Der Baumwipfelpfad Neckertal zieht die Besucher in Massen an. Das führt auch zu Problemen. Die Anwohner müssen sich gedulden.
Ein Erfolg kommt meistens mit einem Preisschild. Das müssen aktuell auch die Gemeinde Neckertal und insbesondere das Dorf Mogelsberg erfahren. Der Baumwipfelpfad Neckertal ist derart populär, dass die eigentlich pro Jahr erwarteten 30000 Besucherinnen und Besucher schon wenige Wochen nach der Eröffnung das Drehkreuz im Wald passiert hatten. Bis Ende Jahr dürften über 100000 Leute ins Steinwäldli gepilgert sein.
So viel Betrieb führt zu angespannten Situationen. Wer in Mogelsberg wohnt, tut das nicht zuletzt, weil er die Ruhe sucht. Wenn dann pro Tag Hunderte Touristen am eigenen Garten vorbeiziehen, kann das störend sein. Dass die Anwohnerinnen und Anwohner diese Bedenken artikulieren, ist legitim.
Die Gemeinde und die Betreiber müssen das ernst nehmen. Und das tun sie. Bei grossem Ansturm sorgt ein Verkehrsdienst für möglichst geordnete Verhältnisse. Um mehr Parkplätze zu schaffen, wurde kurzerhand die unbenützte Tennishalle des eingegangenen Resorthotels zur Parkgarage umgenutzt.
Eben dieses Resorthotel sollte den Mogelsbergerinnen und Mogelsbergern vor Augen führen, dass Fundamentalopposition fehl am Platz ist. Seit der Schliessung von vor fast zehn Jahren sucht man in Mogelsberg nach einem touristischen Aushängeschild. Nun hat man eines gefunden, das noch besser ankommt als erwartet. Von den Anwohnerinnen und Anwohnern darf Geduld erwartet werden, bis sich die Besucherzahlen eingependelt haben. Den touristischen Grosserfolg zu torpedieren, wäre fatal für die ganze Region.