Alpstein
Hoher Kasten zurück zur Normalität - Kosten steigen aber stark

Die Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG hat trotz doppelt so langer Revisionszeit bei der Frequenz die Vorjahreszahlen erreicht. Die Kosten sind aber stark gestiegen. Eine signifikante Preisanpassungen per 2024 ist wahrscheinlich.

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Mit 199 000 transportierten Personen hat die Seilbahn Hoher Kasten das Niveau der Vorjahre wieder erreicht.

Mit 199 000 transportierten Personen hat die Seilbahn Hoher Kasten das Niveau der Vorjahre wieder erreicht.

Bild: PD

Die «Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG» (HKDS) befindet sich nach den pandemiebedingten Ausnahmejahren auf dem Weg zurück zum Normalbetrieb. Das teilte das Unternehmen kürzlich mit. Wie es in der Medienmitteilung heisst, wurden die Jahre mit verordneten Betriebsschliessungen und Einschränkungen für umfangreiche Bauarbeiten auf dem Gipfel genutzt.

So blieb auch im vergangenen Jahr der Betrieb für die Revision während zwei Monaten eingestellt – und damit doppelt so lange als normal. Dass trotz der längeren Revisionszeit 199'000 Personen transportiert werden konnten, sei erfreulich. Das sind bloss gut 4000 Frequenzen weniger als im Durchschnitt der drei Jahre vor der Pandemie. Die Erholung der Bahnfrequenzen erfolgte damit im Gleichschritt mit den anderen Seilbahnen im Alpstein.

Vorjahresumsatz übertroffen

Mit einem Bahnumsatz von 2’344’907 Franken wurden 93 Prozent des Durchschnitts der Jahre 2017 bis 2019 erreicht. Der Vorjahresumsatz wurde um knapp 490’000 Franken übertroffen. Der durchschnittliche Ertrag pro Frequenz sank damit von 12,71 Franken auf 11,78 Franken, da die Fahrten mit vergünstigten Kombiangeboten (Frühstücksbuffet) sowie die Gratisfahrten von Kindern stark zunahmen.

Die Nebenerträge stiegen gegenüber dem Vorjahr um 166’815 Franken oder 59 Prozent, womit sie laut Communiqué um 14 Prozent über den Jahren 2017 bis 2019 lagen. Zur Hauptsache sei dies im umsatzabhängigen Pachtzins des Drehrestaurants und den neu eingeführten Parkplatzgebühren begründet.

Personalaufwand steigt massiv

Der Personalaufwand stieg massiv um 24 Prozent auf 1’024’573 Franken und lag damit um 21 Prozent über dem Durchschnittswert der Jahre 2017 bis 2019. Diese erhebliche Zunahme hat verschiedene Gründe: Ein weiterer Mitarbeiter wurde zum Technischen Leiter ausgebildet, was stets zum vollen Lohn erfolge. Bei einer Neuanstellung im Marketing gab es überschneidende Pensen. Der Beratungsaufwand an der Kasse stieg signifikant. Es müssen immer mehr Mitarbeitende an der Kasse für Auskünfte und Gästeberatung eingesetzt werden. Ebenso mussten mehr Einsätze für Parkplatzeinweisung und Unterstützung an den Parkuhren sowie für zusätzliche Abendfahrten bei Anlässen im Drehrestaurant geleistet werden. «Diese Mehraufwendungen werden zusammen mit strukturellen Lohnerhöhungen dazu führen, dass sich der Personalaufwand auch 2023 in ähnlicher Höhe bewegen wird», schreibt das Unternehmen.

Der Sachaufwand nahm um 166’080 Franken oder 25 Prozent zu und lag damit um 19 Prozent über den Jahren 2017 bis 2019. Dieser Sprung sei auf die Unterhaltskosten für die Bahnanlagen zurückzuführen: Mit 230’359 Franken lagen diese dreieinhalbfach über dem Vorjahr (63’898 Franken) beziehungsweise über der Zeit von 2017 bis 2019 (durchschnittlich 63’002 Franken). Die Marketingkosten lagen mit 139’155 Franken um 80’628 Franken unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019.

Der EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag 2022 bei 921’452 Franken. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 641’142 Franken, im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 bei 1’361’951 Franken. Ohne die ausserordentlich hohen Unterhaltskosten an der Bahnanlage läge dieser Wert 2022 um rund 167’000 Franken höher.

Die betriebsnotwendigen Abschreibungen belaufen sich auf 980’000 Franken. Der Verwaltungsrat entschied sich, die Abschreibungen im vollen Umfang zu tätigen, ungeachtet dessen, dass daraus ein Jahresverlust von 92’781 Franken resultiert.

VR nicht ganz zufrieden

Der Verwaltungsrat der HKDS zeigt sich laut Mitteilung mit dem Resultat nicht ganz zufrieden. Gerne hätte man möglichst rasch wieder ein Glanzresultat im Rahmen der Jahre 2017 bis 2019 ausgewiesen. «Zwar lässt sich das Resultat klar begründen. Gewisse Kosten sind jedoch strukturell begründet, das heisst, sie treten auch in den kommenden Jahren wieder in Erscheinung.» So gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Kastenbahn ab dem kommenden Jahr nicht um signifikante Preisanpassungen herumkomme, sofern die Kosten- und Preisstruktur nicht grundsätzlich korrigiert werden könne.(pd)