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In München versammelt man sich gerade zum grössten Massenbesäufnis der Welt: Es ist Oktoberfest. Doch nicht nur auf der Theresienwiese. Der Autor findet ganz besonders die pseudo-bayuwarischen Nachahmer richtig zum Kotzen. Eine Polemik.
In München versammelt man sich gerade zum grössten Massenbesäufnis der Welt. Einige nennen dieses jährliche Ereignis Volksfest, wegen der Dirndl-, Bier- und Lederhosen-Tradition.
Nun ist der Autor dieser Zeilen zwar dem güldenen Gerstensaft nicht gerade abgeneigt. Sich auf die traditionellen Werte einer Veranstaltung zu beziehen, die einen eigenen «Kotz-Hügel» hat, hält aber selbst er für zynisch.
Wäre das Oktoberfest auf die Theresienwiese beschränkt, gäbe es für alle Nicht-Münchner kaum Grund, sich darüber zu ärgern. Unerträglich jedoch sind die Nachahmer. In Deutschland schafft es kaum ein Dorf, sich zum Herbstanfang nicht in ein anbiederndes Weiss-Blau zu kleiden und das Volk mit Weisswurst und Brezn einzudecken.
Wie froh war der Autor da, als er die Landesgrenze gen Süden überquerte und sich endlich dieser pseudo-bayuwarischen Widerlichkeit entronnen wähnte.
In Zürich ausgestiegen, wehten ihm schon die Stadtfarben entgegen – ebenfalls Blau und Weiss, deshalb dachte er sich nichts dabei. Als ihm jedoch die grösste der Flaggen ein zünftiges «O’zapft is’» entgegenbrüllte, wünschte er sich nur eines herbei: einen eigenen Kotz-Hügel.