Leserbrief
Kriens: Fasnächtliche Narrenfreiheit bei der Billettsteuer?

«Billettsteuer auf Gratis­tickets?», Ausgabe vom 14. Januar

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Je näher die Abstimmung zur Billettsteuer kommt, desto dünner sind Fakten gesät. Nick Christen (HCK) und Werner Baumgartner (SCK) lassen sich in dieser Zeitung zitieren, dass die Vergabe von Gratiseintritten unter der Billettsteuer kostenfolgen von 1000 Franken pro Spiel mit sich bringen würden. Interessant: Bei einem Ticketpreis von 10 Franken wären das 1000 Gratiseintritte pro Spiel. Die Krauerhalle fasst 1300 Personen, gemäss handball.ch besuchen im Durchschnitt 430 Personen die Spiele des HCK.

Und gerade bei diesen beiden Vereinen bedenke man die Leistungen der Stadt: Stadion Kleinfeld für 6 Millionen Franken gebaut, ein Hochhaus zur Finanzierung der Pilatus-Arena. Weiter verlautet das Laientheater, der Stadtrat hätte sich vermehrt mit den Vereinen absprechen müssen. Verschiedene sehr vereinsnahe Personen haben Einsitz im Einwohnerrat.

Eine gewisse Holschuld besteht eben doch auch noch. Hätten sich diese Einwohnerräte so massiv ins Zeug gelegt wie jetzt im Abstimmungskampf, wären sicher noch Anpassungen in ihrem Sinn möglich gewesen. Zu guter Letzt: Die Billettsteuer reicht ja eh nie aus, um Kriens zu sanieren! Und doch ist es ein kleiner Schritt vorgesehen in der viel zitierten Finanzstrategie.

Ist es Aufgabe der Stadt Kriens, Spitzenvereine zu verwöhnen und Gratistickets zu finanzieren, währenddem Betreuungsgutscheine gestrichen werden, Schulklassen aufs Maximum aufgestockt und die Verwaltung zusammengeschrumpft wird? Es geht um die Gleichbehandlung aller Vereine, die über 10000 Franken Ticketeinnahmen haben und nicht gemeinnützig sind. Ein fairer Beitrag an die Leistungen der Stadt Kriens darf erwartet werden.

Cyrill Zosso, Einwohnerrat Grüne, Kriens