Für einmal alles nur simuliert

Das Rettungskorps Appenzell lädt an seiner 150-Jahr-Feier zu einem Aktionstag ein. Zusammen mit seinen Partnerorganisationen wird demonstriert, wie sich der Blaulicht-Alltag mit Fokus auf die Feuerwehr gestaltet.

Monika Egli
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Der Dodge WC von 1944 mit sechs Zylindern und 90 PS des Feuerwehrvereins Affeltrangen. Verbrauch: 30 bis 35 l Benzin auf 100 km. (Bilder: Monika Egli)

Der Dodge WC von 1944 mit sechs Zylindern und 90 PS des Feuerwehrvereins Affeltrangen. Verbrauch: 30 bis 35 l Benzin auf 100 km. (Bilder: Monika Egli)

APPENZELL. Die Männer der Stützpunktfeuerwehr Appenzell sind die guten Engel, wenn Menschen in Not sind. Man mochte es ihnen deshalb gönnen, dass sie ihr Jubiläum «150 Jahre Rettungskorps Appenzell» am Samstag bei schönstem Wetter feiern konnten.

Viel geboten

Das Programm war abwechslungsreich, teilweise sogar spektakulär. Das vermochte viele Zuschauer anzulocken. So konnte man dabei sein bei einem Strassenrettungseinsatz, bei dem ein schwerer Autounfall simuliert wurde. Hier waren nebst der Feuerwehr auch die Samariter, und die Polizei im Einsatz. Die Feuerwehr Wald-Rehetobel demonstrierte ein Heuwehr-Gerät, das bei überhitzten Heustöcken eingesetzt wird, es gab einen Löschangriff, die Berufsfeuerwehr St. Gallen war mit dem Sprungretter vor Ort, aber auch Partnerorganisationen wie die Ambulanz präsentierten ihre Arbeit und Autos. Andrang herrschte beim Hubretter, mit dem kleine und grosse Zuschauer mitfahren durften – höher hinauf als mit einer Jahrmarktbahn. Auch die Rega war präsent, wenn auch nicht ständig und wie vorgesehen: Der Helikopter musste am Samstag mehr als einmal zu Ernstfällen fliegen. Hoch interessant waren aber auch die Oldtimer-Feuerwehrautos aus der Region und von weiter her, die auf dem Landsgemeindeplatz ausgestellt waren, bevor sie am Nachmittag durch das Dorf fuhren.

«Keine Nachwuchssorgen»

Feuerwehrkommandant Andreas Fässler war denn auch zufrieden mit dem Ablauf und Aufmarsch. Der Vollbestand seiner Feuerwehr umfasst 82 Männer, «uns plagen deshalb keine Nachwuchssorgen». Trotzdem sei man stets um Neumitglieder bemüht. Das gelungene Jubiläumsfest hat da bestimmt geholfen…

Ein Feuerwehrauto, zum Heulen schön: Der Packard Eight mit verchromtem Kühlergrill des Feuerwehrpikett-Vereins Glattfelden von 1933 mit acht Zylindern, drei Gängen und Platz für sieben Personen.

Ein Feuerwehrauto, zum Heulen schön: Der Packard Eight mit verchromtem Kühlergrill des Feuerwehrpikett-Vereins Glattfelden von 1933 mit acht Zylindern, drei Gängen und Platz für sieben Personen.

Andreas Fässler Feuerwehr Appenzell Kommandant

Andreas Fässler Feuerwehr Appenzell Kommandant

Eine Attraktion nicht nur für die Kinder: Hoch hinauf mit dem Hubretter und dort eine Runde drehen.

Eine Attraktion nicht nur für die Kinder: Hoch hinauf mit dem Hubretter und dort eine Runde drehen.

Die Rettungssanitäterinnen Regula Brülisauer und Brigitte Holderegger sowie Max Fischer, ärztlicher Leiter, demonstrieren das Ambulanzfahrzeug der Zukunft, das Ende Jahr nach Appenzell ausgeliefert wird.

Die Rettungssanitäterinnen Regula Brülisauer und Brigitte Holderegger sowie Max Fischer, ärztlicher Leiter, demonstrieren das Ambulanzfahrzeug der Zukunft, das Ende Jahr nach Appenzell ausgeliefert wird.

Demonstration mit dem 6 × 7 m grossen Sprungretter. Dieser ist innert 90 Sekunden bereit. Er wird zur Rettung von Selbstmördern und bei Bränden eingesetzt, wenn Menschen aus dem Fenster springen müssen.

Demonstration mit dem 6 × 7 m grossen Sprungretter. Dieser ist innert 90 Sekunden bereit. Er wird zur Rettung von Selbstmördern und bei Bränden eingesetzt, wenn Menschen aus dem Fenster springen müssen.