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Der Twitter-Kanal von Roger Köppel wurde angeblich gesperrt. Der Grund: Hass schürendes Verhalten. Am Freitag meldete sich der streitbare Nationalrat aber wieder auf dem Kurznachrichtendienst.
«Herzliche Twitter-Grüsse im Zeichen der direkten Demokratie!», twittert Roger Köppel mit einem Bild von sich beim Wandern. «Es lebe die Meinungsvielfalt, Rede und Gegenrede», schreibt er weiter. Und als wäre das nicht schon pathetisch genug, fügt er auch noch ein «es lebe die wunderschöne Schweiz!» an.
Hintergrund des eigentlich harmlosen Post von Köppel ist eine angebliche Sperre seines Twitter-Profils. Am Donnerstag hatten mehrere Medien berichtet, dass sein Kanal gesperrt wurde. Der Kurznachrichtendienst habe Köppel wegen seiner markigen Worte ausgeschlossen. Bereits seit dem 9. Oktober habe Köppel demnach weder twittern, retweeten noch andere Beiträge liken können. Ein Blick in seine Timeline zeigt, dass er seit diesem Zeitpunkt auf Twitter nicht mehr aktiv war.
Herzliche Twitter-Grüsse im Zeichen der direkten Demokratie! Es lebe die Meinungsvielfalt, Rede und Gegenrede. Es lebe die wunderschöne Schweiz! pic.twitter.com/2R8BzlsG5B
— Roger Köppel (@KoeppelRoger) October 14, 2022
Köppel geht auch in den Kommentaren zu seinem neusten Tweet nicht auf die Sperre ein. Am Lächeln auf dem Bild kann aber schon eine gewisse Freude über seine Rückkehr abgelesen werden. Grund für die Sperre sollen Beschwerden von anderen Nutzern gewesen sein, die Köppel erfolgreich bei Twitter gemeldet hatten. Das zeigt ein von «Blick» veröffentlichter Screenshot. Twitter habe den Account von Köppel gesperrt, «weil er unsere Regel gegen Hass schürendes Verhalten verletzt hat», schreibt Twitter. «Dieser Regelverstoss wurde durch verschiedene Meldungen festgestellt, die zu seinem Verhalten eingereicht wurden.»
Bei dem beanstandeten Beitrag geht es um einen Tweet Köppels vom 8. Juni, in dem er Vergewaltigungsopfer verhöhnte. Hintergrund war die Debatte im Ständerat über die Verschärfung der Strafnorm gegen Sexualstraftäter. Die kleine Kammer entschied, dass bei einer Vergewaltigung für eine Verurteilung künftig ein Nein des Opfers reicht. Dazu schrieb der Nationalrat: «Jede grosse Liebe beginnt mit dem Nein der Frau».
Roger Köppel ist seit genau zehn Jahren aktiv auf Twitter. Rund 43'000 Personen folgen dem Account des SVP-Nationalrats. Damit dieser auf dem Kurznachrichtendienst wieder aktiv werden kann, muss er die beanstandeten Posts löschen. Eine Anfrage um eine Stellungnahme von CH Media bei Köppel ist hängig. Der beanstandete Post ist weiterhin online. (abi/mg)