Umstrittener Skicross-Final
Doch noch Olympiamedaille für Fanny Smith: Bronze nach erfolgreichem Rekurs!

Nach einem erfolgreichen Rekurs erhält die Schweizerin Freestyle-Skierin Fanny Smith bei den Olympischen Winterspielen in Peking nachträglich doch noch die Bronzemedaille zugesprochen.

Leandro De Mori und Samuel Thomi
Drucken
Daniela Maier (M.) gegen Fanny Smith: Diese Aktion im Skicross-Rennen in Peking war doch legal – die Schweizerin erhält nachträglich wieder Bronze.

Daniela Maier (M.) gegen Fanny Smith: Diese Aktion im Skicross-Rennen in Peking war doch legal – die Schweizerin erhält nachträglich wieder Bronze.

Keystone

Dies teilte Swiss Olympic am Samstag mit. Die Rekurskommission des Weltskiverbands (FIS) habe dem Rekurs von Fanny Smith und Swiss Ski gegen den Ausgang des Skicross-Finals der Frauen bei den Olympischen Winterspielen stattgegeben und das Ergebnis angepasst. Der Deutsche Skiverband (DSV) will den Entscheid nicht akzeptieren. «Wir prüfen alle rechtlichen Schritte. Wir wollen das nicht hinnehmen», sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Internationale Olympische Komitee wird die Situation prüfen, sobald alle Einsprüche abgeschlossen sind.

Die Schweizerin Fanny Smith ist damit wieder als Dritte klassiert und erhält somit auch wieder die Bronzemedaille zugesprochen. «Ich bin natürlich erleichtert über diesen Entscheid. Denn ich war stets überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Gleichzeitig schmerzt es mich aber für Daniela Maier, welche nun die Leidtragende der Situation ist», sagt Smith.

«Härtester Tag» wird nachträglich belohnt

Beim Skicross-Drama vom 18. Februar hatte Smith ihren zweiten Platz erst an die Deutsche Daniela Maier abtreten müssen und damit die olympische Bronze-Medaille verpasst. Im Nachgang erklärte sie bereits, «alle Möglichkeiten prüfen» zu wollen und die «Entscheidung anzufechten». Auf Instagram schrieb die Westschweizerin: «Das ist sicherlich der härteste Tag meiner Karriere. Ich kann die Entscheidung der Jury nicht akzeptieren.»

Die 29-Jährige war im Finale als Dritte vor Maier ins Ziel gekommen. Der dritte Platz wurde Fanny Smith nach einem minutenlangen Videostudium jedoch aberkannt. Smiths Erfolgschancen für den Protest wurden damals als gering eingeschätzt. Ein Fehler, wie sich nun zeigen sollte.

Die erfolgreichsten Spiele aller Zeiten

Die Statistik der erfolgreichsten Olympischen Winterspiele für die Schweiz wird damit noch weiter ausgebaut. Aus den bislang 14 Medaillen werden nun deren 15 – gleich viele wie bei den Winterspielen in Calgary 1988 und Pyeongchang 2018. Damit hat die Schweiz ihr selbst gestecktes Ziel nun auch effektiv erreicht. Konkret haben Schweizer Sportlerinnen und Sportler vom 4. bis 20. Februar in Peking damit 7 goldene, 2 silberne und 6 bronzene Medaillen eingesammelt.