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Wirtschaft (Nachrichten)
Neue Chefin, tiefrote Zahlen oder Firma verkauft? Mit dem tagesaktuellen Wirtschafts-Ticker bleiben Sie über das Geschehen informiert. Die neuesten Meldungen aus der Schweizer Wirtschaftswelt.
François-Xavier Roger tritt als Finanzchef beim Lebensmittelkonzern Nestlé ab. Das teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Er habe sich entschieden, «das Unternehmen zu verlassen und neue berufliche Herausforderungen anzunehmen», heisst es in der Mitteilung.
Neue CFO wird Anna Manz, zurzeit Chief Financial Officer und Verwaltungsratsmitglied der London Stock Exchange Group. Wann sie ihr Amt antrete, sei noch offen. Zuerst müsse sie «von ihren gegenwärtigen Aufgaben entbunden» werden. Bis dann ist Roger weiterhin Finanzchef und sorge so für eine «nahtlose Übergabe». (mg)
Gute Nachrichten: Das um Sportveranstaltungen bereinigte Bruttoinlandprodukt (BIP) ist im ersten Quartal um 0,5 Prozent gewachsen. Das teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mit. Im 4. Quartal stagnierte das BIP noch.
Die inländische Nachfrage habe sich «robust» entwickelt. Sie wuchs mit 0,9 Prozent stärker als im historischen Mittel. Während der Staatskonsum stagnierte, legte der private Konsum preisbereinigt mit einem Plus von 0,6 Prozent «substanziell» zu. Gemäss Seco stiegen vor allem die Konsumausgaben für Dienste – etwa im Bereich Mobilität und Tourismus. Auch die Wertschöpfung in der Branche Transport und Kommunikation sowie im Gastgewerbe seien mit +0,7 respektive +1,0 Prozent überdurchschnittlich stark angestiegen.
Da sich die Konsumausgaben für Waren verhaltener entwickelten, ging die Wertschöpfung im Detailhandel laut Seco um 0,4 Prozent zurück. Dank dem Grosshandel und dem Geschäft mit Automobilen schloss der Handel das Quartal dennoch mit einem positiven Ergebnis ab. Auch die meisten anderen Dienstleistungsbranchen hätten sich positiv entwickelt.
Rückläufig waren dagegen die Dienstleistungsexporte. So gab etwa die Wertschöpfung in der Finanzbranche mit einem Minus von 4,1 Prozent wie bereits in den Vorquartalen «spürbar» nach. (abi)
Das sind keine erfreulichen Prognosen: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) spricht von einem kräftigen Einbruch. Konkret steht das Konjunkturbarometer neu bei 90,2 Punkten – das sind 5,9 Punkte weniger als im Vormonat.
Die vergleichsweise starke Abwärtsbewegung werde «in erster Linie durch das Indikatorenbündel des Verarbeitenden Gewerbes sowie durch Indikatoren, welche Finanz- und Versicherungsdienstleistungen erfassen, getrieben», heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. Auch im Produzierenden Gewerbe zeige sich «ein überwiegend negatives Bild», so die KOF.
Insgesamt seien die Aussichten für die Schweizer Konjunktur für die Mitte des Jahres 2023 eingetrübt «und verbleiben auf unterdurchschnittlichem Niveau». (mg)
Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer überprüft ihre körperliche Aktivität mit technischen Mitteln – via Smartphone, Smartwatch oder sonstigen Geräten. Besonders oft erfasst werden die Anzahl Schritte, das Schlafverhalten und die Pulsfrequenz. Das ergab eine Studie des deutschen Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag von Digitec Galaxus, wie der Onlinehändler am Dienstag meldet.
Männer wie Frauen sind gemäss der Studie ähnlich trackingfreudig. Auffällig ist in der Schweiz jedoch die Altersverteilung: Je älter die befragte Person ist, desto eher trackt sie ihre Aktivität. Bei den 50- bis 74-jährigen Schweizerinnen und Schweizern sind es demnach 54,1 Prozent.
Warum tracken die Leute? Der Grossteil tut es laut der Studie «aus Interesse an den Resultaten». Als zweitwichtigster Grund wird genannt, «um sich mehr zu bewegen». Auch der Spass sollte nicht zu kurz kommen: «Weil es Spass macht» ist der drittwichtigste Grund, weshalb Schweizerinnen und Schweizer tracken. (aka)
Jedes Jahr überprüft der Bund die Umsetzung der Stellenmeldepflicht. Das Bundesparlament hatte diese im Nachgang zur Annahme der Masseneinwanderungsinitiative eingeführt.
Laut dem vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag publizierten Monitoringbericht ist die Stellenmeldepflicht auch im vergangenen Jahr gesetzeskonform und effizient umgesetzt worden. Zwar sei die Zahl der 2022 den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten Stellensuchenden «rasch und stark gesunken». Nach den Coronajahren und der damit verbundenen Erholung der Wirtschaft sei dies jedoch erwartet worden.
Trotzdem ist es laut Seco im Rahmen der Stellenmeldepflicht gelungen, auch im vergangenen Jahr «mehr als 8000 Stellensuchende erfolgreich zu vermitteln». Dabei nicht mitgezählt sind laut Bund Rekrutierungen, die im sogenannten «Job-Room»-Angebot durch die Arbeitgeber oder Stellensuchenden selbst zustande gekommen sind.
Überhaupt habe die Nutzung des Job-Room auf das vergangenen Jahr hin stetig zugenommen. Und dies «obwohl die Anzahl der Stellensuchenden im gleichen Zeitraum stark gesunken ist», wie das Seco schreibt. Vergangenes Jahr wurden laut Seco bei den RAV gut 580’000 Stellen gemeldet. Mit rund 475’000 waren davon der allergrösste Teil meldepflichtig. Im Vorjahr hatte dieser Wert aufgrund der Pandemie noch fast 100'000 Stellen tiefer gelegen.
Bei der Stellenmeldepflicht, die seit dem 1. Juli 2018 gilt, handelt es sich um den so genannten «Inländervorrang light». Diesen beschloss das Parlament 2016 zur Umsetzung der vom Volk angenommenen Masseneinwanderungsinitiative der SVP. Arbeitgeber in Berufsarten mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit (aktuell: 5 Prozent und mehr) müssen seither offene Stellen zuerst den RAV melden. Das Seco ist zuständig für die Überwachung der Stellenmeldepflicht. (sat)
Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) ist in Singapur zu einer weiteren, äusserst hohen Zahlung von Schadenersatz in der Höhe von fast einer Milliarde US-Dollar verurteilt worden. Dies im Streit mit dem früheren georgischen Regierungschef und Milliardär Bidsina Iwanischwili.
Ein Gericht im asiatischen Stadtstaat habe die Höhe des zu zahlenden Betrages auf 926 Millionen US-Dollar beziffert, die Zahl dann aber um 79,4 Millionen nach unten korrigiert, berichtete die singapurische Zeitung «Straits Times» am Freitag unter Berufung auf die Richter. Dies sei nötig, «um sicherzustellen, dass es nicht zu einer doppelten Rückerstattung kommt», zitierte das Blatt aus dem 248-seitigen Urteil.
Hintergrund des Urteils ist, dass ein Gericht auf den Bermuda-Inseln Iwanischwili in dem Fall bereits im vergangenen Jahr Schadenersatz in Höhe von mehr als 600 Millionen US-Dollar zugesprochen hatte. Dagegen hat die Credit Suisse Berufung eingelegt.
Das Urteil sei falsch und werfe weitreichende Rechtsfragen auf, teilte die Bank in ihrer Reaktion auf den Richterspruch aus Singapur mit. «Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann angefochten werden, was die Credit Suisse Trust Limited mit Nachdruck zu tun gedenkt.»
Der Rechtsstreit zwischen Iwanischwili und der Credit Suisse dauert schon Jahre. Der Georgier war zuvor ein Private-Banking-Kunde der CS und dabei an einen betrügerischen Berater der Bank geraten. Dieser hatte ab 2011 reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem von ihm betreuten Vermögen abgezweigt - unter anderem von Iwanischwili.
Die Credit Suisse war in den letzten Jahren immer wieder in kostspielige Rechtsfälle verwickelt. Wie die «Handelszeitung» berichtete, hat sie zwischen 2010 und 2022 Nettorückstellungen für Rechtsrisiken in der Höhe von knapp 17 Milliarden Franken gebildet. Die UBS, welche die CS übernimmt, kam in der gleichen Zeit auf gut 12 Milliarden Franken. Seit 2019 stiegen die Rückstellungen bei der CS allerdings deutlich stärker als bei der UBS. (dpa/sat)
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ist die Zahl der Stellen in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent respektive 115'700 Stellen gestiegen (saisonbereinigt um 0,6 Prozent). Sie lag Ende März damit bei insgesamt 5,389 Millionen Beschäftigten, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte.
Im gleichen Zeitraum haben die Unternehmen laut BFS insgesamt 5,9 Prozent oder 7100 mehr offene Stellen gemeldet als vor Jahresfrist. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten sei zwar weiterhin positiv, auch wenn er leicht gesunken ist. Diese «etwas weniger optimistische Einschätzung» gelte dabei für alle Grossregionen der Schweiz. Laut BFS hat sich im ersten Quartal derweil der Fachkräftemangel weiter verschärft - und zwar um 41 Prozent respektive 2,3 Prozentpunkte. (sat)
Nach der Wahl zum Präsidenten von Auto Schweiz tritt Peter Grünenfelder als Direktor von Avenir Suisse zurück. Wie der Stiftungsrat der wirtschaftsliberalen Denkfabrik am Freitag mitteilt, wird Jürg Müller im August neuer Direktor. Damit kommt es zu einer internen Nachfolge an der Spitze, ist der 39-jährige Ökonom doch bereits seit vier Jahren Forschungsleiter Infrastruktur & Märkte. Zuvor war Müller Wirtschaftsredaktor der NZZ.
Grünenfelder ist seit 2016 Direktor von Avenir Suisse. In dieser Zeit hat er die Denkfabrik «erfolgreich geleitet und modernisiert», schreibt der Stiftungsrat. Bei der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure wird der 55-Jährige auf SVP-Mann Albert Rösti folgen, welcher das Amt aufgrund seiner Wahl in den Bundesrat abgeben musste. Zuletzt hatte der freisinnige Grünenfelder im Frühling vergeblich für einen Sitz im Zürcher Regierungsrat kandidiert. (sat)
Die Bundesanwaltschaft (BA) hat im Umfeld der Skan Group AG eine Untersuchung eingeleitet. Wie die BA am Donnerstag auf Anfrage schreibt, untersucht sie den Verdacht «auf Ausnützen von Insiderinformationen» durch mehrere natürliche Personen. Gegen Gesellschaften werde nicht ermittelt. Die BA betont, dass für sämtliche Beteiligte die Unschuldsvermutung gelte.
Das Unternehmen aus Allschwil BL teilte seinerseits mit, dass sich die Untersuchung auf Aktien-Transaktionen der BV Holding AG aus der Zeit vor dem Börsengang der Skan Group beziehe. Sie wolle weiter informieren, sobald sich weitere Erkenntnisse aus der Untersuchung ergeben. Die Gruppe ist auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Anlagen und Produkten der Reinraum- und Isolatorentechnik für die Pharmaindustrie spezialisiert. (abi)
Die Inflation verschlechtert die Stimmung in der Schweiz immer mehr. In einer repräsentativen Umfrage von Comparis geben 69 Prozent der Befragten an, die Inflation bereite ihnen «starke bis sehr starke Sorgen». Damit verdrängt die Inflation den Klimawandel als grösste Sorge. Dieser lag in einer Umfrage vom Dezember noch auf Platz eins. Auch die Sorge um die Lieferengpässe und die Energiemangellage scheint vor den steigenden Preisen etwas in den Hintergrund zu geraten.
Das hat konkrete Auswirkungen, wenn es ums eigene Portemonnaie geht. So nimmt die Bereitschaft ab, den CO2-Ausstoss eines Flugs oder einer Kreuzfahrt finanziell zu kompensieren. Nur noch 8 Prozent erklären sich dazu bereit, wobei der Anteil in den vergangenen Jahren noch bei 13 Prozent lag. Allerdings könnte da auch hineinspielen, dass speziell Ferien teurer geworden sind. Dies spüren 65 Prozent der Befragten deutlich, wobei der Anteil im Dezember noch bei 55 Prozent lag.
Entsprechend pessimistisch gestaltet sich der Ausblick aufs laufende Jahr. 27 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung ihrer Situation, vor allem wegen der Mieten und Prämien. Zwar rechnen mehr Leute mit einer Lohnerhöhung, doch dies trifft vor allem auf Gutverdienende zu. Bei einem Lohn von über 8’000 Franken rechnen 46 Prozent mit einem höheren Lohn oder Bonus, bei den Einkommen von weniger als 4’000 Franken sind es hingegen nur 22 Prozent. (gb)
Rund zwei Wochen nachdem der Verwaltungsrat der Migros-Zentrale der Zusammenlegung des Supermarktgeschäfts zugestimmt hat, haben sich nun auch die obersten Strategiegremien der zehn regionalen Migros-Genossenschaften für die Grossreform ausgesprochen. Nach der Zustimmung aller 11 Migros-Verwaltungsräte würden nun die «weiteren Umsetzungsschritte hin zur neuen Organisation durch gemischte Teams» in Angriff genommen, teilt die Migros weiter mit. Diese bestehen folglich aus Vertretern der Zentrale und den regionalen Genossenschaften. Die neue Supermarktorganisation soll am 1. Januar 2024 die operative Tätigkeit aufnehmen. (fv)
Nach 12 Jahren als CEO bei Vontobel strebt Zeno Staub einen neuen Job an: Er will in den Nationalrat. Daher gibt er sein CEO-Amt auf die Generalversammlung im April 2024 ab, wie die Bank am Mittwoch schreibt. Staub kandidiert im Herbst für die Mitte. Er sei der Spitzenkandidat der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) des Kantons Zürich und wolle sich «stärker in der Schweizer Zivilgesellschaft engagieren», wie Vontobel mitteilt.
Bis Ende 2023 soll ein neuer CEO bestimmt werden. Staub soll der Bank aber erhalten bleiben: «Nach einjähriger Pause wird Zeno Staub auf der Generalversammlung 2025 als einfaches Mitglied des Vontobel-Verwaltungsrats kandidieren.».
Böses Blut scheint es bei Vontobel wegen des Abgangs nicht zu geben: «Es spricht für eine starke Demokratie, wenn sich Bürger wie Zeno Staub, die auf eine langjährige erfolgreiche berufliche Karriere in der Wirtschaft zurückblicken können, politisch engagieren wollen», hält sich der Verwaltungsratspräsident Andreas Utermann fest.
Auch der COO Felix Lenhard gibt bekannt, dass er sein Amt per Ende 2023 abgeben wird. Er möchte sich künftig unter anderem stärker auf seine Familie fokussieren, wie Vontobel schreibt.
Die Artemis-Gruppe, zu der unter anderem das Küchenbauunternehmen Franke und das Technologieunternehmen Feintool gehören, blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2022 zurück. Die Gruppe konnte den Nettoumsatz um 9,6 Prozent auf 3,63 Milliarden Franken erhöhen, wie das Unternehmen mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg daher und wegen guter Kostendisziplin um 9,8 Prozent auf 230,2 Millionen Franken. Der Reingewinn sank dagegen wegen «fehlender positiver Einmaleffekte analog dem Vorjahr» auf 222 Millionen – ein Minus von 29,2 Prozent.
Das Geschäftsjahr sei geprägt gewesen von globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und zunehmenden geopolitischen Spannungen, schreibt Artemis. Die wirtschaftliche Situation sei durch volatile Rohstoffpreise und steigende Energie- und Logistikkosten gekennzeichnet. Laut Artemis waren «enorme Anstrengungen» notwendig, um die Lieferketten stabil zu halten. Dazu kam die Inflation. (abi)
Bei Planted, dem Start-up, das in Kemptthal ZH vegane Fleisch-Alternativen herstellt, ist Yann Sommer bereits Investor. Nun hat der Schweizer Fussball-Nationalgoalie an einem weiteren Jung-Unternehmen Gefallen gefunden. Er ist am neuen Start-up Care mit Sitz in Winterthur ZH beteiligt, wie dieses in einer Mitteilung bekannt gibt. Dieses setzt auf Dienstleistungen im Bereich der Präventivmedizin und verkauft diese in modernen Geschäften, die viel eher an futuristische Lounges erinnern als an eine Arztklinik (CH Media berichtete).
Damit hat Care nicht nur Yann Sommer überzeugt. Laut der Mitteilung konnte die Firma im Rahmen einer Finanzierungsrunde 6 Millionen Franken von Investoren sammeln. Das Kapital soll nun genutzt werden, um in den USA Fuss zu fassen. Dabei handle es sich um den Hauptzielmarkt von Care. Im Januar soll der erste Ableger in Miami eröffnet werden. Bis Ende 2024 will die Firma sechs weitere Geschäfte in den USA eröffnen, unter anderem in New York.
Bisher hat die Firma eine Filiale beim Zürcher Hauptbahnhof eröffnet. Die Kundschaft kann dort eine Blutanalyse durchführen lassen und erhält via App und Beratung Einblick in ihre Werte. Allfällige Mängel werden auf Wunsch vor Ort durch gezielte Infusionen oder Injektionen behandelt. Zu den Gründern gehört unter anderem Ertan Wittwer, der zuvor schon Hair & Skin und die Zahnkette Bestsmile ins Leben gerufen hat. (bwe)
Der Touring Club Schweiz (TCS) testet regelmässig Kindersitze auf ihre Tauglichkeit. Im aktuellen Kindersitztest prüfte und bewertete er 20 Modelle bezüglich Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Die Auswahl erfolgte zusammen mit Automobilclubs und Konsumentenschutzorganisationen.
Das Resultat: 11 Kindersitze erreichen die Clubempfehlung «sehr empfehlenswert» und 8 Modelle erhalten ein «empfehlenswert». Diese Sitze übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich, teilte der TCS am Dienstag mit. Ein Modell wurde dagegen als «nicht empfehlenswert» bewertet. So sei der Bezugsstoff vom «Besafe iZi Twist M» mit Naphthalin belastet. Dieser Stoff steht unter Verdacht, krebserregend zu wirken, wie es weiter heisst. Sämtliche Resultate finden Sie hier.
Der TCS rät Eltern, sich vor dem Kauf eines Kindersitzes über das Angebot zu informieren. Dabei sollen die Ergebnisse des aktuellen und von früheren Kindersitztests helfen. Ein sehr empfehlenswerter Sitz ist laut TCS intuitiv sowie einfach zu verwenden – und reduziert so das Risiko einer Fehlbedienung. Zudem sollen die Kinder bequem und entspannt sitzen können und auch gross gewachsene und kräftige Kinder sollten genügend Platz haben. (abi)
Kein anderer Internetriese hat in der fünfjährigen Geschichte der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) so viele Bussgelder kassiert wie Meta. Nun hat der Facebook-Mutterkonzern wegen eines neuerlichen Verstosses eine Rekordstrafe über 1,2 Milliarden Euro erhalten. Das teilte die irische Datenschutzbehörde DPC am Montag in Dublin mit.
In dem Verfahren geht es um die Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch angloamerikanische Geheimdienste, die vor zehn Jahren vom US-Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurde. Meta muss nun jede weitere Übermittlung europäischer personenbezogener Daten an die Vereinigten Staaten unterbinden, da das Unternehmen weiterhin den US-Überwachungsgesetzen unterliegt.
Experten gehen aber davon aus, dass der US-Konzern Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen wird. Die Gerichtsverfahren können sich allerdings über Jahre erstrecken. Bis dahin könnte ein neuer Datenpakt zwischen der Europäischen Union und den USA in Kraft treten, mit dem der transatlantische Datenverkehr neu geregelt wird. Meta hatte zuvor mehrfach damit gedroht, sich vollständig aus der EU zurückzuziehen, sollte ein transatlantischer Datentransfer dauerhaft nicht möglich sein.
Zwei Meta-Topmanager bezeichneten die Entscheidung der DPC in einer ersten Reaktion als «fehlerhaft und ungerechtfertigt». Sie schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall für die zahllosen anderen Unternehmen, die Daten zwischen der EU und den USA transferieren.
Bislang wurden mit der neuen Strafe für Meta seit dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung vor fünf Jahren Bussgelder in Höhe von vier Milliarden Euro verhängt. Meta ist in der Liste der zehn höchsten Bussgelder nun gleich sechsfach vertreten, die Strafen summieren sich jetzt auf 2,5 Milliarden Euro. (dpa)
Reisende haben in den Zügen der SBB im April 1,58 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das sind 0,57 Prozent weniger als im April 2019 und damit vor der Coronakrise, wie aus den diese Woche veröffentlichten Zahlen der Bahn hervorgeht. Gegenüber dem April vor einem Jahr entspricht dieser Wert hingegen einer Zunahme von 15,4 Prozent.
Der Fernverkehr der SBB ist noch nicht bei alter Stärke angelangt: Mit 1,12 Milliarden Kilometern lag er 3,28 Prozent hinter den Werten des Aprils 2019. Anders sieht es im Regionalverkehr aus: Mit 464 Millionen Personenkilometern wurde der Wert des Aprils 2019 in S-Bahnen und Regionalzügen um 6,61 Prozent übertroffen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich schon in den letzten Monaten, wobei im März die Vorkrisenwerte insgesamt sogar übertroffen wurden. Die unterschiedliche Entwicklung im Fern- und Regionalverkehr dürfte darauf zurückgehen, dass in ersterem die Berufspendler einen grossen Einfluss haben, die auf Strecken wie Zürich-Bern unterwegs sind. Viele von ihnen können weiterhin häufiger im Homeoffice arbeiten. Im Freizeitverkehr, der zu einem grösseren Teil in den Regionalzügen stattfindet, sind die Menschen hingegen wieder häufiger mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs. (ehs)
Die Schweizer Börsen-Regulierungsstelle SER hat am Freitag eine Untersuchung gegen die Aevis Victoria SA eröffnet, die unter anderem die Victoria-Jungfrau-Hotelkette sowie eine Privatklinikgruppe betreibt.
Hintergrund ist eine mögliche Verletzung der Vorschriften zur Ad hoc-Publizität, wie die SER mitteilte. Der Vorfall stehe im Zusammenhang mit der Bekanntgabe von kursrelevanten Tatsachen. Laut SER gab es im Rahmen der Vorabklärung «genügend Anhaltspunkte» für die mögliche Verletzung. Sie prüft nun, ob die Regularien tatsächlich verletzt worden sind. (abi)
Das Bahnunternehmen BLS verlangt ab Juni 2023 beim Verkauf von Billetten im Zug einem Zuschlag von 10 Franken, ab Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 werden im Zug selbst keine Tickets mehr verkauft. Das heisst: Alle Reisenden müssen ihr Billett zwingend vor der Abfahrt kaufen. Die BLS begründen die Änderung damit, dass ihnen mit dem heutigen System jährlich Einnahmen von über 6 Millionen Franken entgingen. In vollbesetzten Zügen könnten sie nicht alle Fahrgäste kontrollieren, was «immer mehr» Reisende ausnutzten. «Sie kaufen bewusst kein Billett und spekulieren darauf, gratis zu fahren – auf Kosten jener, die ihr Billett ehrlich bezahlen», halten die BLS fest. (fv)
Die Schweizer Stiftung Dohrnii des Krypto-Millionärs Dadvan Yousuf hätte für ihre Geschäfte eine Bewilligung gebraucht. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) nach einer Untersuchung. Vor einem Jahr hatte die Finma sämtliche Transaktionen der Stiftung gestoppt wegen Verdachts auf Verstösse gegen das Finanzmarktgesetz.
Yousuf hatte die in Zug beheimatete Stiftung als Lernplattform und Handelsplatz für den von ihm geschaffenen Krypto-Token DHN gegründet. Gemäss Finma hat die Stiftung die Token an rund 500 Privatpersonen verkauft und damit 3 Millionen Euro eingenommen. Mit ihren Tätigkeiten soll die Stiftung unerlaubt als Wertpapierhaus und Finanzintermediärin agiert haben. Ihr Gründer soll zudem als Privatperson unerlaubt Publikumseinlagen entgegengenommen haben.
Die Finma hält weiter fest, dass Dadvan Yousuf sich nicht an die Anweisungen der Finma und sich teilweise auch nicht an die Auskunftspflicht gehalten gehalten habe. «Die Dohrnii Stiftung und der Stiftungsgründer haben damit aufsichtsrechtliche Bestimmungen schwer verletzt», heisst es in der Mitteilung der Finma.
Dadvan Yousuf war vor einigen Jahren als Wunderkind bekannt geworden. Der Iraker, der mit seiner Familie als Flüchtling in die Schweiz kam, soll im Alter von elf Jahren erstmals in Kryptowährungen investiert haben und heute Multimillionär sein. Zusätzlich zu der nun abgeschlossenen Finma-Untersuchung läuft im Kanton Bern mittlerweile eine Strafuntersuchung gegen 23-Jährigen, wie SRF kürzlich publik machte. Für Yousuf gilt die Unschuldsvermutung. (gb)
Die Zurich Versicherung hat einen «starken Start» ins neue Jahr hingelegt, wie sich Finanzchef George Quinn am Mittwoch in einer Mitteilung zitieren lässt. Namentlich im Schaden- und Unfallversicherungsbereich habe der weltweit tätige Schweizer Versicherungskonzern ein «robustes Wachstum» erzielt. Und auch die Margen im Firmenkundengeschäft hätten sich weiter verbessert. Zum Wachstum im ersten Quartal des laufenden Jahres haben laut Quinn alle Geschäftsregionen beigetragen.
Konkret stieg der Versicherungsumsatz im ersten Quartal 2023 um 7 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar und die Bruttoprämien um 6 Prozent auf 11,9 Milliarden. Den stärksten Anstieg vermeldet Zurich für die ersten drei Monate des laufenden Jahres im Bereich Lebensversicherungen. Hier kletterte der Umsatz im ersten Quartal um 17 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar.
Zum Ausblick äussert sich Quinn zurückhaltend. Vor allem die Auswirkungen der steigenden Zinsen auf die Versicherungsbranche seien schwer voraussehbar, so der Zurich-Finanzchef. Kommt für den Versicherungskonzern hinzu, dass er seit diesem Jahr das Finanzergebnis nach neuen Regeln ausweist. Und mit dem neuen IFRS 17-Standard müsse man ebenfalls erst noch Erfahrungen sammeln. (sat)
Die Arbeit der Frauen ist «stark unterbewertet»: Zu diesem Schluss kommt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Demnach sind die Stundenlöhne in Berufen, in denen grossmehrheitlich Frauen arbeiten, markant tiefer – auch nach einer abgeschlossenen Lehre. Zudem hätten Frauen viel öfter als Männer keinen 13. Monatslohn, so der SGB. Nur acht Prozent der Coiffeusen und Kosmetikerinnen würden Ende Jahr ein zusätzliches Monatsgehalt erhalten.
Auch bei der Lohnentwicklung seien die Frauen benachteiligt, bemängelte SGB-Vizepräsidentin Vania Alleva an einer Pressekonferenz. Erfahrung und Dienstjahre würden sich in frauendominierten Branchen weniger stark in einem höheren Lohn widerspiegeln als in männerdominierten Branchen. Damit müsse Schluss sein, fordert der SGB. Er fordert unter anderem obligatorische Lohnanalysen in allen Firmen und wirksame Sanktionen bei Lohndiskriminierung. (aka)
Der Liechtensteiner Baugerätehersteller Hilti hat den Umsatz in den ersten vier Monaten 2023 um 5,4 Prozent auf 2,14 Milliarden Franken gesteigert. In Lokalwährungen betrug die Zunahme im Vorjahresvergleich 9,7 Prozent. Die Stärke des Frankens gegenüber Euro und Dollar hatte einen negativen Währungseinfluss von 4,3 Prozentpunkten zur Folge.
Hilti steigerte den Umsatz in Lokalwährungen in den Geschäftsregionen Europa, Amerika und Asien-Pazifik mit jeweils zweistelliger Rate. Ein Minus von gut 15 Prozent resultierte einzig in der Region Osteuropa/Mittlerer Osten/Afrika. Dies sei mit Blick auf die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine erwartet worden.
Hinsichtlich des laufenden Jahres 2023 zeigt sich Hilti zurückhaltend. Zinserhöhungen, anhaltende Inflation und geopolitische Spannungen wirkten sich weiterhin negativ auf den globalen Baumarkt aus. Vor allein in Europa sei die Stimmung negativ, Nord- und Südamerika zeigten ein gemischtes Bild, aus Asien kämen positive Signale. Für das ganze Jahr rechnet der Konzern mit weltweit 32’000 Mitarbeitenden weiterhin mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum in Lokalwährungen. (T.G.)
Die am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen der Post fallen deutlich schlechter aus als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (Ebit) des Staatskonzern halbierte sich und fiel um 75 Millionen auf 70 Millionen Franken. Das Resultat widerspiegle das anspruchsvolle Umfeld mit weniger Paketen und Briefen, kurzfristig negativen Effekten der Zinswende und einer anhaltend hohen Teuerung.
Der Umsatz stieg zwar leicht auf knapp 1,8 Milliarden Franken, der Konzerngewinn sank jedoch ebenfalls deutlich. Er lag für die Periode von Januar bis März bei 41 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es noch 160 Millionen gewesen. Die Post gibt zu bedenken, dass sie im ersten Quartal 2022 die Swiss Post Solutions (SPS) verkauft habe, «was einen beträchtlichen Einfluss auf den Gewinn hatte».
Doch das allein erklärt den Gewinneinbruch nicht. «Wir wussten, dass 2023 ein sehr anspruchsvolles Jahr für die Post wird. Das Ergebnis des ersten Quartals widerspiegelt das bereits jetzt deutlich», hält Post-Finanzchef Alex Glanzmann fest. «Umso wichtiger ist es, dass wir die langfristige Perspektive vor Augen haben. Wir müssen weiter konsequent auf Wachstum und Entwicklung, auf Nachhaltigkeit, auf Preismassnahmen und auf Effizienzsteigerung hinarbeiten.» (abi)
Fenaco blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück: Die Agrargenossenschaft konnte den Nettoerlös um 9,2 Prozent auf 8 Milliarden Franken steigern. Dies ist das beste Resultat in der Geschichte der Genossenschaft, wie sie am Dienstag mitteilte.
Als Treiber bezeichnet sie vor allem die Geschäftsfelder Agrar und Energie. Neben Preiseffekten habe sich vor allem der Bereich Fotovoltaik positiv entwickelt. Zudem setzte sich der Aufwärtstrend in der Lebensmittelindustrie nach der Coronapandemie fort und der Detailhandel konnte das «hohe Niveau» der Corona-Jahre «praktisch» halten, wie es weiter heisst.
Nach der Coronapandemie sank das Betriebsergebnis (Ebit) «erwartungsgemäss» wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Konkret erwirtschaftete die Genossenschaft ein Betriebsergebnis von 138,4 Millionen Franken und eine Umsatzrendite von 1,7 Prozent. Das «volatile» Umfeld habe für einen hohen Margendruck gesorgt. Das Unternehmensergebnis liegt mit 52,1 Millionen Franken «deutlich» unter dem Vorjahr. So gab es im internationalen Getreidehandel aufgrund des Ukraine-Kriegs ausserordentliche Aufwände.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Fenaco erneut einen Nettoerlös gegen 8 Milliarden Franken. Das Ebit dürfte dagegen sinken und das Unternehmensergebnis sich wieder im Bereich der Vor-Corona-Zeit einpendeln, wie es weiter heisst. Grund dafür sind höhere Kosten und verschiedene Grossprojekte etwa im Bereich IT und Logistik. (abi)
Die Wintersaison 2022/23 war nicht einfach für die fünf Mitglieder der IG Parahotellerie. «Aufgrund des fehlenden Schnees war die Situation vor allem in kleineren Skigebieten herausfordernd», teilte die IG am Dienstag mit. Dafür lief es in den grösseren Winterdestinationen «sehr gut». Aber auch die Teuerung und die geopolitische Situation wirkten sich auf die Parahotellerie aus.
Die Schweizer Jugendherbergen konnten zwar die Anzahl Logiernächte um 22,5 Prozent steigern. Ein Grund dafür ist aber, dass in der Vorsaison viele Schneesportlager wegen Corona abgesagt werden mussten und nun Nachholbedarf bestand. Unter dem Strich konnten die Jugendherbergen den Umsatz und Betriebsertrag um 22,8 Prozent steigern. TCS Camping wiederum konnte die Logiernächte bis Ende April auf Vorjahresniveau halten, wie es weiter heisst. Und BnB Switzerland bezeichnet die Auslastung ihrer Unterkünfte als «zufriedenstellend».
Der Ferienhausvermittler Interhome verzeichnete dagegen 11 Prozent weniger Reservationen als im Vorjahr. Grund dafür war der fehlende Schnee. Daher wurden «deutlich weniger» spontane Kurztrips in die Berge unternommen, wie es weiter heisst. Reka wiederum verlor 10 Prozent an Umsatz und Belegungstagen, obwohl die Reservationen nur 6 Prozent hinter dem Vorjahr lagen, wie es weiter heisst. Das liege an der tendenziell kürzeren Aufenthaltsdauer.
Die Aussichten für den Sommer seien dagegen hervorragend. Die aktuellen Buchungs- und Reservationszahlen lassen «eine gute bis sehr gute Auslastung» für die Branche erwarten, schreibt die IG. Die Reiselust der Schweizer Bevölkerung sei zurück und auch die Buchungen aus dem Ausland würden wieder «deutlich» zunehmen. (abi)
Sonova konnte im Geschäftsjahr 2022/23 den Umsatz auf 3,7 Milliarden Franken steigern – ein Plus von 14,6 Prozent in Lokalwährungen und 11,1 Prozent in Schweizer Franken. Das Wachstum sei vor allem durch Akquisitionen gestützt worden, während der organische Umsatzanstieg auf erfolgreiche Produkteinführungen sowie die positive Entwicklung im Audiological-Care-Geschäft zurückzuführen sei, teilte der Schweizer Hörgerätespezialist am Dienstag mit.
Allerdings wurde das Ergebnis «deutlich beeinträchtigt», da ein Vertrag mit einem grossen US-Kunden nicht verlängert wurde, wie es weiter heisst. Der ausgewiesene Betriebsgewinn (Ebit) sank um 1,8 Prozent in Schweizer Franken auf 746,7 Millionen. Dennoch will der Verwaltungsrat die Dividende um 5 Prozent auf 4,60 Franken pro Aktie erhöhen.
Sonova-Chef Arnd Kaldowski zeigt sich zufrieden. «Sonova hat ein solides Ergebnis erzielt, auch wenn wir unsere ursprünglichen Erwartungen für das Jahr nicht ganz erfüllen konnten», sagte er gemäss Mitteilung. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Hörgerätespezialist beim konsolidierten Umsatz ein Wachstum von 3 bis 7 Prozent und beim bereinigten Ebita einen Anstieg um 6 bis 10 Prozent – unter Annahme von konstanten Wechselkursen. (abi)
Die Schweizer Industrie blickt auf ein gutes erstes Quartal zurück. Sowohl die Umsätze als auch die Exporte sind mit 4,9 Prozent respektive 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das teilte der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie verwandter technologieorientierter Branchen (Swissmem) am Dienstag mit. Grossunternehmen hätten davon mehr profitiert als KMU. Die gute Kapazitätsauslastung in den Betrieben von 89,5 Prozent belege zudem, dass das Niveau der Auftragsbestände noch immer hoch ist.
Dennoch spricht der Verband von «gedämpften Aussichten». Die Gründe: Im ersten Quartal gingen die Auftragseingänge um 4,8 Prozent zurück und der Einkaufsmanagerindex PMI befindet sich weltweit auf einem tiefen Stand. Auch glaubt der Verband, dass die Zinsschritte der wichtigsten Zentralbanken die Konjunktur und somit die Nachfrage nach den Produkten der Schweizer Tech-Industrie weiter dämpfen. Weiter sieht die Branche unter anderem grosse, konjunkturelle Risiken.
«Die Unternehmen zehren derzeit von den sehr guten Auftragseingängen aus dem vergangenen Jahr», wird Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher in der Mitteilung zitiert. «Der Rückgang bei den Bestellungseingängen im ersten Quartal und der Stand des Einkaufsmanagerindexes PMI, der aktuell in allen wichtigen Märkten unter der Wachstumsschwelle liegt, deuten auf eine deutliche Abkühlung hin.»
Zudem weisen 18 Prozent der Firmen eine negative und 27 Prozent eine positive, aber ungenügende Ebit-Marge von weniger als 5 Prozent aus, wie es weiter heisst. «Die wegen des Ukrainekrieges gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie anhaltende Probleme in gewissen Bereichen der Lieferketten haben die Margen stark unter Druck gesetzt», sagt Brupbacher. «Um die Investitionsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen zu bewahren, dürfen ihnen keine zusätzlichen Kosten aufgebürdet werden.» (abi)
Der Direktor von Avenir Suisse ist neuer Präsident von Auto Schweiz: Wie die Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure am Montag mitteilt, ist der Chef der liberalen Denkfabrik gleichentags in Luzern von den Delegierten in das Amt gewählt worden.
Er folgt dabei auf SVP-Mann Albert Rösti, welcher das Amt aufgrund seiner Wahl in den Bundesrat abgeben musste. Zuletzt hatte der freisinnige Grünenfelder im Frühling vergeblich für einen Sitz im Zürcher Regierungsrat kandidiert. Davor war er Aargauer Staatsschreiber. (sat)
Die Preise für Produktions- und Importgüter sind im vergangenen Monat in der Schweiz erneut leicht gestiegen. Wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilt, erhöhte sich dessen Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise im April gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Dieser liegt nun beim Stand von 109,5 Punkten (Dezember 2020 = 100).
Höhere Produzentenpreise zeigten laut BFS insbesondere Maschinen, aber auch elektrische Ausrüstungen, Uhren oder Metallprodukte. Billiger wurden dagegen Mineralölprodukte. Auch bei den Importprodukten war der Preisanstieg insbesondere für Maschinen am höchsten, aber auch elektrische Ausrüstungen wurden teurer. (sat)
Dass der Pharmakonzern Novartis seine Generika-Sparte abspalten und an die Börse bringen will, hat er bereits entschieden. Nun ist auch klar, welche Personen dem Verwaltungsrat angehören sollen. Wie Novartis am Montag mitteilt, wird die strategische Führung des weltweit tätigen Unternehmens mit Sitz in Basel nebst Präsident Gilbert Ghostine aus zehn «erfahrenen und vielseitigen Führungskräften» bestehen, davon vier Frauen.
Auf Antrag Ghostines soll beispielsweise der ehemalige Emmi-Chef und aktuelle Präsident des Schweizer Milchverarbeiters Urs Riedener dem Sandoz-Verwaltungsrat angehören. Aber auch Karen Huebscher verfügt als ehemalige Chefin des Novartis-Auftragsforschungsunternehmens Solvias über einen Schweiz-Bezug wie auch Nestlé-Finanzchef François-Xavier Roger.
Ebenso mit der hiesigen Wirtschaft vertraut ist Lufthansa-Finanzchef Remco Steenbergen – war er davor doch in derselben Position bei der Swiss tätig. Oder Unilever-Rechtschefin Maria Varsellona: Sie war zuvor bei ABB und Tetrapak in der Schweiz tätig.
Laut Novartis wird der Sandoz-Verwaltungsrat ab Juni mit vorbereitenden Arbeiten beginnen. Nach der Abspaltung soll er dann in der zweiten Jahreshälfte offiziell in Kraft treten. (sat)
Gut ein Jahr nach der Ankündigung hat Stefan Mäder am Freitag nach der Delegiertenversammlung das Präsidium des Verwaltungsrats der Mobiliar-Versicherung übernommen. Der 59-Jährige folgt in dieser Funktion auf Urs Berger. Gleichzeitig haben die Delegierten den 72-Jährigen zum «Mobi»-Ehrenpräsidenten ernannt. «Dies als Ausdruck des Dankes, der grossen Anerkennung und der Wertschätzung seines Wirkens», wie es heisst.
Wie die Versicherung weiter mitteilt, haben die Delegierten zudem Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch und den ehemaligen Mobiliar-Generalagenten Roland Egli neu in den 26-köpfigen Verwaltungsrat (VR) der Genossenschaft gewählt.
Für die ehemalige Vorsteherin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ist dies nach Nestlé der zweite VR-Posten innert kurzer Zeit. Die 61-Jährige folgt bei der Mobiliar auf die ehemalige Berner Regierungsrätin Dora Andres. Egli ersetzt derweil Markus Hongler, den früheren CEO der Mobiliar. Aktuell besteht der Verwaltungsrat der Mobiliar damit laut Unternehmensangaben aus 14 Frauen und 12 Männern. (sat)
Beim Technologiekonzern ABB ist es zu einem «Sicherheitsvorfall» gekommen. Dieser habe «direkte Auswirkungen auf bestimmte Standorte und Systeme», bestätigte das Unternehmen am Freitag gegenüber CH Media eine Meldung des Online-Portals «Bleeping Computer». Laut diesem handelt es sich um einen Ransomware-Angriff der russischen Hacker-Gruppe Black Basta. ABB nimmt dazu keine Stellung.
Wie der international tätige, schweizerisch-schwedische Konzern schreibt, hat er «Massnahmen zur Eindämmung des Vorfalls ergriffen, die weiterhin andauern». Zudem hätten diese «zu einigen Betriebsunterbrechungen» geführt. Inzwischen sei die grosse Mehrheit der Systeme und Fabriken jedoch wieder in Betrieb. Ob auch Werke oder Betriebseinheiten von ABB in der Schweiz vom Vorfall betroffen sind, gibt das Unternehmen nicht bekannt.
Laut «Bleeping Computer», das sich auf Insider-Informationen aus dem ABB-Konzern abstützt, ist der Angriff bereits am Sonntag passiert. Davon betroffen ist demnach das Serververzeichnis Windows Active Derectory und in der Folge Hunderte damit verbundene Geräte. Als Reaktion soll ABB die VPN-Verbindungen zu seinen Kunden unterbrochen haben. Dies mit dem Ziel, eine Ausbreitung der Schadsoftware zu verhindern.
Die russische Hacker-Gruppe Black Basta ist vor gut einem Jahr erstmals öffentlich in Erscheinung getreten. Die Bande konzentriert sich laut den bisher bekannt gewordenen Angriffen auf grosse Anbieter. ABB beschäftigt in der Schweiz und weltweit gut 110'000 Mitarbeitende in rund 100 Ländern. Vergangenes Jahr erwirtschafte das Unternehmen einen Umsatz von 29,4 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 3,3 Milliarden. (sat)
Richemont blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2022/23 zurück: Der Luxusgüterkonzern konnte seinen Umsatz auf ein Allzeithoch von knapp 20 Milliarden Euro steigern – ein Plus von 19 Prozent. Währungsbereinigt beläuft sich das Wachstum auf 14 Prozent. Sämtliche Geschäftsbereiche, Vertriebskanäle konnten ein Wachstum verzeichnen, wie Richemont am Freitag mitteilte.
Ebenfalls auf einen Rekordwert kletterte das Betriebsergebnis mit 5 Milliarden Euro, wie es weiter heisst. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von 34 Prozent. Unter dem Strich sank der Gewinn jedoch um 86 Prozent auf 301 Millionen Euro. Grund dafür ist eine Abschreibung des YNAP-Nettovermögens, wie es weiter heisst.
Aufgrund der «starken Leistung» will der Verwaltungsrat die Dividende um 11 Prozent auf 2,50 Franken erhöhen. Dazu kommt eine Sonderdividende von 1 Franken pro Aktie. (abi)
Im April reisten 2,45 Millionen Passagiere über den Flughafen Zürich, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Das sind 34 Prozent mehr als im April 2022 und nur noch 10,1 Prozent weniger als im April 2019 vor der Coronakrise – der höchste Wert sei Ausbruch der Pandemie. Die Erholung hat damit deutlich an Fahrt zugenommen: Noch im März lag der Flughafen Zürich 14 Prozent hinter den Werten des Jahres 2019 zurück.
Wie der Flughafen weiter mitteilt, wurden im April 51,1 Millionen Franken umgesetzt, was einem Plus von 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Die Zahl der Flugbewegungen stieg um 15,0 Prozent auf 20'529, was einem Niveau von 88,2 Prozent gegenüber dem April 2019 entspricht. Der Anteil von Transferpassagieren betrug im April 28,6 Prozent und ist damit ebenfalls deutlich angewachsen. (ehs)
Die SBB setzen über Auffahrt 30 und über Pfingsten 26 Extrazüge aus der Deutschschweiz ins Tessin und zurück ein. Das entspricht rund 46'000 zusätzlichen Sitzplätzen an Auffahrt und 37'000 an Pfingsten. Das teilt die Bahn am Donnerstag mit. Trotz dieser Massnahmen könne es zu hohen Auslastungen auf den Zügen kommen. Die SBB empfehlen deshalb, die Reise vorgängig zu planen, sich über Zusatzzüge zu informieren und Sitzplätze zu reservieren. Sie weisen darauf hin, dass für die Mitnahme des Velos auf allen Intercity-Zügen am Wochenende und an Feiertagen eine Reservationspflicht gilt. Für Züge, die durch den Gotthard-Basistunnel verkehren, gilt diese jeden Tag.
Der bestehende Eurocity von Zürich nach Bologna wird zudem zwischen dem 18. und 21. Mai bis Imola verlängert. Schlechte Nachrichten gibt es für Reisende aus Basel: Die Eurocity-Züge, die IC21 und IR26 fallen am 20. und 21. Mai wegen Bauarbeiten zwischen Basel und Olten aus. Wer von Basel ins Tessin will, soll an diesen Tagen mit dem IC6 nach Olten fahren und dort umsteigen oder mit dem IR36/37 via Zürich ins Tessin reisen. Die Extrazüge und Anpassungen sind im Online-Fahrplan erfasst. (ehs)
Oft werde der Cybersicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch «zu wenig Beachtung geschenkt». Zu diesem Schluss kommt der Halbjahresbericht des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC), der am Donnerstag publiziert wurde. Die Anzahl Systeme, die aus dem Internet zugänglich sind und somit bestmöglich geschützt werden sollten, würde steigen, da immer mehr Prozesse digital gesteuert würden.
Die Zuständigkeit für Cybersicherheit sei oft bei der Firmen-IT angehängt. Da aber nur schon der Unterhalt der IT aufwendig sei, bestehe «die Gefahr, dass die Cybersicherheit dabei vernachlässigt» werde. Nach dem Motto: «Solange die IT funktioniert, wird ihr wenig Aufmerksamkeit geschenkt.» Das NCSC empfiehlt deshalb, Ressourcen explizit für die Cybersicherheit bereitzustellen.
«Die oft kleine Anzahl Beschäftigte in KMU erlaubt keine riesigen Sicherheitsabteilungen», lässt sich Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit, zitieren. Cybersicherheit müsse jedoch integral und geschäftsorientiert angegangen werden. Sowohl die Unternehmensführung wie auch die Mitarbeitenden würden Cyberwissen brauchen. Darin sieht Schütz auch eine Chance: Wenn dies gelinge, «könnten die KMU bald einen nicht unerheblichen Vorteil in einer zunehmend digitalen Wirtschaft haben». (aka)
Elternurlaub, mehr Ferien und Lohn sowie eine Stärkung der flexiblen Arbeitszeitmodelle: Die Mitarbeitenden der Swisscom haben einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Dieser ist ab Anfang 2024 gültig, wie die Swisscom am Donnerstag mitteilte. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Personalverband Transfair seien abgeschlossen. Insgesamt sind rund 10'000 Personen dem GAV unterstellt.
Unter anderem werden im GAV die flexiblen Arbeitszeitmodelle gestärkt. Wenn Mitarbeitende ihren Beschäftigungsgrad ändern wollen, werde dies «im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten» geprüft. Ihr Wunsch dürfe nur mit einer schriftlichen Begründung durch die Vorgesetzten abgelehnt werden, heisst es weiter. Mitarbeitende ab 60 Jahren können in den nächsten Jahren in ein Altersteilzeitmodell einsteigen – und ihren Beschäftigungsgrad mit oder ohne Teilpensionierung reduzieren.
Auch bekommen Mitarbeitende je nach Alter zwischen ein bis drei Ferientagen mehr. Der Mutterschaftsurlaub wird von 18 auf 20 Wochen und derjenige der Väter von drei auf vier Wochen erhöht. Arbeiten beide Eltern im Unternehmen, können sie die Ferientage als Elternurlaub von insgesamt 24 Wochen flexibler beziehen. Dazu kommen Änderungen beim Adoptionsurlaub.
Der jährliche Mindestlohn beträgt neu 54'600 Franken statt wie bisher 52'000 Franken, wie es weiter heisst. Zudem erhöht die Swisscom die Ausbildungszulagen von 250 auf 290 Franken pro Monat und Kind – sofern das kantonale Recht keine höheren Zulagen vorsieht. (abi)
Reza Rafi übernimmt ab sofort die Leitung des «SonntagsBlick». Der amtierende stellvertretende Chefredaktor löst damit Gieri Cavelty ab, wie der Medienkonzern Ringier am Donnerstag mitteilt. Der 46-Jährige arbeitete zuvor unter anderem bei «20 Minuten», war Nachrichtenchef bei der «SonntagsZeitung» und ist sei 2017 beim «SonntagsBlick».
Gieri Cavelty verlässt nach sechs Jahren an der Spitze des Sonntagstitels das Unternehmen, wie es weiter heisst. Der 46-Jährige will ab Sommer an einem Gymnasium Geschichte unterrichten. Allerdings bleibt er dem «SonntagsBlick» als Kolumnist erhalten.
«Ich danke Gieri für seinen Einsatz und die Leidenschaft, mit der er den ‹SonntagsBlick› in den letzten Jahren in einem herausfordernden Umfeld positioniert und inhaltlich vorangebracht hat», wird Blick-Chefin Ladina Heimgartner in der Mitteilung zitiert. Gleichzeitig freue sie sich, «dass wir mit Reza einen idealen Nachfolger gefunden haben». Er kenne nicht nur die Redaktion, sondern auch den Sonntagsmarkt bestens und werde die Transformation der Zeitung weiter vorantreiben. (abi)
Die Calida-Gruppe hat Dave Müller zum neuen Finanzchef und Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er soll seine Position am 1. Juli antreten, wie das Wäscheunternehmen mitteilte. Müller folgt auf Sacha Gerber, der zur Emmi wechselte.
Die Calida-Gruppe hat damit eine interne Lösung gefunden: Der neue Finanzchef hatte in den vergangenen zehn Jahren verschiedene leitende Positionen im Bereich Finanzen bei der Marke Calida inne, wie es weiter heisst. (abi)
Der Berufungsprozess im Fall Raiffeisen findet voraussichtlich erst im Juli 2024 statt. Das teilte das Obergericht des Kantons Zürich am Mittwoch mit. Grund dafür seien «die in verschiedener Hinsicht aussergewöhnlichen Dimensionen» des Strafprozesses mit zahlreichen Beteiligten. Daher nehme die Vorbereitung des Berufungsverfahrens «ausserordentlich viel Zeit» in Anspruch, schreibt das Gericht.
Inzwischen hat es «die sehr umfangreichen Akten», die von der Vorinstanz eingegangen sind, geprüft, das Berufungsverfahren eröffnet und erste prozessleitende Anordnungen erlassen, wie es weiter heisst. Alleine das schriftliche Urteil der Vorinstanz umfasst 1200 Seiten.
Das Bezirksgericht Zürich hatte den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und Ex-Aduno-Chef Beat Stocker im April 2022 schuldig gesprochen. Kurz darauf wurde bekannt, dass Ankläger und Beschuldigte das Urteil vor das Obergericht weiterziehen werden. (abi)
Die SBB haben für ihr Kulturhaus «Kosmos» in Zürich offenbar neue Mieter gefunden, nachdem die bisherigen Betreiber im Dezember 2022 Konkurs anmelden und den Betrieb einstellen mussten. Wie das Portal «Inside Paradeplatz» berichtet, sollen die sechs Kinosäle künftig vom Zürcher Filmfestival (ZFF) betrieben werden. Das Festival ist eine Tochterfirma der NZZ. Der Zuschlag sei bereits erteilt worden.
Die Gastronomieflächen wiederum sollen von der Commercio-Gruppe bespielt werden, der in Zürich bereits Betriebe wie Mère Catherine, das Restaurant Commercio oder die Fischerstube Zürihorn gehören. Das Portal behauptet, die Bahn habe ihre Ausschreibung nachträglich angepasst, damit dem Gespann NZZ-Commercio der Zuschlag habe erteilt werden können. Sein Konzept habe nämlich nicht zu den ursprünglichen Anforderungen gepasst, wonach es nur einen Mieter geben dürfe.
Die SBB wollen den Artikel auf Anfrage von CH Media nicht bestätigen. Wie üblich kommentiere die Bahn keine Gerüchte oder Spekulationen und werde zu gegebener Zeit kommunizieren, so eine Sprecherin. In der Vergangenheit hatten Medien auch schon berichtet, dass die Swisscom-Tochter Blue ein Interesse am Betrieb der Kinos habe und sich mit dem Gastronomie-Konzern Candrian für das Kulturhaus bewerbe, was Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann aber gegenüber CH Media abstritt. (ehs)
Der Telekommunikationskonzern Sunrise spricht von einem «wettbewerbsintensiven Umfeld». Trotzdem sei der Konzern «solid» ins Jahr gestartet, schreibt das Unternehmen am Mittwoch. Konkret weist Sunrise für das erste Quartal einen Umsatz 747 Millionen Franken aus, das sind 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das segmentbereinigte Ebitda sank um 9,2 Prozent auf 243,3 Millionen Franken. Der Rückgang hänge unter anderem «mit tieferem Umsatz im Festnetzbereich in Kombination mit höheren Marketingkosten» zusammen, wie Sunrise schreibt. Dabei erwähnt das Unternehmen etwa das Sponsoring von Swiss-Ski.
Bei den Abozahlen konnte der Konzern bei Mobile Postpaid (plus 48'000) sowie Internet (plus 7’200) zulegen. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen. Sunrise rechnet unter anderem mit einem «Umsatzrückgang im tiefen einstelligen Bereich». (mg)
Wenig Naturschnee und seltene Schönwetter-Perioden: Die Schweizer Seilbahnbetriebe blicken auf eine «herausfordernde» Wintersaison 2022/23 zurück, wie Seilbahnen Schweiz am Dienstag mitteilte. Schweizweit gesehen sank die Gästezahl (Ersteintritte) gegenüber dem Rekordwinter 2021/22 um 12 Prozent und der Umsatz für den Personentransport um 9 Prozent.
Der Rückgang fiel in der abgelaufenen Saison in Regionen mit höher gelegenen Schneesportgebieten weniger hoch aus. Gemäss dem Verband wurden etwa im Wallis 7 und in Graubünden 9 Prozent weniger Gäste gezählt als in der Vorsaison. Im Arc Jurassien gab es dagegen ein Minus von 76 Prozent. Das Tessin verzeichnete gar einen Zuwachs an Ersteintritten um 69 Prozent – als einzige Region in der Schweiz. Seilbahnen Schweiz führt dies darauf zurück, dass es dort im letzten Winter besonders warm und schneearm war.
Allerdings liege die Saison im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, hält der Verband fest. Die Gesamtanzahl an Gästen liege 1 Prozent unter dem Durchschnitt, der Umsatz für den Personentransport übertreffe dagegen den durchschnittlichen Wert um 6 Prozent. Die Gästezahlen im Wallis und in Graubünden liegen denn auch über dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. (abi)
Die Teuerung, die schlechte Konsumentenstimmung und die rückläufigen Post-Geschäfte: Aus diesen drei Gründen seien Preiserhöhungen «absolut fundamental», sagte Post-Chef Roberto Cirillo am Dienstag vor der Presse in Zürich. Sonst drohe das finanzielle Gleichgewicht beim Post-Konzern aus dem Lot zu geraten. Sein Appell richtet sich an den Preisüberwacher, denn dieser muss die Preiserhöhungen für Briefe und Pakete absegnen.
Ob mit oder ohne Preiserhöhungen, die Post müsse den «Gürtel enger schnallen», sagte Cirillo weiter. Im laufenden Jahr sollen die Kosten um insgesamt 100 Millionen Franken gesenkt werden. Ohne Stellenabbau wird es nicht gehen. Cirillo hofft aber, diesen möglichst über natürliche Fluktuationen aufzufangen. (fv)
Die Schweizer Bevölkerung hat eine starke Bindung zum eigenen Auto und bevorzugt es gegenüber anderweitigen Nutzungsformen – etwa Leasing, Auto-Abos oder Carsharing. Das zeigt der am Dienstag «Swiss Mobility Monitor» der Universitäten Luzern und St. Gallen. Allerdings gibt es zwischen den Generationen Unterschiede, wie es in einer Mitteilung heisst. So empfinden Personen der Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012) «ein signifikant grösseres Besitzgefühl», wenn sie Autos im Carsharing oder im Abo-Modell nutzen als alle anderen Generationen.
Die Studienautoren führen das unter anderem darauf zurück, dass sie weniger Kontrollverluste wahrnehmen. Zudem stellen sie bei der Generation Z eine Veränderung der persönlichen Identifikation fest. «Denn geht es um die eigene Wertehaltung und die damit verbundene soziale Identität, erhalten alternative Nutzungsformen von Autos bei der Generation Z im Vergleich zu den restlichen Generationen einen höheren Stellenwert», heisst es in der Mitteilung.
Weiter zeigt die Studie, dass die Mobilität nach der Aufhebung der Corona-Massnahmen wieder steigt. So sank etwa der Anteil der Personen, die ausschliesslich im Homeoffice arbeiten von 6 Prozent im Jahr 2022 auf 3 Prozent im Jahr 2023, wie es weiter heisst. Auch habe sich die Nutzung von Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Arbeit verändert. Gewinner seien vor allem die öffentlichen Verkehrsmittel. (chm)
Jeder sechste Landwirtschaftsbetrieb ist ein Biobetrieb. Das geht aus den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag hervor. Demnach ist der Bioanteil bei den Schweizer Bauernhöfen um 1,9 Prozent gestiegen.
Insgesamt wurden 2022 in der Schweiz 48'344 Landwirtschaftsbetriebe gezählt. Das sind 520 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig blieb die landwirtschaftliche Nutzfläche mit 1'042'000 Hektaren «annähernd so hoch wie 2021», wie das BFS schreibt. Grosse Betriebe nahmen in der Tendenz zu, während es bei Landwirtinnen und Landwirten mit kleineren Flächen eine Abnahme gab.
Einen grösseren Zuwachs stellten die Statistiker bei der Geflügelhaltung fest: Hier wurde ein Bestand von 13,2 Millionen Stück festgestellt. Das sind 4,3 Prozent mehr als 2021. Der grösste Teil davon sind Mastpoulets (7,9 Millionen). Bei den Legehennen wurden 20 Prozent unter einem Bio-Label aufgezogen.
Bei Rindvieh und Schweinen blieb der Bestand in etwa gleich hoch wie im Vorjahr. Der Milchkuhbestand setzte dagegen «seine negative Tendenz weiter fort» und lag im Berichtsjahr bei 542'900 Tieren (minus 0,5 Prozent). Bei den Getreidekulturen hat Soja stark zugelegt (plus 30 Prozent, 2900 Hektar). (mg)
Wer brachte den ersten Drink aus Schweizer Bio-Hafer auf den Markt? Sowohl der Detailhändler Coop als auch Vegi-Pionier Soyana beanspruchen diese Leistung für sich. Vor wenigen Tagen wies Coop in einer entsprechenden Pressemitteilung auf einen neuen Bio-Haferdrink hin, welcher unter der Eigenmarke «Karma» lanciert wird. Das ruft nun den Vegi-Pionier Soyana aus Schlieren ZH auf den Plan.
In einer Mitteilung schreibt das Unternehmen, dass es zwar die positive Entwicklung in Richtung Biolandbau und pflanzliche Alternativen begrüsst. Soyana habe allerdings schon im November 2021 den ersten mit der Knospe von Bio Suisse zertifizierten Haferdrink lanciert und in den Biofach-Detailhandel gebracht. «Diese Innovation haben also KMU vom Schweizer Mittelstand geleistet, und Coop kann das nicht für sich beanspruchen», schreibt Soyana. Auf Anfrage schreibt Coop, dass die Aussage in Hinblick auf Coop selbst und auf den Schweizer Detailhandel getroffen worden sei. «Wir produzieren und verkaufen unsere Bio-Haferdrinks als erste Schweizer Detailhändlerin.» Künftig würde jedoch auf den Zusatz «erste» verzichtet. (gjo)
Binance hat in der Nacht auf Montag erneut die Abhebung von Bitcoins aussetzen müssen. Wie die weltweit grösste Börse für Kryptowährungen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schreibt, lag der Grund in «zu vielen» beantragten Auszahlungen.
We've temporarily closed #BTC withdrawals due to the large volume of pending transactions.
— Binance (@binance) May 8, 2023
Our team is currently working on a fix and will reopen $BTC withdrawals as soon as possible.
Rest assured, funds are SAFU.
Laut Binance war der Dienst nach rund zwei Stunden allerdings wieder online. Die Krypto-Börse versprach, in diesem Zeitraum beantragte und noch ausstehende Auszahlungen nachträglich zu verarbeiten. Um zu verhindern, dass sich ein solcher Vorfall in Zukunft wiederholen kann, hat die Krypto-Börse ihre Gebühren angepasst.
Bereits am Sonntag musste Binance die Auszahlung von Bitcoins vorübergehend einmal kurz stoppen. Binance hat in der jüngeren Vergangenheit zudem gleich mehrfach Ärger gehabt mit US-Ermittlern. Diese werfen der Krypto-Börse unter anderem Geldwäsche sowie die Umgehung von Sanktionen vor. (sat)
Die teure Abkehr vom umstrittenen Rapper Kanye West und seinen «Yeezy»-Produkten hat dem Sportartikelhersteller Adidas im ersten Quartal einen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich stand in den ersten drei Monaten 2023 ein Minus von 24 Millionen Euro, teilte Adidas am Freitag mit.
Vor einem Jahr stand ein Gewinn von 310 Millionen Euro zu Buche. Der währungsbereinigte Umsatz bewegte sich mit knapp 5,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. (dpa)
Apple hat das zweite Quartal in Folge mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Auslöser war vor allem ein Rückgang beim Verkauf von Mac-Computern und iPad-Tablets, während das iPhone-Geschäft zulegte.
Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März sank der Umsatz um drei Prozent auf 94,8 Milliarden US-Dollar (86 Mrd Euro), wie Apple mitteilte. Unterm Strich stand ein Gewinn von 24,15 Milliarden Dollar nach rund 25 Milliarden Dollar im Vorjahr. Das iPhone-Geschäft legte um 1,5 Prozent auf 51,33 Milliarden Dollar zu. (dpa)