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Die 300 reichsten Schweizer mussten im Coronajahr 2020 keine Einbussen hinnehmen. Ihr Vermögen ist in der Pandemie gar um fünf Milliarden Franken gewachsen.
(agl) Gemeinsam besitzen die 300 Reichsten neu 707 Milliarden Franken, so viel wie nie zuvor. Das zeigt das neue Ranking des Wirtschaftsmagazins «Bilanz», das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Obwohl das Vermögen der Reichen weiter wuchs, war das Wachstum mit 0,7 Prozent im Coronajahr deutlich geringer als üblich, wie es in einer Mitteilung von «Bilanz» heisst. In den letzten 10 Jahren betrug der Anstieg durchschnittlich 26 Milliarden Franken oder 5,8 Prozent.
Das Vermögen der reichsten Schweizer ist in den letzten 30 Jahren stark gewachsen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Besassen die Top 300 im Jahr 1989 im Schnitt noch 660 Millionen Franken, sind es heute rund 2,4 Milliarden. 135 der Superreichen sind heute Milliardäre.
Von den rund 700 Milliarden der 300 Reichsten entfallen 220 alleine auf die Top Ten. An der Spitze des «Bilanz»-Rankings stehen dabei seit 19 Jahren die Nachkommen des Ikea Gründers Ingvar Kamprad. Die Gebrüder Jonas, Peter und Mathias Kamprad leiten das Unternehmen seit dem Tod ihres Vaters, der Wert ihres Möbelimperiums wird laut der «Bilanz» auf gegen 56 Milliarden Franken geschätzt.
Neu in den Top Ten findet sich in diesem Jahr die Familie Blocher, laut «Bilanz» die grössten Aufsteiger 2020. Deren Vermögen ist laut der Mitteilung innert Jahresfrist um vier Milliarden Franken angestiegen und wird damit neu auf 15 bis 16 Milliarden geschätzt. Die Blochers belegten noch im letzten Jahr Platz 12, 2020 wurde es nun der fünfte Platz. Grösster Absteiger ist gemäss dem Ranking Jorge Lemann, der allein mit seiner Beteiligung am Biergiganten AB InBev eine Vermögenseinbusse von 6 Milliarden hinnehmen musste. Dennoch belegt Lemann mit einem Vermögen von 15 bis 16 Milliarden noch Rang 6.
Auf Platz 8 rangiert dieses Jahr ein Newcomer: Weissrusse Andrey Melnichenko verfügt über ein geschätztes Vermögen von 14 bis 15 Milliarden. Dieses stammt unter anderem aus Chemie, Dünger und Kohle sowie weiteren Beteiligungen. Ebenfalls ein interessanter Neuling ist gemäss «Bilanz» Onlinehändler Roland Brack: Der Corona-Boost hat laut der Mitteilung seine Handelsfirma Competec belebt und sein Vermögen auf 450 bis 500 Millionen angehoben.