Technologie

Die Wogen der «Snowden-Affäre» haben sich mehr oder weniger gelegt, die Emotionen sind abgeflacht. Zeit, uns ein paar Gedanken zu machen. Die Entwicklung der Technologie ermöglicht uns jeden Tag mehr, all das zu überwachen oder transparent zu machen, was wir bisher glaubten, es gehöre zur Privatsphäre.

SaW Redaktion
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Es wäre naiv, davon auszugehen, dass nur die US-Geheimdienste den vollen Umfang der Technologie ausnutzen, alle tun es. Von Facebook bis Twitter, vom Handy bis zur E-Mail – mit der heutigen Technologie kann überall eingedrungen werden. Auch staatliche Gesetze werden daran nicht viel ändern. Wir haben etwas erfunden, was wir gerne gegen andere einsetzen, wir protestieren aber laut, wenn es gegen uns gerichtet wird. Unsere Medien unterstützten den Datenklau, als es um vermeintliche Steuerhinterzieher ging, und protestieren, wenn sie erfahren, dass Internet und Telefone etc. vom Staat überwacht werden.
Wir müssen uns damit abfinden, dass es keine Geheimnisse mehr geben wird, solange wir unsere Technologie weiterentwickeln, und das wird geschehen, auch wenn einige dagegen sind. Dieser unaufhaltsame Trend bringt Gefahren mit sich, deren Auswirkungen wir heute noch nicht abschätzen können. In der Schweiz haben wir erlebt, wie schnell das Bankgeheimnis der Technologie zum Opfer fiel, die Banken haben an Vertrauen verloren und mussten hohe Strafen zahlen.
Wir finden wunderbar, was wir mit unserem iPad alles machen können, denken aber nicht daran, dass sich mit der vorhandenen Technologie schon heute Millionen von Arbeitsplätzen ersetzen liessen. Arbeitsplatzvernichtung, eine der grössten Gefahren der Zukunft. Nur die Angst vor sozialem Unfrieden hält uns bislang davon ab, aber eines Tages wird es dazu kommen. Wir sind schon imstande, einen Grossteil unserer Arbeit durch Maschinen ausführen zu lassen, haben aber noch keine Lösung dafür gefunden, was wir dann mit uns selbst tun sollen.
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