Das Langlaufzentrum (LLZ) Gais-Starkenmühle leidet unter dem schneearmen Winter. Es gab zwar 45 Spur-Tage, allerdings nur auf einem kleinen Teil der 30-Kilometer-Strecke. Dramatisch ist die Situation gemäss Präsident Markus Buschor aber nicht.
GAIS. Helga und Otto Fitzi führen die «Sturmbeiz» neben den Loipen beim Langlaufzentrum Gais. Otto Fitzi ist dem LLZ Gais seit Beginn verbunden, sein Vater und sein Bruder waren Gründungsmitglieder. Inzwischen ist er, gemäss Homepage, «Fitze-Präsident» des Vereins. Als Anrainer ist Fitzi fürs Spurteam verantwortlich. «Einen solchen Winter wünscht man sich nicht», sagt er. Mit vier Jahrzehnten Erfahrung sagt er aber auch: «Ein, zwei schlechte Winter überstehen wir. Kritisch wird es ab der dritten Saison – dann bleiben die Saisonabos aus.» Die letzten zwei Winter seien sehr gut gewesen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Abo zu lösen: Das regionale, das für die Loipen in Gais und Gonten gilt, sowie das nationale, das in der ganzen Schweiz gültig ist. «Seit ein paar Jahren verkaufen wir pro Saison gegen 1000 Loipenpässe», sagt Präsident Markus Buschor. Finanziell seien die grünen Wiesen rund um die Starkenmühle deshalb noch zu verkraften: «Ideell schmerzt der Anblick aber schon.»
Buschor erzählt gerne von den schönen Tagen: Pulverschnee, weisse Tannen, Sonne, wunderschön ins Gelände gezogene Loipen. Diese Loipen werden mit einem modernen und seit letztem Winter auch Gelände-schonenden Spurfahrzeug von Hans Speck fabriziert. Im Moment ist er zum Nichtstun verdonnert. Und das Langlaufzentrum hat keine Möglichkeiten, für sich zu werben: «Mit unseren Anlässen wie Nordic Day erreichen wir jeweils viele Leute, die in den Langlauf einsteigen», sagt Buschor. Solche Anlässe fehlen dem Verein in der Saison 2013/14 – wegen Schneemangels abgesagt.
Nur etwa ein Fünftel der gesamten Strecke stand in diesem Winter während 45 Tagen zur Verfügung. Leidtragende dieser Situation sind die Wirtsleute in der «Sturmbeiz»: Die Langlauf-Gäste fehlen. Bei guter Schneelage kommen oft Schulen oder Sportvereine, die ihr Training im Winter von der Halle auf die Loipe verlegen. Hin und wieder kehren jetzt dafür Wanderer ein, aber nicht in dieser grossen Zahl. Helga und Otto Fitzi wissen sich mit einem Gastroservice zu helfen, so beliefern sie die Altstätter Fasnacht mit luftdicht verpacktem Besteck.
Wenn mal Schnee liegt, kann man jederzeit spuren. Um zu Saisonbeginn eine Loipe anzulegen, braucht es rund 30 cm Neuschnee. Bis Mitte März können die Langläufer noch darauf hoffen, dann schliesst das LLZ Gais seine Tore wieder. Die Saisondauer ist mit den rund 60 Landbesitzern abgesprochen. «Ein gutes Verhältnis mit ihnen ist uns sehr wichtig», sagt Buschor.
Er und Fitzi hoffen noch auf die weisse Pracht, Fitzi sagt: «Wir haben Saison, nur Petrus hat das nicht mitbekommen.»