Startseite
Nachrichten
Sport (Nachrichten)
Bei den Short-Track-Rennen der Frauen und Männer an der Mountainbike-WM im französischen Les Gets gibt es für die Schweiz trotz schwieriger Bedingungen gleich drei Medaillen zu feiern.
Es war kein einfaches Rennen für die Fahrerinnen, die sich heute an den Start des Rennens im Short-Track begaben. Denn mit zunehmender Renndauer setzte der Regen verstärkt ein. Es folgten daher auch einige Stürze – auch die Schweizer Hoffnungsträgerin Alessandra Keller war betroffen. Nach dem Sturz über ein Steinhindernis fiel Keller zwischenzeitlich aus den Top-Ten-Plätzen.
Doch, was die 26-Jährige nach ihrem Missgeschick nach sechs von neun Runden zeigte, war beeindruckend. Mit einem tollen Schlussspurt zeigte die aktuelle Weltcupführende im Short-Track, warum jederzeit mit ihr zu rechnen ist. Am Ende fehlten auf die Siegerin 18 Sekunden. Nach dem Rennen sagte sie gegenüber dem SRF:
«Der zweite Rang fühlt sich heute an wie ein Sieg. Ich fühlte mich stark, der Sturz war mein Fehler. Nach dem Sturz versuchte ich, so schnell wie möglich wieder an die Spitze zu kommen.»
Der Titelverteidigerin Sina Frei gelang diesmal kein Rennen nach Wunsch, sie wurde lediglich 15. und hatte nie Chancen auf eine Top-Platzierung. Die weitere Schweizer Hoffnung Jolanda Neff wurde undankbare Vierte, die überraschende Steffi Häberlin und Linda Indergand belegten die Plätze 9 und 11.
Gewonnen wurde das Rennen von der überragenden Pauline Ferrand-Prévot, die ihre Kontrahentinnen weit hinter sich lassen konnte. Somit gewinnt die 30-jährige Französin ihre erste Goldmedaille im Short Track an einer Mountainbike-WM. Den letzten Podestplatz holte sich die US-Amerikanerin Gwendalyn Gibson, die drei Sekunden Rückstand auf Keller aufwies.
Bei den Männern gibt es aus Schweizer Sicht gleich doppelten Grund zur Freude: Sowohl der 24-jährige Filippo Colombo und der 33-jährige Thomas Litscher fuhren auf das Podest. Nach dem Rennen sagte Colombo gegenüber dem SRF:
«Eigentlich wollte ich ein schnelleres Rennen fahren. Am Ende reichte die Kraft nicht mehr, um bis zum Ende den Anschluss zu halten. Ich hatte einen guten Flow in den steinigen Passagen. Es gab viele Stürze, daher wusste ich, dass alles möglich sein würde.»
Der drittplatzierte Litscher zeigte sich nach dem Rennen im Interview mit dem SRF sehr zufrieden:
«Ich wollte von Anfang an vorne dabei sein, um Energie zu sparen. Ich ging leer in die Schlussrunde und habe probiert, an der Spitze dranzubleiben. Dann kam der Sturz an der Spitze – jetzt bin ich sehr froh mit der Bronzemedaille.»
Beim Rennen der Männer hatte es insbesondere die Schlussrunde in sich: Der spätere Sieger Samuel Gaze aus Neuseeland und der Amerikaner Christopher Blevins lieferten sich einen harten Kampf um die Goldmedaille. Doch dann stürzte Blevins und schlug mit dem Kopf gar auf einen Stein auf – und Gaze konnte davonziehen. Eine schöne Szene gab es nach dem Rennen, wo der gestürzte Blevins dem Sieger Gaze fair zum Sieg gratulierte. Die grossen Profiteure waren die beiden Schweizer Colombo und Litscher – ohne den Zwischenfall wenige Meter vor Schluss hätte es wohl nur Colombo auf das Podest geschafft.
Bereits am morgigen Tag stehen an der Mountainbike-WM in Les Gets die nächsten Wettkämpfe an. Sowohl bei der Frauen- als auch bei der Männerkonkurrenz werden bei den Downhill-Rennen die nächsten Medaillen vergeben.