REHETOBEL. Dass man nicht immer internationale Stars verpflichten muss, um erhebende Konzerte zu erleben, bewiesen am Sonntag zwei profilierte Musiker aus der Region: die St. Galler Flötistin Béatrice Rogger und der Gitarrist Sergio Pastore.
REHETOBEL. Dass man nicht immer internationale Stars verpflichten muss, um erhebende Konzerte zu erleben, bewiesen am Sonntag zwei profilierte Musiker aus der Region: die St. Galler Flötistin Béatrice Rogger und der Gitarrist Sergio Pastore.
Die beiden präsentierten – meist im Duo – musikalische Kostbarkeiten namhafter Komponisten aus Italien, Frankreich, Spanien und Lateinamerika. Am bekanntesten sind die Franzosen Gabriel Fauré und Jacques Ibert, die Spanier Isaac Albéniz und Manuel de Falla, der Brasilianer Heitor Villa-Lobos und der Argentinier Astor Piazzolla.
Die sorgfältig ausgewählten Vortragsstücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert waren spieltechnisch und musikalisch anspruchsvoll und verströmten bezaubernden Wohlklang in folkloristischem Kolorit und reizvoller Rhythmik. Die melodiöse, rhythmisch geprägte Musik der abwechslungsreichen Vortragsfolge – eingeleitet durch eine romantische neapolitanische Serenade – zog das atemlos lauschende Publikum sofort in ihren Bann.
Das Schweizer Künstlerduo – die Flötistin spielte auf einer Ebenholzflöte, der Gitarrist mit einer siebensaitigen Konzertgitarre – erfreute mit exzellenter Spieltechnik, musikalischer Kompetenz und sympathischer persönlicher Ausstrahlung. Die beiden musizierten gefühlvoll, harmonierten im Zusammenspiel optimal und bewiesen auch respektable solistische Fähigkeiten. Bemerkenswert die lebendige, sensible Tongebung und die ausdrucksvolle Phrasierungskunst der Flötistin sowie das transparente, virtuose Spiel des Gitarristen – solistisch wie auch in der Begleitfunktion.
Beatrice Rogger liess durch Stilsicherheit und wunderschöne Kantilenen sowie als Solistin mit den exotischen Klangbildern und Improvisationen einer Komposition aus Japan aufhorchen.
Spezielle Highlights waren im ersten Programmteil neben brasilianischen Tänzen und Liedweisen das sehnsuchtsvolle «Bachianas Brasileira» von Heitor Villa-Lobos, die flotte «Sicilienne» von Gabriel Fauré und «Entr'acte» von Jacques Ibert.
Dann brillierte vor allem Sergio Pastore mit exquisiter spanischer und lateinamerikanischer Gitarrenmusik, vor allem dem Solostück «Asturias» aus der Suite «Espanola» von Isaac Albéniz.
Nach der Pause brachten auch das farbige Konzertstück «Mallorca» aus der «Espaniola»-Suite von Albéniz und ein effektvoller spanischer Tanz von Manuel de Falla noch eine Steigerung, ehe drei bekannte Astor-Piazzolla-Kompositionen – ganz besonders der berühmte Tango Nuevo «Libertango» – für einen stürmisch applaudierten Konzertschluss sorgten.