Am vergangenen Mittwoch lud der Gewerbeverein Herisau zur Ehrung seiner besten Lehrabgänger. Gastgeber war der Garagenbetrieb der Familie Baier, welchen man besichtigen konnte.
Samira Hörler
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Langsam aber sicher füllt sich der Showroom in der Auto Baier AG. Die Tische sind mit Getränken und Leckereien gedeckt. Mit herzlichen Worten begrüsst Aldo Carrera, Präsident des Gewerbevereins Herisau, die zahlreich erschienenen Gäste am alljährlich stattfindenden Sommerapéro. Unter ihnen auch Gemeindepräsident Renzo Andreani, Ruedi Aerni vom kantonalen Gewerbeverband und Nationalrat David Zuberbühler.
Gefeiert werden die drei besten Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger der Gemeinde. Unter Thomas Hänni, Leiter der UBS AG Herisau, schlossen Carol Tanner und Armin Begic mit den Noten 5,7 und 5,4 ab. Manuel Murer, welcher seine Lehre bei der Fenster Huber AG unter Martin Huber beendete, erreichte ebenfalls die Note 5,4. Zu Beginn der Feierlichkeiten führt Reto Baier durch den ganzen Betrieb. Er erklärt, dass der familiengeführte Garagenbetrieb die Vertretung für den Autohersteller Nissan ungefähr genauso lange besitzt, wie der Betrieb existiert. Reto Baier berichtet über Konkurrenz, Innovation und von der Schnelllebigkeit des Autogewerbes. Die erste Station der Führung ist der Ausstellungsraum, welcher erst vor kurzer Zeit nach einem weltweit einheitlichen Konzept von Nissan gestaltet wurde. Danach leitet er die Gäste durch das ganze Gebäude, einschliesslich Waschanlage. Als es schliesslich zur Ehrung der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger kommt, sind alle drei sichtlich gerührt. Sie erzählen von Plänen für die Zukunft, von Wünschen und Erwartungen. Reisen, studieren und weiterhin die eigene Karriere verfolgen. Auch die Lehrmeister kommen zu Wort. Beide sprechen über die Herausforderungen und Aufgaben, mit welchen sie als Verantwortliche für die Lehrlinge konfrontiert werden. Denn nicht immer läuft alles so glatt wie bei den dreien.
Laut Aldo Carrera beläuft sich die Quote zur Auflösung von Lehrverträgen im Kanton auf ganze 105 Beendigungen. «Zu viel», wie er feststellt. «Es wäre möglich, diese Zahl auf 50 zu bringen, auch wenn es einigen optimistisch erscheinen mag», so Carrera. «Ein Mittel wäre zum Beispiel, dass man es den Lehrbetrieben ermöglicht, sich in einer Schnupperlehre längere Zeit mit den einzelnen Kandidaten zu beschäftigen. So würden sich jene, welche eher Schwierigkeiten mit der Art der Beschäftigung haben, früher herauskristallisieren und es könnte eine bessere Lösung für beide Seiten gefunden werden», schlägt er vor. Aber er betont auch die positiven Fakten. Von ganzen 501 Lehrabschlussprüfungen durchgeführt von den verschiedenen Lehrlingen, waren 476 erfolgreich, wovon zahlreiche mit aussergewöhnlich guten Leistungen promovierten. Die Durchfallquote hält sich also konstant niedrig.