Die Chemieingenieure Wendelin Stark und Robert Grass erhalten den Europäischen Erfinderpreis 2021 in der Kategorie Forschung. Die ETH-Forscher befassen sich mit Datenspeichern auf DNA-Basis.
Das Europäische Patentamt EPA zeichnet jährlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem renommierten Erfinderpreis aus. Die diesjährige Auszeichnung in der Kategorie Forschung geht an die beiden ETH-Forscher Wendelin Stark und Robert Grass. Pandemiebedingt wurde die Preisverleihung Online durchgeführt.
Die beiden Chemieingenieure befassen sich in ihrer Forschung mit einem innovativen Datenspeicherungsverfahren. Dabei werden digitale Daten auf DNA-Stränge verschlüsselt und in schützende Glaskügelchen eingeschlossen. Deren Durchmesser ist bis zu 10'000-Mal dünner als ein Blatt Papier.
Mit diesem Verfahren könnten DNA-Marker auf Produkte angebracht werden, wodurch es möglich ist, ihre Herkunft während der gesamten Lieferkette nachzuverfolgen. Zudem könnten die Daten mit dieser Methode vermutlich über Jahrtausende hinweg vor Verfall geschützt und gespeichert werden.
Seit 2006 zeichnet eine Jury des Europäischen Patentamtes Forscher mit dem Erfinderpreis aus, deren Pionierleistungen «Leben verbessern, Technologien voranbringen und Arbeitsplätze schaffen», wie es auf der Internetseite des Patentamtes heisst. Fünf Kategorien stehen zur Auswahl: Industrie, Forschung, Nicht-EPO-Staaten, KMU und Lebenswerk. Darüber hinaus gibt es einen Publikumspreis, der von der Öffentlichkeit verliehen wird.
Die Gewinner des Erfinderpreises erhalten eine Trophäe in Form eines Segels. Als ein Symbol für Entdeckertum und menschliche Genialität erinnere das Segel daran, wie «unbekannte Ufer durch eine erfinderische Idee für die Menschheit erreichbar wurden». (dpo)