Die eigene Sicherheit ist das Wichtigste

Rote Feuerwehrautos, Feuerwehrmänner und -frauen in voller Montur und da und dort ein Tanklöschfahrzeug: In Wattwil ist es diese Woche wieder einmal Zeit für den Grundkurs, an dem neu eingeteilte Angehörige der Feuerwehren aus dem Toggenburg den Einsatz im Ernstfall üben.

Martina Signer
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WATTWIL. Wenn es irgendwo brennt, sind sie rasch zur Stelle – die Angehörigen der Feuerwehr (AdF). Sie handeln konzentriert und bedacht, um Leben zu retten und Feuer in den Griff zu bekommen. Doch auch sie haben irgendwann bei null begonnen: im Grundkurs für neu eingeteilte Feuerwehrleute.

Der jährlich stattfindende Kurs wird von Feuerwehrleuten aus dem ganzen Toggenburg besucht und vom Toggenburger Feuerwehrverband organisiert. Kurskommandant Heiri Rhyner und der technische Leiter Toni Egli gaben gestern am ersten Kurstag einen Überblick über das zu Erlernende. Bei allen Übungen wurde den jungen Feuerwehrleuten deutlich gemacht, dass die eigene Sicherheit das Wichtigste ist, wie auch Heiri Rhyner betonte.

Sorgenkind Rekrutierung

«Alle Kursteilnehmer stehen ganz am Anfang ihrer Ausbildung», machte Toni Egli aus Wildhaus beim Rundgang klar. Insgesamt nehmen dieses Jahr 39 Feuerwehrleute – zwei davon sind weiblich – am Grundkurs teil. 20 weitere absolvieren den Motorspritzenkurs, der dieses Jahr zum ersten Mal gleich in die Grundausbildung integriert wurde. «Wir schätzen den Einsatz jedes einzelnen Kursteilnehmers. Wünschenswert wäre aber eine grössere Anzahl an Interessierten», so Heiri Rhyner. Er sieht die öffentliche Hand in der Pflicht, sich auch um die Rekrutierung von neuen Feuerwehrleuten zu kümmern. Schliesslich erbringe eine Feuerwehr auch einen Dienst an der Öffentlichkeit. «Die Rekturierung ist unser Sorgenkind», bestätigte Toni Egli. 39 Kursteilnehmer seien im Vergleich zu anderen Jahren eher wenig.

Erlerntes praktisch umsetzen

Nichtsdestotrotz gilt es, auch diese 39 Neulinge in Sachen Feuerwehr korrekt zu instruieren. Ziel ist es, die Feuerwehrleute in der ganzen Schweiz nach demselben Reglement und in denselben Themen auszubilden, damit weiterführende Kurse ohne allfälliges Nachholen von Basiswissen besucht werden können. Während vier Tagen erlernen die neu eingeteilten Feuerwehrleute jeweils das grundlegende Feuerwehrhandwerk. Sie lernen den richtigen Umgang mit dem Atemschutzgerät, den Leitungsbau bei einem Löscheinsatz, verschiedene Rettungsarten wie zum Beispiel das Retten einer verletzten Person über eine Leiter und auch die lebensrettenden Sofortmassnahmen (Lesoma) gehören in den Grundkurs. Die Angehörigen der Feuerwehr sollen nämlich in der Lage sein, erste Massnahmen zu ergreifen, bevor die Sanitäter einen Patienten übernehmen. Anhand einer Einführung in die Löschtechnik werden die Teilnehmer ausserdem mit verschiedenen Bränden vertraut gemacht. Am letzten Kurstag wird das erlernte Wissen schliesslich anhand von praktischen Übungen noch vertieft, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschliessend im Trupp der Gemeindefeuerwehr eingesetzt werden können.