Duo mit Hanottere und Hackbrett

Sie ist selten geworden, aber sie war einst auch im Toggenburg heimisch: Die Halszither. Am Samstag wurden die Hanottere und weitere kuriose Zither-Instrumente vom Duo Hanottere vorgeführt.

Michael Hug
Drucken

MOGELSBERG. Sie sind eben keine Gitarren, die Halszithern. Herausentwickelt aus der Zither– dem ursprünglichen «Hexeschitt» – sehen sie fast so aus wie Gitarren. Doch werden ihre (Stahl)saiten gezupft, dann öffnet sich der typische, silbrigbrillante Klang der Halszither. Das Duo Hanottere mit Lorenz Mühlemann und Thomas Keller brachte für sein Konzert am Samstagabend bei Kultur in Mogelsberg eine Reihe von Zithervertreterinnen mit. Zuvorderst stand und zuerst gespielt wurde die Berner Vertreterin der Zitherfamilie, die Emmentaler Halszither. Thomas Keller, selbst in Sumiswald im Emmental lebend, spielte darauf einen alten Walzer aus seinem Tal, Lorenz Mühlemann begleitete ihn auf der Gitarre.

Brienzer Halszither

Im Laufe des Konzerts wechselten die beiden Musiker noch öfter ihre Instrumente. Daselbst kamen auch die Brienzer Halszither, die irische Dulcimer, eine Akkordzither, ein Hackbrett aus Nordamerika und ein Bassett zum Einsatz. Zu allen Instrumenten wusste Mühlemann, der Gründer und Leiter des Schweizer Zither-Kulturzentrums in Trachselwald, einiges zu erzählen. Insbesondere zur Akkordzither, der er unlängst ein Stück namens «Le rang des vaches à Trachselwald» (Trachselwalder Kuhreihen) widmete. Sie sei vor zwei Jahrhunderten in Mitteleuropa und den USA ein Volksinstrument gewesen, millionenfach hergestellt und gespielt und fürs gewöhnliche Volk viel günstiger erwerbbar als ein Klavier.

Aufmerksamkeit evoziert

Die Zither, so zeigte sich, ist ein Instrument, das Aufmerksamkeit evoziert. Nicht lauthals kommt sie daher, sondern vielmehr sanft und zart. Die zurückhaltende Spielweise der beiden Emmentaler unterstrich diese Attitüde noch, und so war aufmerksames Lauschen angesagt, um die bekannten und unbekannten Melodien und Harmonien herauszuhören. Vorab des Konzerts wurde Harry Eichholzer aus dem KiM-Vorstand verabschiedet. Eichholzer war 15 Jahre lang für das Konzertprogramm und die Buchhaltung des im nächsten Jahr 30 Jahre alten Vereins verantwortlich.