Kurze oder originelle Autonummern sind heiss begehrt. Appenzell Ausserrhoden hat mit der Versteigerung solcher Schilder bislang 40 000 Franken verdient. Die Einnahmen sollen sich für 2016 auf mindestens 100 000 Franken erhöhen.
AUSSERRHODEN. Der Kanton sitzt auf einem wertvollen Schatz: die Autonummern AR 1 bis AR 199. Vor einem Monat startete das Ausserrhoder Strassenverkehrsamt mit der Versteigerung dieser und weiterer attraktiver Kontrollschilder. In den ersten zwei Auktionsrunden hat der Kanton mit 13 verkauften Nummern rund 40 000 Franken verdient. «Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf – unsere Erwartungen wurden erfüllt», sagt Regierungsrat Paul Signer, in dessen Departement das Strassenverkehrsamt angesiedelt ist.
Den höchsten Preis erzielte bislang die Nummer AR 4. Genau 20 750 Franken war einem Käufer oder einer Käuferin dieses Schild wert. Kein Angebot hingegen erhielt die Nummer AR 7, für welche der Kanton einen Startpreis von 20 000 Franken aufruft. Ebenfalls einen stolzen Preis erzielte eine zweistellige Nummer: 6000 Franken blätterte ein Autofahrer für AR 78 hin, für AR 55 hingegen interessierte sich bislang niemand. Besser verkäuflich sind drei- und vierstelligen Nummern. Mit 810 Franken entpuppte sich AR 3314 als wahres Schnäppchen. Ebenfalls vergleichsweise günstig sind Nummernschilder für Motorräder: AR 3 wechselte für 2900 Franken den Besitzer.
Die Autonummern werden über eine Auktionsplattform im Internet versteigert. Nach einer Registrierung können Interessierte ihre Gebote abgeben. Zurzeit läuft die dritte Auktionsrunde, die noch elf Tage dauert. Welche Nummernschilder versteigert werden, sei «eine Überraschung», teilt der Kommunikationsdienst des Kantons mit. Die Auswahl der Kontrollschilder für die nächste Auktion treffe Regierungsrat Paul Signer zusammen mit dem Strassenverkehrsamt. Wer eine Wunschnummer hat, kann diese auf der Auktionsplattform hinterlegen. Sobald sie zur Versteigerung gelangt, erhält der Interessent vom Kanton eine Benachrichtigung.
Die benachbarten Kantone sind schon länger im Geschäft mit den Kontrollschildern. Der Thurgau begann 2002 als erster Kanton, Autonummern im Internet zu versteigern. Seither verdiente das Thurgauer Strassenverkehrsamt damit rund sieben Millionen Franken. Im Kanton St. Gallen werden seit 2009 Autonummern versteigert. Jährlich fliesst so rund eine Million Franken in den Staatshaushalt – im Rekordjahr 2013 waren es sogar 1,3 Millionen Franken. Den bislang höchsten Preis erzielte im selben Jahr die Nummer «SG 1»: Eine Privatperson bezahlte dafür 135 000 Franken.
In Appenzell Ausserrhoden hingegen macht man für 2016 noch vorsichtige Prognosen. «Wir rechnen mit mindestens 100 000 Franken Einnahmen aus den Schilderauktionen», sagt Regierungsrat Paul Signer. Etwas gewagter äusserte sich Finanzdirektor Köbi Frei kürzlich am Rande des Konjunkturforums «Horizonte 2016» in Teufen. Frei zeigte sich optimistisch, dass der Kanton bei einer Versteigerung von «AR 1», den Preis des St. Galler Pendants sogar noch übertreffen könnte.