Leserbrief
Gibt es Russen-Geld bei den Parteien? Das ist eine berechtigte Frage

«Fliesst Russen-Geld in Schweizer Politik?», Ausgabe vom 5. Oktober

Drucken

Die Frage vollständig beantwortet hat nur die Mitte-Partei. Sie antwortete mit «Nein» für die gesamtschweizerische Partei, aber mit dem verständlichen Zusatz, dass die Zentrale keine Einsicht oder Kontrolle über die Kantonalparteien oder die Kandidierenden habe. Das haben mit grösster Wahrscheinlichkeit die FDP, SPD, GLP und Grüne auch nicht. Also waren ihre Antworten zumindest unvollständig.

Den Vogel abgeschossen hat aber Roger Köppel. «An dieser als Umfrage getarnter Anklage nehme er nicht teil», teilte er mit.

Erstens ist eine solche Umfrage, zumal in der heutigen Zeit, durchaus berechtigt. Und zweitens ist das keine Anklage. Falls sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen sollte, dass die «Weltwoche», direkt oder indirekt, (etwa über Anzeigen?), Gelder aus Russland oder dem Kreis der Putin-Freunde erhalten hätte, kann sich Roger Köppel darauf berufen, dass er diese Frage damals nicht beantwortet hatte. Also kann er nicht gelogen haben.

Da bleibt mir nur zu schreiben: «Honni soit qui mal y pense.» (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.)

Hans-Ulrich Müller, Ennetbürgen