Der Internationale Museumstag am kommenden Sonntag bietet Gelegenheit, einen Tag lang unentgeltlich mehrere Museen im Appenzellerland zu besuchen, im schönsten oder spannendsten zu verweilen, und vor allem auch: Neue Vorlieben zu entdecken.
APPENZELLERLAND. Interessantes, Ernstes, aber auch Lustiges für die ganze Familie bietet der Museumstag vom Sonntag, 22. Mai, im ganzen Appenzellerland. Der Tag bietet Gelegenheit, sich einmal in einem vielleicht noch nie besuchten Museum umzusehen. Dort erwarten die kleinen und grossen Besucher Führungen, Vernissagen, Inszenierungen und Veranstaltungen, bei denen sie selber mit anpacken können.
Spielerisch und amüsant geht es in Wald zu und her: Chasperli und seine Kumpanen aus anderen europäischen Ländern geben sich in der Spielzeugsammlung Waldfee in Wald ein vergnügtes Stelldichein und erwarten gross und klein zum Handpuppen-Theater.
Genau 200 Jahre nach dem «Jahr ohne Sommer» zeigt das Museum Herisau die Sonderausstellung «Hatili und die Hungersnot von 1816/17». Schauspieler Philipp Langenegger und Hackbrettler Werner Alder zeigen um 15.30 Uhr die wahre Geschichte des Mädchens Anna Katharina Diem, genannt «Hatili», das aus Not von Schwellbrunn ins Elsass auswandern musste. Bei dieser Gelegenheit können die Besucher auch eine so genannte Rumford-Suppe probieren: So schmeckte wohl Armut im 19. Jahrhundert.
Andere wiederum lassen sich gerne auf spannende Expeditionen ein: Das Besucherzentrum im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen nimmt die Besuchenden mit auf eine virtuelle Reise in das Land Tansania. Die Besucher werden sich bei einer afrikanischen Schulklasse wiederfinden.
Und dann gibt es solche, die bleiben lieber zu Hause und beschäftigen sich mit Ahnenforschung. Was dabei Erstaunliches herauskommen kann, erläutert Patric Schnitzer vom Staatsarchiv St. Gallen im Museum für Lebensgeschichten in Speicher.
Das Museum Appenzell lädt ein, zusammen mit der Scherenschneiderin Helene Hollenstein die filigrane Feinarbeit der Scherenschnittkunst zu erproben. Helene Hollenstein wird von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr ihr Handwerk zeigen und das Publikum zum Selberschneiden animieren. Spezialscheren und Papier werden vom Museum zur Verfügung gestellt.
Auch die beiden Häuser der Heinrich Gebert Kulturstiftung in Appenzell beteiligen sich am Museumstag. In der Kunsthalle Ziegelhütte finden zwischen 12 und 14 Uhr Kurzführungen von Kindern für Kinder durch die ehemalige Ziegelei statt. Das Kinderbistro ist von 10 bis 15 Uhr für einmal in Kinderhänden. Um 16 Uhr gibt das Cello-Duo Calva ein Familienkonzert. Lachen und Mitsingen ist dort ausdrücklich erwünscht.
Im Kunstmuseum Appenzell stellt Kurator Roland Scotti um 11 Uhr die Lieblingsobjekte des Museumsteams vor. Ausserdem seien findige und kreative Kids den ganzen Tag eingeladen, an Bilderquiz und Malwettbewerb teilzunehmen, wie es in einer Mitteilung heisst. (pd/ker)
Das vollständige Programm für die 14 Museen im Appenzellerland gibt es unter www.museen-im-appen zellerland.ch. Alle Aktivitäten sowie der Eintritt sind an diesem Tag kostenlos, die beteiligten Museen sind durchgehend von 10 bis 17 Uhr geöffnet.