In extremis: Pfadi Winterthur holt bei St.Otmar in letzter Sekunde einen Punkt

Die St.Galler NLA-Handballer trennen sich im Spitzenspiel daheim gegen Pfadi Winterthur mit 27:27 (13:11). Der Sieg entgleitet St.Otmar mit der Schlusssirene.

Ives Bruggmann
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Sehenswert: Dieser Wurf von Spielertrainer Bo Spellerberg fand den Weg durch die Mauer ins Tor.

Sehenswert: Dieser Wurf von Spielertrainer Bo Spellerberg fand den Weg durch die Mauer ins Tor.

Bild: Urs Bucher

Vier Sekunden vor Schluss führte St.Otmar im NLA-Topspiel gegen Pfadi Winterthur mit 27:26. Doch nach dem letzten Freiwurf übernahm Winterthurs Topskorer Kevin Jud die Verantwortung und erzielte in extremis den 27:27-Ausgleich. Im ersten Moment trauerten die St.Galler natürlich dem verlorenen Punkt gegen ein Spitzenteam nach.

Der siebte Feldspieler funktioniert

Doch, wer den Spielverlauf der zweiten Halbzeit analysiert, merkt schnell, dass das Gästeteam den Sieg in den letzten Minuten seinerseits leichtfertig aus den Händen gab. 26:24 lag Pfadi knapp vier Minuten vor Spielende in Front. Doch dann erzielte St.Otmar – auch dank der 7:6-Überzahlvariante – drei Treffer nacheinander und ging seinerseits
50 Sekunden vor Schluss in Führung. Der siebte Feldspieler funktionierte auch an diesem Abend einwandfrei und stellt in dieser Form jeden Gegner vor Probleme.

Starke Verteidigung in Hälfte eins

Die Defensive St.Otmars präsentierte sich in der ersten Halbzeit von ihrer besten Seite und liess insgesamt nur 11 Gegentore zu. Auch Goalie Aurel Bringolf leistete mit zahlreichen Paraden seinen Beitrag. Bezeichnend war der letzte Winterthurer Versuch vor der Pause: Gleich zweimal blockte die St.Galler Defensive. Und so standen noch 40 Sekunden auf der Uhr für die letzte Gelegenheit des Heimteams. Doch St.Otmar verpasste es, sich eine gute Wurfgelegenheit herauszukombinieren. Den Freiwurf verwandelte Spielertrainer dann mit etwas Glück zum 13:11-Pausenresultat.

Die hohe Intensität in der Defensive konnte St.Otmar in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz aufbringen. Mehrmals war Pfadi mittels Tempo-Gegenstoss erfolgreich und kam so zu einfachen Toren. In der Offensive fanden die St.Galler derweil gegen die unkonventionelle 3:2:1-Formation der Gäste vielfach eine Lösung. Die zehn Technischen Fehler erschwerten aber das "Unterfangen Heimsieg" merklich. Die Last der Tore verteilten die St.Galler auf mehrere Schultern. Zwei Spieler St.Otmars erzielten am Ende fünf Treffer (Jan Gwerder und Andrija Pendic), drei deren vier (Bo Spellerberg, Tobias Wetzel und Rares Jurca).

Telegramm:

St.Otmar – Pfadi Winterthur 27:27 (13:11)
910 Zuschauer – Sr. Castiñeiras/Zwahlen.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen St.Otmar, 2-mal 2 Minuten gegen Pfadi Winterthur.
St.Otmar: Bringolf (11 Paraden); Spellerberg (4), Hörler, Fricker (2), Gwerder (5), Pendic (5), Wüstner, Bamert (1), Wetzel (4), Jurca (4/2), Höning (2).
Pfadi Winterthur: Schelling (4 Paraden)/Schulz (7 Paraden); Ott, Pecoraro (2), Cohen (3/1), Dangers (4), Heer (1), Radovanovic (3), Jud (8), Bräm (4), Svajlen, Schramm (2).
Bemerkungen: Je ein verschossener Penalty.