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Eine im Regenwald von Borneo entdeckte Käferart wird nach Bruno Manser benannt. Dieser war in dem Gebiet verschollen gegangen, nachdem ihm die Regierung von Malaysia wegen seiner Kritik an der Abholzung der Wälder die Einreise verboten hatte.
(wap) Bei der neu entdeckten Käferart handle es sich um einen Rüsselkäfer, teilte das naturhistorische Museum Basel (NMBS) am Dienstag mit. Das nur 2,5 Millimeter grosse Tierchen lebt im Kronendach des Regenwalds von Borneo. Dort, wo der Basler Umweltaktivist in den 1980er Jahren mit dem von der Abholzung ihres Lebensraums bedrohten Volksgruppe der Penan gelebt hatte.
Christoph Germann, Insektenspezialist und Kurator am NMBS, habe die Spezies nun offiziell nach Bruno Manser benannt, heisst es in einer am Dienstag veröffentlichten Medienmitteilung des Museums. Der wissenschaftliche Name des Bruno-Manser-Käfers lautet «Seticotasteromimus brunomanseri». Manser sei dem NMBS eng verbunden gewesen, heisst es in der Mitteilung weiter . So hatte das Museum 1998 dessen Aufzeichnungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Manser war von der Regierung Malaysias wegen seiner Kritik an der Abholzung des Regenwaldes zur unerwünschten Person erklärt worden, reiste 2020 aber dennoch ein letztes Mal nach Borneo. Seither gilt er als verschollen. Nach ihm ist bereits die Spinnenart «Aposphragisma brunomanseri» benannt.