Es gibt viele Dinge im Leben, die sind einfach okay. Man macht sich gar keine Gedanken darüber, wie es anders wäre. Am besten sollte das in den meisten Fällen auch so bleiben.
Zum Beispiel das Auto. Natürlich weiss man, dass es teurere, schnellere und schönere Modelle gibt. Doch stören tut das nicht. Das eigene Auto fährt ja. Das funktioniert so lange gut, bis man dann mal in einem Porsche oder Ferrari eine Passstrasse hoch fahren durfte. Der Kopf speichert das sofort: Ah, das macht halt schon Spass. Und jedes Mal, wenn es wieder mit dem Privatauto den Berg hochgeht, holt das Gehirn, dieser fiese Speicher, die Erinnerung hervor.
Weiteres Beispiel: An die Stallhaltung in der Economyclass auf Langstreckenflügen hat man sich gewöhnt. Natürlich hat man beim Einsteigen schon den einen oder anderen Blick auf die breiten Sitze in der Businessclass geworfen. Man denkt sich: Das muss toll sein, hat es beim Erreichen des eigenen Sitzplatzes aber schon längst wieder vergessen. Bis man dann auf einer Geschäftsreise einmal weiter vorne im Flugzeug sitzt, den Langstreckenflug liegend und angenehm schlafend verbringt. Dann ist es vorbei mit der Akzeptanz der Stallhaltung. Bei jedem privaten Ferienflug meldet der Kopf sofort: «Du, da vorne wäre es schon deutlich komfortabler.» Nur leisten kann man sich das ja nicht.
Letztes Beispiel: das Skifahren. Kurven in den Schnee der Alpen zu ziehen, war immer ein grosses Vergnügen. Bis man in Beaver Creek ein paar Schwünge im nordamerikanischen Schnee gemacht hat. Auf diesem so wunderbar griffigen und immer leicht stäubenden Schnee. Und man sagt sich: Hätte man es doch nur nie probiert. Skifahren in den Alpen wird wohl nie mehr das Gleiche sein.