OSTSCHWEIZ: Stadler baut neue Züge für Voralpen-Express

Ab Fahrplanwechsel 2019/20 soll der Voralpen-Express auf der Strecke St.Gallen – Luzern mit einer zeitgemässen Fahrzeuggeneration verkehren. Der einheimische Hersteller Stadler konnte sich im Wettbewerb durchsetzen und erhält von der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) den Zuschlag für den Auftrag für elf Flirt-Züge mit einem Gesamtvolumen von 170 Millionen Schweizer Franken.

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Die "Flirt"-Züge haben stufenlose Eingänge, eine übersichtliche Innenraumgestaltung, grosse Mehrzweckflächen in den Eingangsbereichen und Wagenkasten in Aluminium-Leichtbauweise. (Bild: pd)

Die "Flirt"-Züge haben stufenlose Eingänge, eine übersichtliche Innenraumgestaltung, grosse Mehrzweckflächen in den Eingangsbereichen und Wagenkasten in Aluminium-Leichtbauweise. (Bild: pd)

Für die SOB ist es ein historischer Moment: "Nach dem Ja von Bund und Kantonen 2014 zur Rollmaterialbeschaffung ist mit der heutigen Vertragsunterzeichnung ein weiterer Meilenstein erreicht", schreibt die Schweizerische Südostbahn in einer Mitteilung. Mit rund 1500 Anforderungen an die neuen Fahrzeuge haben man die Messlatte sehr hoch gesetzt, insbesondere auch deshalb, um den Ansprüchen der Reisenden zu entsprechen. "Wir sind zuversichtlich, dass diese hochwertige Fahrzeuggeneration in Kooperation mit unserem regionalen Partner fristgerecht in Betrieb genommen wird", sagt SOB-Verwaltungsratspräsident Hans Altherr im Communiqué.

Stadler hat sich in einer internationalen Ausschreibung durchgesetzt und den Zuschlag für die Ersatzbeschaffung des Voralpen-Express erhalten. Die älteren, teils 40 Jahre im Einsatz stehenden Kompositionen werden auf den Fahrplanwechsel 2019/20 hin mit elf neuen Flirt ausgetauscht. Hans Altherr, Peter Spuhler, Thomas Küchler (CEO SOB) und Pascal Cantin (Leiter Verkauf Schweiz bei Stadler) haben den Vertrag für die elf Flirt am Montag gemeinsam in Herisau unterschrieben.

"Mehr Komfort und Fahrspass"
"Es freut uns, dass wir die neuen Züge für die beliebte Strecke von St.Gallen nach Luzern bauen dürfen", sagt Peter Spuhler. Man sei stolz, einen Beitrag zum Erfolgsprodukt Voralpen-Express leisten zu können. "Die neuen Züge werden den Fahrgästen auf dieser wunderschönen Strecke noch mehr Komfort bieten und den Fahrspass beträchtlich erhöhen." Peter Spuhler freut es besonders, dass sich mit diesem Auftrag für Stadler auch ein Kreis schliesse. "Das Unternehmen konnte bereits Ende der 90er Jahre ein umfangreiches Modernisierungsprogramm an der bestehenden Flotte vornehmen und darf nun, knapp 20 Jahre später, die Fahrzeuge des Voralpen-Express ersetzen."

Auf unterschiedlichen Benutzergruppen ausgerichtet
Bei den elf Flirt handelt es sich um sechs achtteilige und fünf vierteilige Triebzüge der neuen Generation. Wie die SOB weiter schreiben, ist die hochwertige Innenausstattung auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Benutzergruppen ausgerichtet. So finden Pendlerinnen und Pendler etwa Raum, wo sie in Ruhe arbeiten können. Touristen und Wochenend-Ausflügler geniessen die fantastische Aussicht aus den Panoramafenstern, können Skier und Velo deponieren und sich in den zwei Cateringzonen verpflegen. Für Familien steht sogar ein eigener Familienbereich zur Verfügung.

Die achtteiligen Züge verfügen über 361 Sitzplätze, davon befinden sich 70 Plätze in der 1. Klasse. In den vierteiligen Zügen stehen 198 Plätze zur Verfügung, davon sind 23 in der 1. Klasse. An allen Sitzplätzen stehen den Fahrgästen Steckdosen zur Verfügung. Die Züge fahren mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer. (red.)