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«Wuchenend in Las Vegas» sollte bereits vor 18 Monaten gespielt werden. Nach zwei Verschiebungen wird das Stück nun am Samstag zum ersten Mal aufgeführt. Durch die Verschiebungen kommt es zu Neubesetzungen – die Regieassistentin, Henriette Schweizer, kann der Situation aber auch etwas Positives abgewinnen.
Als Bob und Marc in einem Hotelzimmer erwachen, fragen sie sich drei Dinge: «Wo sind wir?», «Woher kommen all die leeren Bierdosen?» und «Könnten die der Grund für diese hämmernden Kopfschmerzen sein?» Die Antwort auf die erste Frage ist schnell gefunden. Nach einem Blick aus dem Fenster jubelt Bob, gespielt von Thomas Schwarz: «Wir sind in Las Vegas!» Langsam dämmert es Marc, dass er dank seinem Freund Bob, gespielt von Paul Schöpfer, auf die Idee gekommen war, seine Verlobte Irene in Las Vegas zu heiraten. Doch wieso taucht plötzlich eine Striptease-Tänzerin namens Lola auf, die behauptet, ihm letzte Nacht das Ja-Wort gegeben zu haben? Dass seine Zukünftige und ihre Mutter schliesslich auch noch früher als erwartet in Las Vegas eintreffen, macht das Chaos schliesslich perfekt.
Das Stück wird ab Samstag bis am 4. September von der Herisauer Bühne, kurz Herisauer Bühne, in der Alten Stuhlfabrik gezeigt. Regie führt Erwin Hitz. Seine Assistenz übernehmen Cornelia Kühnis und Henriette Schweizer. Ausgesucht wurde das Stück von der Stückwahlkommission, in der unter anderem auch Henriette Schweizer Einsitz hat. Etwas habe sie ganz besonders gereizt:
«Für einmal wird ein Mann an der Nase herumgeführt und die Frau ist nicht, wie sonst oft in solchen Stücken, diejenige, die betrogen wird.»
Bereits im Frühling 2020 hätte das Stück eigentlich Premiere feiern sollen. «Am Freitagabend vor der Premiere wurde dann jedoch klar, dass es keine Aufführungen geben wird. Wir waren unfassbar traurig», erinnert sich Schweizer. Das Stück wurde um ein Jahr verschoben, konnte jedoch aufgrund der Regelungen auch dann nicht aufgeführt werden.
Erwin Hitz war es dann, der beschloss, das Spiel nicht noch einmal um ein ganzes Jahr zu verschieben. Zum einen, weil es für die Schauspielerinnen und Schauspieler irgendwann zu langwierig geworden wäre, zum anderen, weil auch mit der Frist von einem halben Jahr einige Rollen neu besetzt werden mussten. Sowohl im Märchen, welches jeweils im Winter aufgeführt wird, als auch im aktuellen Erwachsenenstück fielen Leute aus, weil sich ihre berufliche oder private Situation verändert habe. Erklärt Schweizer. Und weiter: «Neubesetzungen zu finden ist immer schwierig, da wir sonst schon eher knapp Leute zur Verfügung haben.»
Peter Vieli beispielsweise, der zum ersten Mal für die Herisauer Bühne auftritt, spielt nun zwei Rollen. Dies sei jedoch kein Problem für den geübten Spieler des Theatervereins St.Gallen. Henriette Schweizer sieht an den vielen Verschiebungen jedoch nicht nur Negatives. Für die aktuell geplanten Aufführungen hat das Ensemble im Juni begonnen zu proben. Schweizer sagt mit einem Lachen:
«Da diejenigen, welche bereits 2020 aufgetreten wären, das Stück bereits beherrschen, konnten wir für einmal richtig viel Zeit in den Feinschliff investieren.»
Dennoch seien alle froh, nun endlich auftreten zu dürfen. Bei «Wuchenend in Las Vegas» handelt es sich um eine Komödie in zwei Akten. In der Alten Stuhlfabrik gilt eine Sitz- und Maskenpflicht. Es wird kein Covid-Zertifikat benötigt. Zwischen Gruppen wird jeweils ein Stuhl freigelassen. Auf das Buffet, welches bei den Stücken der Herisauer Bühne jeweils an die Handlung angepasst wird, müsse man trotz Schutzkonzept nicht ganz verzichten. «Die frischen Hotdogs können wir leider aus hygienetechnischen Gründen nicht anbieten. Es gibt aber verpackte Sandwiches sowie Popcorn – schliesslich sind wir in Las Vegas», sagt Schweizer und schmunzelt.
Der Vorverkauf sei in anderen Jahren deutlich besser gelaufen. Die Leute seien noch vorsichtig, vermutet Schweizer. Ein Problem sei auch, dass eine der Blachen, mit welchen die Herisauer Bühne jeweils auf ihre Stücke aufmerksam macht, verschwunden sei. «Da wir nur begrenzte finanzielle Mittel haben, ist es uns nicht möglich, die Blache nachzudrucken oder anderweitig zu werben», erklärt die Regieassistentin. Man hoffe dennoch auf zahlreich erscheinendes Publikum und erfolgreiche Aufführungen.
«Wuchenend in Las Vegas», eine Komödie in zwei Akten, feiert am Samstag, 21. August, um 20 Uhr Premiere in der Alten Stuhlfabrik. Weitere Spieldaten sind am Sonntagnachmittag um 15 Uhr und in den beiden darauffolgenden Wochen jeweils Donnerstag bis Samstag, ebenfalls um 20 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf auf www.hebue.ch oder unter der Nummer 077 493 14 93.