Die Schweizer Armee hat im vergangenen Jahr 250 Blindgänger beseitigt. Die Zahl der Meldungen liegt deutlich über dem 10-Jahres-Durchschnitt.
Die Blindgängerzentrale der Armee erhielt im vergangenen Jahr 1003 Meldungen zu Blindgängern, Fundmunition und Munitionsschrott. Damit wurde der Spitzenwert aus dem Jahr 2020 wieder annähernd erreicht, wie die Gruppe Verteidigung am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Meldungen liege mit 37 Prozent deutlich über dem 10-Jahres-Durchschnitt.
Als Gründe für die Zunahme vermutet die Armee die grosse Anzahl von Freizeitaktivitäten im Gelände und die zunehmende Sensibilisierung im Umgang mit Blindgängern. So gingen denn auch 85 Prozent der Meldungen von zivilen Personen ein, 4 Prozent von der Truppe und 11 Prozent von der Polizei. Die meisten kamen aus den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis.
Insgesamt hat die Blindgängerzentrale 3751 Objekte beseitigt. Davon waren 250 oder knapp 7 Prozent Blindgänger. Bei 831 Objekten handelte es sich um Fundmunition, 2670 waren Munitionsschrott. Zudem wurden bei 5 Räumungsaktionen bei Schiessplätzen und in Zielgebieten der Armee 29 Tonnen Munitionsschrott und 86 Blindgänger beseitigt.
Wer ein verdächtiges Objekt findet, sollte es «keinesfalls berühren», betont die Blindgängerzentrale. Das Objekt soll im Gelände gut sichtbar markiert und der Fund der Polizei oder mit der Blindgänger-App gemeldet werden. Wer so einen Unfall verhindert, erhält eine Prämie von bis zu 100 Franken. Im vergangenen Jahr wurden dafür 8400 Franken ausbezahlt. (abi)