KRUMMENAU. Die Arbeiten am Cluster Obertoggenburg der Südostbahn (SOB) kommen voran. Das zeigte ein Lokaltermin am Donnerstagnachmittag.
KRUMMENAU. Die Arbeiten am Cluster Obertoggenburg der Südostbahn (SOB) kommen voran. Das zeigte ein Lokaltermin am Donnerstagnachmittag. Gesamtprojektleiter Armin Zöggeler führte angehende Bauingenieure – mehrheitlich Frauen – der Hochschule Rapperswil, SOB-Vertreter und den Berichterstatter zu Baustellen bei Krummenau. Die Natursteinbrücken und die Natursteingewölbe der Tunnel Horben, Trempel und D'um D'um stammten aus dem Eröffnungsjahr (1912). Sie brauchten eine Sanierung, sagte Zöggeler. Die Tunnelsohlen werden abgesenkt, damit eventuell Doppelstockwagen fahren können. Bei der an und für sich noch guten Stützmauer des Lehnenviadukts Trempel werden schadhafte Teile ersetzt. Zudem wird die Mauer – wie übrigens auch die Tunnelgewölbe – wo nötig abgedichtet, da eindringendes Wasser Schäden verursacht.
Weiter wird die Fahrbahn auf 3,2 Kilometern Länge vollständig saniert. Teilweise sei sie zu wenig tragfähig, sagt Zöggeler. Auch fehle an einigen Orten die Ableitung für das Wasser. Der Sanierungsabschnitt reicht von Krummenau bis Nesslau. Dazu kommen 400 Meter von Krummenau talwärts. Der Schotter wird ausgebaggert und durch neuen ersetzt. Sofern er nicht mit Schadstoffen belastet ist, wird der alte Schotter gewaschen und für andere Zwecke wiederverwendet. Ersetzt werden die Schwellen und Schienen. Der Untergrund wird abgetragen und eine Schutzschicht eingebaut, bevor neuer Schotter verlegt wird.
Wegen der engen Kurven werden Stahl- statt der nun üblichen Betonschwellen verlegt. Die vorhandenen Holzschwellen müssen wegen der Belastung mit Kohlenwasserstoffen entsorgt werden. Zudem werden auch im Obertoggenburg die Schienen verschweisst, was den Lärm und die Unterhaltskosten reduziert. Holzschwellen wären laut Zöggeler auf lange Sicht teurer als Stahlschwellen.
Die Arbeiten sind bisher offenbar im Zeitplan, trotz schlechtem Wetter mit letzte Woche gut zehn Zentimetern Neuschnee. Im Juni folgt eine heisse Phase, da die Fahrbahn erneuert wird. Dafür sind sechs Wochen budgetiert. Notfalls werde auch samstags oder nachts gearbeitet, sagt der Projektleiter. Zugleich werden in den Tunnels Stromschienen montiert. Die SOB will total 15 Millionen investieren.
Weshalb hat man die kurzen Tunnel Trempel und D'um D'um nicht aufschlitzt, statt sie zu sanieren? Zöggeler erwog das. Beide Tunnel sind offenbar noch in so gutem Zustand, dass das Öffnen nicht billiger wäre als die Sanierung der Gewölbe.
Bis 2018 will die SOB die Infrastruktur im Obertoggenburg gänzlich erneuern. Nicht zur laufenden Sanierung zählen der behindertengerechte Umbau des Bahnhofs Krummenau, die Sanierung mehrerer kleiner Durchlässe und Stützmauern sowie die Sanierung der Fahrbahn von Wattwil bis Krummenau. Wie viel diese Projekte verschlingen, ist noch offen. Laut Zöggeler kostet als Faustregel ein Meter sanierte Fahrbahn etwa 3000 Franken. Bei rund acht Kilometern Streckenlänge macht das nur für die Fahrbahn 24 Millionen Franken.