Ein Mann der Tat

Heinz Jucker ist seit 40 Jahren bei der SJB Kempter Fitze AG tätig. Er hat miterlebt, wie die Firma durch Hochs und Tiefs zum Leader im Holzbau-Engineering wurde.

Miranda Diggelmann
Drucken
Heinz Jucker in seinem Büro der Création Holz AG in Herisau. (Bild: Miranda Diggelmann)

Heinz Jucker in seinem Büro der Création Holz AG in Herisau. (Bild: Miranda Diggelmann)

Er sei von Natur aus eine Führungsperson, sagt Heinz Jucker von sich selbst: Der Herisauer hat vor 40 Jahren – gemeinsam mit den Kollegen Hermann Blumer und Franz Steiner, der 1994 unerwartet verstorben ist – die Steiner Jucker Blumer AG (heutige SJB Kempter Fitze AG) gegründet. Bis 2003 war er bei dem Ingenieurbüro mit Hauptsitz in Herisau in der Geschäftsleitung. Unterdessen ist der 66-Jährige pensioniert. «Auch nach 40 Jahren beim gleichen Unternehmen habe ich noch nicht genug davon», sagt der studierte Bauingenieur. Noch heute ist er Verwaltungsrat und Aktionär der SJB Kempter Fitze AG.

Als Heinz Jucker und Hermann Blumer 2003 die Geschäftsleitung abgaben, gründeten sie gemeinsam die Création Holz AG – ein Spezialisten-Team, das bei Systementwicklungen rund ums Holz unterstützen kann. Auch die SJB Kempter Fitze AG ist Teil von Création Holz. Ab 2005 arbeitete Jucker zusätzlich als Gebäude- und Schadenschätzer beim Ausserrhoder Unternehmen Assekuranz. «Damals war ich etwa 50 Jahre alt, arbeitete mehr oder weniger mein ganzes Leben lang beim selben Unternehmen und wollte dann eine Veränderung», sagt Heinz Jucker. Mit 50 komme man auf «dumme Ideen», scherzt er. Deshalb hätte er sich damals sogar um das Amt als Herisauer Gemeindepräsident beworben. Dabei hat er aber knapp gegen den heutigen Landammann Paul Signer verloren.

Noch mehr Ämter für den Bauingenieur

Nach zwei Jahren bei der Assekuranz gründete Heinz Jucker zusätzlich zur Création Holz AG ein weiteres Unternehmen: dec.jucker (kurz für development, engineering and consulting Jucker) ist eine Einzelfirma. Sie unterstützt und hilft Bauherren und Privaten bei Projektentwicklungen, Umbauten und rechtlichen Abklärungen rund ums Bauen.

Ebenfalls seit 40 Jahren ist Heinz Jucker Mitglied im Musikverein Herisau. Bis 2016 war er ausserdem Präsident des Appenzeller Blasmusikverbands. «Seit 1964 spiele ich Posaune. Die Mitwirkung in diversen Führungspositionen bei Blasmusik-Vereinen hat mich geprägt und vieles, vor allem Toleranz und Offenheit, gelehrt», sagt der diplomierte Bauingenieur. Aber auch das war Jucker nicht genug und er nahm ein weiteres hohes Amt an: Seit 2013 ist er der Präsident des TCS Appenzell Ausserrhoden. «Alle Arbeiten in einer Führungsposition haben mir schon immer viel Freude bereitet. Darum war ich schon mit 26 Jahren bereit für ein eigenes Unternehmen», sagt Jucker. Die SJB Kempter Fitze AG hat er nicht bloss mitbegründet, sondern auch 40 Jahre lang durch Hochs und Tiefs begleitet. Dabei hat er miterlebt, wie das Unternehmen von Jahr zu Jahr wuchs, bis es sich nun zu einem der weltweiten Leader im Holzbau-Engineering zählen darf. «Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass die SJB Kempter Fitze AG eine treibende Kraft am Aufschwung des Holzbaus gewesen ist», sagt er.

Heinz Jucker durfte und darf noch immer dank seiner Arbeit viel unterwegs sein. In jüngster Zeit konnte er Projekte in Norwegen, Russland, Frankreich und Südkorea begleiten. Die Zeit bei SJB Kempter Fitze will er deshalb nicht missen. «Das Wichtigste, dass ich in diesen intensiven Jahren gelernt habe, ist, dass es zwar immer wieder Tiefs geben wird, aber man mit jedem Tief gelassener wird», sagt er.

Bald soll es bei der SJB Kempter Fitze AG im Verwaltungsrat wie in der Geschäftsleitung einen Generationenwechsel geben. Für die Zukunft der Firma wünscht sich Heinz Jucker, dass der eingeschlagene Weg konsolidiert und das Unternehmen einen weltweiten Stellenwert im Engineering erlangen kann.