Die Gemeinde Wattwil schliesst 2013 mit einem Plus von rund 1,6 Millionen Franken besser als budgetiert ab. Investitionen sind vor allem in das Projekt Ebnaterstrasse Nord geplant.
WATTWIL. Alois Gunzenreiner, Gemeindepräsident von Wattwil, kann grundsätzlich auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Einen Rückschlag jedoch musste er beim Sanierungsprojekt Bleikenstrasse hinnehmen. Zwar konnte der Ersatz der SOB-Brücke realisiert werden. Bezüglich des Strassenprojekts sei noch eine Einsprache hängig, welche den Beginn der Bauarbeiten verzögere. Für die Überbauung Bahnhof Süd sei zurzeit ein Sondernutzungsplan in Arbeit. Sobald der fertiggestellt sei, könne mit der Realisierung der SOB-Überbauung begonnen werden. Die Unterführung Bahnhof Süd befinde sich bereits im Bau – deren Eröffnung sei noch diesen Frühling geplant.
Finanziell kann die Gemeinde Wattwil das Jahr 2013 rund 1,6 Millionen besser als budgetiert abschliessen. Dies ist vor allem auf höhere Steuereinnahmen und einen beträchtlichen Minderaufwand der Schulgemeinde Wattwil-Krinau zurückzuführen. «Diese Entwicklung erlaubt es uns, den Voranschlag 2014 basierend auf einem um drei Prozent reduzierten Steuerfuss von 148 Prozent zu präsentieren», so Gunzenreiner.
Als nächster Schritt in der Realisierung der Verkehrsrichtplanung der Gemeinde ist die Sanierung der Ebnatertsrasse Nord mit rund 1,1 Millionen Franken im Budget vorgesehen. Gegen den Beschluss des Gemeinderates wurde jedoch das Referendum ergriffen, über das am 18. Mai an der Urne entschieden werden soll. Grössere Aufwendungen im Budget 2014 sind ausserdem die Pflegekosten in Heimen und Spitälern, die für die Gemeinde Wattwil rund 1,1 Millionen Franken betragen werden. Eine Erhöhung der Kostenbeteiligung muss auch im öffentlichen Verkehr gewärtigt werden. Dort steigt der Beitrag von bisher 738 000 Franken auf rund 940 000 Franken.
Unsicherheitsfaktoren in der Planung sind die Kantonsschule sowie das Spital. Im Falle der Kantonsschule habe der Kanton in seiner Planung die Bildungsstandorte entsprechend definiert, die weitgehendst mit den regionalen Zentren übereinstimmen. «Wir haben unsere Aufgaben gemacht und dem Kanton eine Anzahl möglicher Bauplätze für einen Neubau angeboten. Wieso die Regierung plötzlich eine Evaluierung eines Standortes im Linthgebiet in Betracht zieht, ist mir unverständlich», so Gunzenreiner. «Ein Verlust der Kantonsschule wäre für Wattwil nur schwer zu verkraften.»
Beim geplanten Spitalneubau wären diese Folgen eher abschätzbar. «Ein Nein bei der Abstimmung hätte nicht nur den Verlust von Versorgungssicherheit, sondern auch von rund 220 Arbeitsplätzen zur Folge. Es wäre volkswirtschaftlich und für das Bild von Wattwil als Zentrumsgemeinde sehr schlecht.»