Polemik
Verschont mich mit all diesen Pseudo-Feiertagen

Am letzten Freitag erhielt ich ein Werbe-SMS von einem grossen Schweizer Möbelhändler: «Minus 10 Prozent auf das ganze Sortiment» wurde mir versprochen.

Thomas Schlittler
Thomas Schlittler
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Einkaufen in einem Warenhaus in Denver am Black Friday

Einkaufen in einem Warenhaus in Denver am Black Friday

Keystone

Der Anlass für die (nicht ganz uneigennützige) Grosszügigkeit: Black Friday. Zu Deutsch: Schwarzer Freitag. Der Black Friday gilt in den USA als Beginn der Weihnachtseinkaufssaison. So weit, so gut.

Dass nun auch Schweizer Firmen beginnen, den Black Friday als etwas Besonderes anzupreisen, ist aber völlig absurd. Denn der Black Friday ist der Freitag nach Thanksgiving. Da Thanksgiving in der Schweiz aber bekanntlich kein Feiertag ist, hat auch der Black Friday hierzulande keine Berechtigung.

Die Amerikaner würden nie auf die Idee kommen, den 1. August zu feiern. Zu Recht. Wir hingegen bürgern amerikanische Bräuche wie den Valentinstag oder Halloween, ohne zu überlegen, ein. Wo führt das hin? Feiern wir im Januar bald den Martin Luther King Day? Im Juli den Unabhängigkeitstag? Und im November den Veteranentag?