Der Ball rollt wieder

Dieses Wochenende startet die neue Fussballsaison in den unteren Ligen. Den neun involvierten Teams aus Inner- und Ausserrhoder geht es vorwiegend um den Status quo: Den Aufstieg in eine höhere Kategorie hat sich kein Verein zum Ziel gesetzt.

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Fussball. In dieser Saison spielen mit Milan Herisau, Teufen und Appenzell drei Appenzeller Teams in der 3. Liga in der selben Gruppe. Die Hinterländer sind vergangene Saison nach einer katastrophalen Rückrunde mit elf Niederlagen in Serie aus der 2. Liga regional abgestiegen. Analog zur Neuausrichtung des Gesamtvereins setzt die Herisauer Untersektion nun auf Talente aus der eigenen Juniorenabteilung. Vom letztjährigen Kader sind nur gerade 6 Akteure übriggeblieben, 15 haben das Team verlassen.

Die Neuzugänge stammen aus der eigenen A-Jugend oder vom Drittligateam des SC Brühl, die aber allesamt Herisauer Wurzeln haben. Das Ziel für die neue Saison ist klar: «Ligaerhalt», sagt der neue Milan-Trainer Heinz Künzler. Zudem sollen dem neuen Konzept entsprechend Talente an die erste Mannschaft herangebracht werden.

Die grösste Neuerung beim FC Appenzell betrifft die Trainerposition. Nach fünf Jahren hat Walter Bachofner den Verein verlassen. Sein Nachfolger ist kein Unbekannter: Philipp Riedener, der ehemalige Trainer des Frauenteams des FC Bühler. «Nach sechs Jahren brauchte ich eine Veränderung. Der Wechsel zu den Herren in die 3. Liga ist für mich der richtige Schritt, auch hinsichtlich meiner A-Diplom-Ausbildung», sagt er. Als Ziel gibt der neue Coach einen Platz im Mittelfeld an. Und: Man wolle über die ganze Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Philipp Riedener kann auf ein eingespieltes Team zählen. Einzig Remo Knechtle ist nicht mehr dabei, da er sich eine Auszeit gönnt. Das Kader wurde mit drei eigenen A-Junioren ergänzt.

Das primäre Ziel des Aufsteigers FC Teufen ist der Ligaerhalt. In den vier Testspielen – auch gegen höherklassige Gegner – resultierten zwei Siege und zwei Niederlagen. «Gerade an das höhere Tempo müssen wir uns nach den vielen Siegen in den letzten Jahren gewöhnen. Dass es Niederlagen geben wird, ist klar.

Dann kommt der mentale Aspekt zum Zug», sagt Trainer Walter Preisig. Weiterhin wird in Teufen auf vereinseigene Junioren gesetzt. Diese Philosophie wolle man beibehalten, egal in welcher Liga, so Preisig.

Derbyreiche 4. Liga

In der 4. Liga Gruppe 3 stehen sich mit Bühler, Heiden und Speicher ebenfalls drei Appenzeller Teams gegenüber. Beim FC Bühler gab es einen Wechsel auf dem Trainerstuhl. Ismail Yongaci folgte auf Aykut Sakarya. Die Bühlerer absolvierten in der Vorbereitungsphase ein Trainingsspiel gegen den FC Winkeln II (3.

Liga). Dieses konnte mit 2:1 gewonnen werden. Auf dem Transfermarkt war Bühler nicht sonderlich aktiv: Es wurde ein Stürmer, der auch als Torhüter eingesetzt werden kann, verpflichtet. Es sollen jedoch noch weitere Neuzugänge folgen, sagt Trainer Ismail Yongaci. Als Saisonziel gibt der neue Coach einen Platz im Mittelfeld an. Ambitionierter steigt Ligakonkurrent Heiden in die neue Meisterschaft.

«Wir wollen wie in der vergangenen Saison vorne mitspielen und die Grossen ärgern», sagt der Vorderländer Trainer Dorde Duvnjak. Sein Team wurde im Frühjahr Dritter. Ein Aufstieg in die 3. Liga, in der die Heidler zuletzt 2008/2009 agierten, ist indes kein Thema. Das Kader ist dafür etwas zu schmal, zumal würden ein oder zwei Topspieler fehlen, so Dorde Duvnjak.

Die erste Mannschaft des FC Speicher befindet sich seit Juli in der Vorbereitung. Dies mit Schwerpunkt auf der Kondition. Die Mittelländer bestritten zudem ein Testspiel gegen den FC Romanshorn (2.-Liga-Absteiger), welches mit einem 3:3-Unentschieden endete. «Wir wollen ganz klar vorne mitzuspielen», definiert Co-Trainer Marco Keel das Saisonziel. Mittelfristig peilen die Mittelländer den Aufstieg an. Vorerst müssen jedoch die ersten Spielrunden abgewartet werden, so Keel. Zu- und Abgänge gab es auf die neue Saison hin keine.

In der 4. Liga Gruppe 5 treffen unter anderem die Appenzeller Teams Herisau III, Speicher II und Urnäsch aufeinander.

Auch für Elvis Bischof, Trainer des FC Urnäsch, ist die Zielsetzung für die kommende Saison klar: «Nach einer missglückten Rückrunde wollen wir uns im Gegensatz zur letzten Saison rangmässig verbessern.» Eine Mannschaft mit diesem Potenzial müsse sich hohe Ziele setzen, ein Platz unter den ersten drei wird angestrebt. Dazu muss aber erst das 0:12 im Cupspiel gegen Herisau verdaut werden.

Immerhin habe die Mannschaft in der Vorbereitung sowohl konditionell, als auch taktisch und technisch einen grossen Schritt vorwärts machen können, sagt Bischof.

Frauenteams wollen in Top-Five

Das Ziel der 2.-Liga-Frauen des FC Bühler ist klar: In dieser Saison wollen sie mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Dieser konnte in der vergangenen Spielzeit nur dank einer starken Rückrunde verhindert werden.

Für die nun startende Saison ist der neue Trainer Daniel Müller – er ersetzt nach sechs Jahren Philipp Riedener – allerdings zuversichtlich: «Wir hoffen auf einen Platz unter den ersten fünf.» Der Trainingsbetrieb wurde nach nur einer Woche Sommerpause bereits wieder aufgenommen. Dank der guten Resultate in den vier Vorbereitungsspielen, darunter ein 1:3, beziehungsweise ein 3:3 gegen die 1.-Liga-Teams Staad und Gossau, sei die Mannschaft hoch motiviert.

Da die Drittligistinnen des FC Appenzell heuer erst die zweite Saison seit ihrer Neugründung spielen, geht es für sie darum, sich zu bestätigen. «Bestätigung heisst für uns, dass wir den 4. Rang aus der Vorsaison möglichst verbessern wollen», sagt Trainer Efisio Sedda. Aufgrund von Abwesenheiten sei die Vorbereitung nicht optimal verlaufen – allerdings bleibt für die Innerrhoderinnen noch Zeit bis zum ersten Ernstkampf am 22. August. (dsc, mf, jw)

Dem Zweitligisten FC Herisau haben wir eine gesonderte Saisonvorschau gewidmet. Sie erschien im Vorfeld des ersten Cupspiels am 28. Juli.