Eine ernüchternde Bilanz: Herisau, Teufen und Appenzell vereinen in der 2. und 3. Liga Serien von 16 sieglosen Spielen.
Der FC Herisau beginnt am Samstag in Winkeln fleissig und lauffreudig. Ein Handspenalty und die rote Karte gegen Jonas Thönig sind in der 17. Minute die Schlüsselszenen auf dem Weg zur siebten Partie in Folge ohne Sieg. In der 30. Minute heisst es 2:0, kurz nach der Pause 3:0 und in der Nachspielzeit 4:0. Die Ausserrhoder überwintern mit acht Punkten aus elf Spielen auf dem zweitletzten Platz der 2. Liga.
Ferien, Verletzungen, berufliche, private und schulische Abwesenheiten: Die Mannschaft von Domenico Troccoli kämpft in diesem Herbst mit einer dünnen Personaldecke. Nachdem man zuletzt Senioren für interimistische Einsätze reaktiviert hat, geben in Winkeln in der Schlussphase mit Severin Wild und Kevin Ackermann zwei B-Junioren ihr Debüt. Und sogar Costa Simoglou figuriert auf dem Matchblatt: der Assistenztrainer mit Jahrgang 1972! «Für den alleräussersten Notfall», sagt Troccoli. Zum Beispiel steht kein Ersatztorhüter zur Verfügung. Ronny Hirschi spielt aber durch und wehrt drei Grosschancen der St.Galler ab.
Trotzdem erhält Herisau zum siebten Mal drei oder mehr Tore. Natürlich sei man mit dem Abschneiden nicht zufrieden, sagt Sportchef Salvatore Tolino. «Wir haben im Sommer viel Erfahrung verloren.» Es gelte weiterzuarbeiten – und das Kader nach Möglichkeit zu verstärken, vor allem in der Abwehr. Es würden jede Woche Angebote von Spielern bei ihm eintreffen, erzählt Tolino. Aber Auswärtige zu bezahlen, wolle man gegenüber den eigenen Spielern nicht verantworten. «Heute lief vieles gegen uns. Leert eure Köpfe. Wir brauchen im Cup motivierte Leute. In der vergangenen Saison hatten wir da mit dem Einzug in den Final Riesenerlebnisse», spricht der Trainer den Spielern für die letzte Aufgabe des Jahres Mut zu. Herisau tritt am Samstag bei Wattwil zum 2.-Liga-Viertelfinal an.
Beide 1.-Liga-Frauenteams aus der Region verloren: Bühler wurde in Wädenswil vom Tabellendritten 1:10 deklassiert, und das weiterhin sieglose Appenzell musste sich bei Blue Stars ZH 1:3 geschlagen geben. Bevor die Winterpause beginnt, spielt Bühler am kommenden Sonntag noch gegen Blue Stars und Appenzell gegen Gambarogno. In der 5. Liga der Männer hat die Gruppierung Teufen-Bühler 2 den Sprung in die Aufstiegsrunde verpasst: Sie verlor am Samstag bei Waldkirch-Bernhardzell 2:5 und wurde am Sonntag von Brühl 3 (3:0 gegen Staad 3 b) auf den fünften Platz verdrängt. (pf)
Der FC Teufen schliesst die Vorrunde der 3. Liga am Wochenende mit einem 0:3 bei der zweiten Mannschaft Gossaus ab. Trainer Michael Knechtle kann die erste Saisonhälfte einfach zusammenfassen: «Gegen die hinteren Teams der Tabelle haben wir gewonnen, gegen die vorderen verloren.» Dazu kommt ein Unentschieden gegen das Viertplatzierte Besa. Aus den letzten vier Spielen resultieren null Punkte und 2:14 Tore. Grosse Vorwürfe mag der Trainer der Mannschaft nicht machen. «Wir waren am Sonntag wieder sehr ersatzgeschwächt – und die Gegner zuletzt halt schon besser besetzt, wobei zum Beispiel Gossau am Sonntag nicht überragend gespielt hat.» Teufen überwintert im Zwölferfeld der Gruppe 3 folgerichtig auf dem siebten Platz, mit 16 Punkten aus elf Spielen.
Teufen steigt Ende März mit dem Derby bei Appenzell in die Rückrunde. Die Innerrhoder treten die Winterpause ebenfalls mit einer negativen Serie an: Ihr letzter Vollerfolg stammt vom 2. Oktober (3:2 in Romanshorn). Das 1:3 gegen Staad stellt die fünfte sieglose Partie in Folge dar, und dabei hat es 19 Gegentreffer gegeben. «Einige fielen nach Standards. Nur zum Teil lässt sich daran arbeiten», spricht Trainer Alexandro Isler die Tatsache an, dass auch direkte Freistösse zu Toren geführt haben. Zu Hause hat Appenzell keinen einzigen Punkt geholt. Eine Erklärung hat er dafür nicht. Der Samstag sei kämpferisch und spielerisch ein kleiner Schritt vorwärts gewesen – nach ein paar schwächeren Auftritten. Sieben Punkte und Platz zehn: So lautet die Vorrundenbilanz. «Wir sind wohl unter Wert klassiert und werden im Frühling noch etwas vorrücken», ist Isler überzeugt.