abschied gab es einen dicken Kuss auf beide Wangen. Unsere 20 Studenten haben immer hart gearbeitet und nie, aber wirklich nie etwas Negatives gesagt. Unglaublich. Zum Teil mussten sie irgendwo an der Piste fünf Stunden ein Mikrophon schwenken. Aber sie waren sehr stolz, dabei gewesen zu sein.

Nach Vancouver habe ich gesagt, da gehe ich sicher wieder einmal hin. Bei Sotschi? Eher nicht. Obwohl das Skigebiet ein echter Hammer ist. Nochmals dorthin reisen möchte ich trotzdem nicht. Fehlen werden mir auch Roger und Roland Hüberli und Peter Giger, die ich leider in der Schweiz nicht oft sehe. Alle aus unserem Team haben die drei Toggenburger ins Herz geschlossen und sind total Fan des Trios. Ich habe oft gehört: «Wauhhhh, können die anpacken.» Es war eine wahre Freude. Sie hätten sich eine Goldmedaille verdient.

Viele fragen mich bereits wegen der nächsten Spiele. Meine Antwort lautet jeweils, die sind noch sehr weit weg. Ich muss zuerst einmal Sotschi verarbeiten. Dann sehe ich weiter. Eines ist aber sicher: Wenn Korea 2018, dann nur mit den drei Toggenburgern. In diesem Sinne: Wir sehen uns.