Startseite
Ostschweiz
Seit Sonntag wird in Walenstadt nur noch ein Operationssaal betrieben. Das sei kein Präjudiz für die Zukunft des Spitals, sagt die Leitung. Im Sarganserland ist in den vergangenen Monaten kräftig und erfolgreich für das Spital geweibelt worden - in zwei Wochen wird die Petition der Regierung in St.Gallen übergeben.
Die Stimme des Sarganserlands dürfe in St. Gallen nicht einfach überhört werden, sagt Guido Städler, Ehrenpräsident der Talgemeinschaft Sarganserland-Walensee. In zwei Wochen, während der Session des Parlaments, fährt deshalb eine Delegation in die Kantonshauptstadt – im Handgepäck 11 291 Unterschriften für das Spital Walenstadt. Dieses dürfe nicht einfach sang- und klanglos aufgegeben werden.
Die Talgemeinschaft hatte deshalb im Frühsommer eine Petition lanciert und ist für das Spital geweibelt. Walenstadt gehört zu jenen fünf Spitalstandorten im Kanton, deren Tage nach den Vorstellungen des Spitalverwaltungsrats gezählt sind. Die hohe Anzahl Unterschriften zeige: «Die Bevölkerung steht hinter dem Spital», sagt Petitionsinitiant Städler. Doch auch er weiss: Es wird zu Veränderungen kommen.
Städler sagt denn auch, es gehe nicht darum, das Spital Walenstadt 1:1 und mit sämtlichen Angeboten zu erhalten, wie sie heute bestünden. «Wir kämpfen dafür, dass gewisse stationäre Behandlungen und eine gute Notfallversorgung auch künftig gewährleistet sind.» Das Spital sei darüber hinaus ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.
Eine Veränderung hat das Spital Walenstadt am Wochenende erfahren: Neu wird nur noch ein Operationssaal betrieben. Dies sei keineswegs die Vorwegnahme der neuen Spitalstrategie für den gesamten Kanton, hatte Stefan Lichtensteiger, CEO der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, vor einem Monat versichert. Die Operationszeiten für den einen Saal sind ausgedehnt worden.
Die Sarganserländer sind nicht die einzigen, die sich für ihr Spital stark machen. Aber sie sind mit Abstand die Unterschriftenstärksten. Eine Petition für das Spital Altstätten wurde von 6990 Personen unterschrieben, jene für das Spital Wattwil von gut 6000. Wie die Zukunft der St. Galler Spitäler aussehen wird, klärt sich in den nächsten Monaten. Die Regierung will die neue Gesamtstrategie diesen Herbst in die Vernehmlassung schicken. Nächstes Jahr wird das Kantonsparlament darüber beraten.