Kommentar
Der Feuz-Fluch von Kitzbühel weckt Sehnsüchte

Das Warten von Beat Feuz geht weiter. Zum vierten Mal wird er in der Abfahrt von Kitzbühel Zweiter. Ein Grund sich zu ärgern? Fragen Sie mal Carlo Janka. Ein Kommentar.

Martin Probst
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Es hat also wieder nicht geklappt mit dem Abfahrtsieg in Kitzbühel. Viermal war Beat Feuz in den vergangenen fünf Jahren nun schon Zweiter, einmal stürzte er mit klarer Bestzeit kurz vor dem Ziel in der Traverse. Es scheint verhext. Liegt gar ein Fluch auf der Streif, der Beat Feuz jedes Jahr befällt?

Carlo Janka lacht: «Wenn vier zweite Plätze in Kitzbühel ein Fluch sein sollen, dann würde ich diesen Fluch sehr gerne kaufen, wenn es ihn irgendwo zu kaufen gibt.»

So wie Janka geht es 99 von 100 Abfahren. Wer auf der schwierigsten Piste der Welt eine derartige Konstanz ausweisen kann wie Feuz, wer in den vergangenen 19 Abfahrten 17-mal auf dem Podest stand, der muss nicht in Kitzbühel gewinnen, um zu den grössten Abfahrern in der Geschichte des Weltcups zu gehören.

Beat Feuz beherrscht die Streif in Kitzbühel wie kaum ein anderer.

Beat Feuz beherrscht die Streif in Kitzbühel wie kaum ein anderer.

Keystone

Bode Miller hat in Kitzbühel die Abfahrt nie gewonnen. Aksel Svindal ebenfalls nicht. Niemand im Skizirkus käme auf die Idee, sie deswegen als Unvollendete zu bezeichnen. Das wäre billige Polemik.

Aber ebenso klar ist, dass Beat Feuz die Frage nach dem ersten Sieg in Kitzbühel weiter begleiten wird. Die Streif hat eine besondere Anziehungskraft. Die Sieger werden unsterblich. Aber die meisten würden ihre Seele verkaufen, um die Erfolge von Feuz zu bekommen. Der Feuz-Fluch weckt Sehnsüchte. Weil er für die meisten ein Segen wäre.